Siegfried von Xanten

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Siegfried von Xanten, auch Siegfried der Drachentöter, ist eine deutsche Sagengestalt, hauptsächlich bekannt durch das Nibelungenlied und identisch mit dem nordischen Helden der germanischen Mythologie Sigurd. Die Figur des Siegfried/Sigurd geht vermutlich auf Arminius zurück.

„Siegfried“, Gemälde von Hermann Hendrich

Siegfried im Nibelungenlied

Zeichnung von Hans Thoma
„Siegfried erweckt Brünnhild“, Stich, um 1892, nach einer Vorlage von Otto Donner von Richter (1828–1911)
Hagen ersticht Siegfried[1]

Siegfried ist im ersten Teil des Nibelungenliedes eine der wichtigen Figuren neben

Siegfried stammt aus Xanten am Niederrhein, er ist Sohn des Königs Siegmund und dessen Frau Sieglinde. Siegfried heiratet in Worms Kriemhild. Sie gehen nach Xanten, dort wird Siegfried König und seine Frau Kriemhild Königin. Auf Brunhilds Drängen lädt Gunther seine Schwester Kriemhild und seinen Freund Siegfried nach Worms ein. Nach einem Streit zwischen Kriemhild und Brunhild beschließt Hagen von Tronje Siegfried zu ermorden. Dies geschieht an einem Brunnen (siehe Siegfriedsbrunnen) unweit von Worms. Dabei sticht Hagen von Tronje mit einem Speer durch die einzig verletzbare Hautstelle zwischen Siegfrieds Schulterblättern.

Der Erzähler des Nibelungenliedes lässt Hagen von Tronje berichten, daß Siegfried im fernen Land der Nibelungen die Königssöhne Schilbung und Nibelung, 12 Riesen und 700 Recken erschlagen hat - auch besiegte er den starken Zwerg Alberich. Dort erbeutete er das Schwert Balmung, den Tarnhelm und den fluchbeladenen Nibelungenhort, der in einer Höhle des Nibelungenlandes versteckt ist und dort vom Zwerg Alberich bewacht wird. Er erhielt das Schwert von den Nibelungen Schilbung und Nibelung als Dank für den Versuch, das Erbe des verstorbenen Zwergenkönigs zwischen seinen zwei Söhnen aufzuteilen.

Sigurd prüft das Schwert Gram. (Johannes Gehrts)

Bildergalerie („Die Nibelungen“)

Szenenbilder aus dem Film Die Nibelungen (1924):

Siegfried in der nordischen Sagenwelt

Die nordischen Sagen mit Siegfried sind wesentlich älter als das Nibelungenlied und waren bei dessen Entstehung um 1200 in ganz Mittel- und Nordeuropa verbreitet.

Siegfried von Xanten stammt aus dem Heldengeschlecht der Wälsungen. Er taucht auf in der Edda (als Sigurd des Sigurdliedes), in der Völsunga-Saga, im Atlilied (um 800). Bekannt ist, daß bereits Karl der Große (um 800) den Sigurd-Stoff liebte.

Wesentliche Elemente der Siegfried-Geschichten sind auch hier seine übermenschlichen Kräfte, die Gewinnung des Drachenhorts, die Tötung des Drachens oder Lindwurmes Fafnir (vermutlich eine Allegorie des langgezogenen, von Arminius vernichteten römischen Heerzuges unter Varus), die Erlösung Brunhildes nach Durchdringen des Feuerwalls (Waberlohe) und Siegfrieds Ermordung durch Hagen von Tronje (das Alte Sigurdlied).

Der Sage nach badete Siegfried im Blut des erlegten Drachens, um seine Haut zu gerben. Dadurch wurde er unverwundbar – bis auf eine kleine Stelle an der Schulter, an der während des Badens ein Lindenblatt klebte (vergleiche auch mit der griechischen Sage von Achilles` Ferse). Siegfrieds Frau Kriemhild markierte, durch einen Vorwand getäuscht, diese Stelle durch Aufsticken eines Kreuzes am Rock. Hagen von Tronje konnte Siegfried somit bei einer Gelegenheit hinterrücks mit seinem Speer töten.

Siegfried besaß eine Tarnkappe, welche er dem Zwergenkönig Alberich nahm, als er den Nibelungenschatz an sich riss (ein ähnliches Motiv taucht in neuerer Zeit in der Gestalt des „Tarnringes“ in TolkiensDer Herr der Ringe“-Trilogie wieder auf).

Die Figuren von Siegfried und Hagen von Tronje sind nicht nur als Mordopfer und Mörder verwoben; so stammen beide den Angaben nach aus Xanten.

Volksbuch

Das Volksbuch „Vom Hürnen Seyfrid“ ist eine deutsche Sage aus dem 16. Jahrhundert, in welcher die Siegfriedsage wesentlich anders als im Nibelungenlied erzählt wird.

Kritik

Stellvertretend für das deutsche Volk steht Siegfried für:

  • Unbesiegbarkeit im Felde.
  • Neid, Verrat und Meuchelmord in den eigenen Reihen.
  • Schwatzhaftigkeit.
  • Seelenblindheit gegenüber dem Nächsten.

Arthur Trebitsch schreibt dazu in Arische Wirtschaftsordnung:[2]

„Siegfried, der tumbe Knabe, der mit der Kraft der Glieder allein siegt, aber ansonsten ein hoffnungslos Seelenblinder sein Leben lang bleibt, darf nicht mehr das Sinnbild und Ideal deutscher Art sein! Der Mann, der Geheimnisse einem Weibe anvertraut, die dann zu einem Weltbrand zu führen imstande sind, der ein ungeliebtes Weib in dessen Ehre und Gefühl verwundet, ohne Ahnung um ihre Seele, der nie den Haß des Hagen unter der Maske der Freundschaft erschaut, nichts sieht, nichts versteht von all den Seelenregungen rund um ihn, wohl ist er tiefstes Gleichnis für des Deutschen Urveranlagung; nicht aber darf er erstrebenswertes Heldenvorbild bleiben!“
Görres - Der hürnen Siegfried.jpg

Schrifttum

  • Siegfried. Schmied und Drachentöter (= Nibelungenedition 1), hrsg. von Volker Gallé im Auftrag des Nibelungenmuseums Worms, Worms 2005. ISBN 3936118310

Sekundärliteratur

Filme

Verweise

Fußnoten

  1. Gustav Schalk: „Deutsche Heldensage für Jugend und Volk“, 1925, Illustrationen von Hermann Wilhelm Vogel
  2. Arthur Trebitsch: Arische Wirtschaftsordnung, Antaios-Verlag, Wien und Leipzig, 1925, Seite 180.