Anielewicz, Mordechaj
Mordechaj Anielewicz (* 1919 in Wyszków; † 8. Mai 1943 in Warschau, Polen) war ein linker jüdischer Zionist.
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Werdegang
Anielewicz war 1919 in Wyszkow (nach anderen Angaben 1920 in Warschau) zur Welt gekommen. Zunächst war er bei der zionistischen Kampforganisation „Beitar“ aktiv, dann wechselte er zur linken Zionistengruppe „HaSchomer HaTzair“, in deren Führung er aufstieg. Nach der deutschen Besetzung in Polen versuchte er vergeblich, über Rumänien nach Palästina zu gelangen.[1] Rumänien schottete sich gegen Juden ab, und England drosselte die jüdische Einwanderung nach Palästina. In Ostpolen kam Anielewicz für einige Zeit in sowjetische Haft.[1] Dann ging er nach Warschau zurück, wo er die jüdische Untergrund- und Partisanengruppe „Z.O.B.“ aufbaute, die den Ghettoaufstand 1943 führte.[1]
Mordechai Anielewicz war „Kommandant und Seele“ (Arno Lustiger) des jüdischen Aufstands im Warschauer Ghetto 1943. Er beging am 8. Mai 1943 in seinem Befehlsbunker Selbstmord, um der Gefangennahme durch den Feind zu entgehen. Vorher hatte er aufgefordert, bis zur letzten Kugel den Kampf gegen die gegnerische Übermacht zu führen.[1]
Mitgliedschaften
Mordechaj Anielewicz war Mitglied der sozialistisch-zionistischen Jugendbewegung HaSchomer HaTzair.
Auszeichnungen
- Träger des Ordens Virtuti Militari
Literatur
- Sabine Gebhardt-Herzberg: Das Lied ist geschrieben mit Blut und nicht mit Blei. Mordechaj Anielewicz und der Aufstand im Warschauer Ghetto, Selbstverlag, Bielefeld 2003. ISBN 3-00-013643-6