Andwari
Andwari oder Andvari (auch Andawari; aus dem altnd. „der Vorsichtige“; in Skandinavien: Andvare) ist ein Dvergr (Zwerg) der germanischen Mythologie und im wesentlichen mit dem Zwerg Alberich aus der deutschen Nibelungensage identisch. Andwari ist Sohn des Oïn und der reichste der Zwerge.
Inhaltsverzeichnis
Mythologie
Andwari musste laut Spruch der Nornen in einen Hecht verwandelt am Wasserfall Andwarafors leben. Einmal fängt ihn Loki mit einem Netz, das er sich von der Meeresgöttin Ran geborgt hatte. Der Gott fordert von Andwari für seine Freilassung all sein Gold.
Andwari gibt seinen Schatz heraus. Hätte er seinen magischen Ring Andwaranaut zurückbehalten dürfen, wäre aus diesem neues Gold gekommen. Loki nimmt ihm aber auch dieses Kleinod ab. Vor Wut belegte der Zwerg den Ring aber mit einem schrecklichen Fluch, der jeden Träger ins Verderben stürzen sollte:
- Das Gold soll,
- das Gust hatte,
- Brüdern zwein
- bringen den Tod
- und acht Fürsten
- Fehde wecken;
- niemanden nütze
- mein Gut![1]
Nun wieder ein normaler Zwerg, verschwindet Andwari in einem Stein.[2][3] Und an dieser Stelle setzt die Nibelungensage ein: Loki gibt den Ring dem Hreidmar, einem Zwerg, der danach von seinem Sohn Fafnir ermordet wurde. Dieser mutierte zum Drachen und wurde von Sigurd (Siegfried) erschlagen. Sigurd wiederum wurde auch ermordet. Und so zieht sich der Fluch von Andwari durch viele Generationen.
Siehe auch
Verweise
- Edda: Sigurdharkvida Fafnisbana önnur (Übersetzung durch Karl Simrock 1851)
- Andwari (in: Vollmer's Mythologie aller Völker. Stuttgart 1874)