Apollon

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Der Apoll von Belvedere, eines der berühmtesten Standbilder der Antike[1]

Apollon (altgr. Ἀπόλλων, von den Römern als Apollo übernommen, im Deutschen auch Apoll genannt) ist eine männliche Gottheit der griechische Mythologie, die der Sohn des Zeus und der Titanin Leto ist. Dort ist er der Gott der Musik, Weissagung und Dichtkunst. Ursprünglich handelte es sich bei ihm wohl um eine nicht-griechische Vegetationsgottheit aus Kreta, die im Laufe der Zeit auch Elemente eines Sonnengottes bekam.

Erläuterungen

Apollon ist einer der ranghöchsten Götter und sitzt zur Rechten seines Vaters Zeus. Er besitzt einen reichen Mythos, ebenso sind seine Zuständigkeitsbereiche vielfältig. Hierbei lassen sich vier Aspekte herauskristallisieren: Zum einen ist er Ordner und Anordner (damit verbunden auch seine Funktion als Orakelgottheit), zum anderen Musiker (Apollon spielt auf einer Leier). Ebenso ist er Heiler als auch Verursacher von Krankheit, so bringt er etwa mit Pfeilen die Pest zu den Menschen. Als letzte Funktion tritt er auch noch als Rächer auf. Apollon besitzt goldenes Haar und wird meist auch mit goldenem Gewand und goldenem Schuhwerk dargestellt. Seine bedeutendsten Attribute sind der Bogen, ein Köcher mit Pfeilen sowie eine Leier. Seit dem 5. Jahrhundert v.u.Z. kommen noch weitere hinzu, so etwa der Lorbeerzweig im Haar, eine Schriftrolle oder der Dreifuß.

Die Gestalt Apollons wurde als Folge der griechischen Kolonisation unter dem Namen Apollo in die römische Götterwelt übernommen. Dort sind jedoch die für die Menschen negativen Aspekte des ursprünglichen Apollons gewichen, so daß aus dem auch rächenden Gott ein durchgehend milder und friedfertiger wird. So schickt der römische Apollo auch keine Seuchen mehr, sondern heilt die Menschen statt dessen nur noch von diesen. Seine Funktion verengt sich hierbei auf das Orakel, die weissagenden Sibyllen und das reinigende Sühneopfer. Im Laufe des 1. Jahrhunderts v.u.Z. wird diese römische Version Apollons auch zum Inbegriff männlicher Schönheit. Im Zeitalter des Absolutismus assoziierten sich europäische Herrscher gerne mit dieser Gottheit.

Standbild Apoll von Belvedere

Der Apoll oder Apollo von Belvedere ist eine antike Marmorskulptur. Die Statue aus Carrara-Marmor – 2,24 m in der Höhe – ist die römische Kopie eines griechischen Bronzewerkes, das zwischen 350 und 325 v. u. Z. geschaffen wurde. Sie wird dem Bildhauer Leochares zugeschrieben und befindet sich in der Antikensammlung der Vatikanischen Museen in Rom.

Sonstiges

Im 20. Jahrhundert benannten die VS-Amerikaner ihre angeblichen bemannten Mondlandungsmissionen nach dem römischen Gott Apollo.

Zitate

  • „Die Statue des Apollo ist das höchste Ideal der Kunst unter allen Werken des Altertums, welche der Zerstörung entgangen sind.“Johann Joachim Winckelmann über den Apoll von Belvedere[2]

Siehe auch

Literatur

  • Hans-K. u. Susanne Lücke: Die Götter der Griechen und Römer (marixwissen), Marix Verlag, 2. Auflage, Wiesbaden 2011

Fußnoten

  1. Der rechte Unterarm und die linke Hand fehlten bei der Auffindung Ende des 15. Jahrhunderts, sie wurden 2008 als erkennbare Ergänzungen wieder angefügt.
  2. Beschreibung des Apollo im Belvedere, in: Winckelmanns Werke in einem Band. Berlin und Weimar 1969, S. 62–64. Entstanden 1756/59, Erstdruck in: Geschichte der Kunst des Altertums, Dresden 1764