A priori

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a priori (lat. vom früheren her, von Haus aus, den Beobachtungen vorausgehend, vor aller Erfahrung, die Erfahrung erst ermöglichend, unabhängig von konkreten Erfahrungen, grundsätzlich). Als Erscheinungen bzw. nach Kant als Erkenntnisformen a priori gelten die Zeit und der Raum sowie, als eine auf dem Wege der reinen Anschauung unbestimmbare Ursächlichkeit, das „Ding an sich“ (von Schopenhauer auf dem Wege der empirischen Anschauung konkreter als der erkenntnislose Wille bezeichnet und beschrieben) und - mit ihm verbunden - die Materie und das Gesetz der Kausalität.

Im alltäglichen und weniger philosophischen Sprachgebrauch findet der Begriff seine Verwendung im Sinne von grundsätzlich oder ursprünglich.

Gegensatz

Zitate

  • „Wir können uns keinen Gegenstand denken, ohne durch Kategorien; wir können keinen gedachten Gegenstand erkennen, ohne durch Anschauungen, die jenen Begriffen entsprechen. Nun sind alle unsere Anschauungen sinnlich, und diese Erkenntnis, so fern der Gegenstand derselben gegeben ist, ist empirisch. Empirische Erkenntnis aber ist Erfahrung. Folglich ist uns keine Erkenntnis a priori möglich, als lediglich von Gegenständen möglicher Erfahrung.“ - Immanuel Kant[1]
  • „Armer empirischer Teufel! Du kennst nicht einmal das Dumme ./. In dir selber, es ist ach! a priori so dumm.“ - Goethe und Schiller: Xenien

Verweise

  • A priōri, in: Brockhaus' Konversationslexikon. F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896)


Fußnoten

  1. Zitat aus Band III, Gesammelte Werke, Immanuel Kant: Kritik der reinen Vernunft, Seite 157, suhrkamp Taschenbuchausgabe, herausgegeben von Wilhelm Weischedel, 1. Auflage 1974, ISBN 3-538-27653-7