Philosophie

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Philosophie (altgr. φιλοσοφία philosophía, wörtlich „Liebe zur Weisheit“) ist diejenige Wissenschaft, welche versucht, tiefere Erkenntnisse und ein weiteres Verständnis über die menschliche (subjektive) Existenz und das (objektive) Dasein der Welt zu erlangen. „Philosophie ist Wissen um einen Weltzusammenhang.“[1] Bei der modernen und umstrittenen Begrifflichkeit „Kulturphilosophie“ handelt es sich um die Deutung der Entstehungsbedingungen von Kultur überhaupt einschließlich des vielfältigen kulturellen Ausdruckes des Menschen.

Einleitung

Als europäische Tradition markiert Philosophie ursprünglich einen Wesensunterschied zwischen hiesiger und nicht-europäischer Zivilisation, insofern, als daß außerhalb Europas eigentlich nirgendwo forschendes Denken unabhängig von magischem oder institutionell-religiösem Denken institutionalisiert worden ist (wie die antike aristotelische Akademie dies vorführte).

Mit der neuzeitlichen Ausgliederung von immer mehr Wissensgebieten zu eigentümlichen Forschungszweigen unter dem Dach eines eigenen Fakultätsnamens, verblaßte die akademische Philosophie im 19. Jahrhundert jedoch ernsthaft; das heißt: Autoren – wie Kierkegaard, Schopenhauer und Nietzsche –, die dem philosophisch-akademischen Betrieb mit tiefem Mißtrauen gegenüberstanden, profilierten sich anerkanntermaßen als herausragende Denker ihres Zeitalters, während andererseits die akademische Philosophie begann, ihren bis heute dominierenden Weg in die historische Selbstbetrachtung des eigenen Faches und seiner überlieferten Textbestände zu gehen. Ein Verfahren, das den bedenklichen Umstand hervorbrachte, daß vielfach nun reine Ideenhistoriker als „Philosophen“ an deutschen Universitäten lehren, die eben genau keine Philosophen sind.

Einteilung

Die Philosophie wird je nach dem besonderen Gegenstand unterschieden:

1.) Die Denkphilosophie (ens rationale), die sich mit den Gesetzen (Logik) und der objektiven Gültigkeit des menschlichen Erkennens (Erkenntnistheorie) befaßt.

2.) Die spekulative Philosphie (ens reale) oder Seinsphilosophie. Diese wird eingeteilt in Metaphysik und Naturphilosophie. Die Metaphysik wird in Ontologie und Theodizee unterschieden. Die Naturphilosophie befaßt sich mit der Lehre über den Menschen: der Anthropologie (der philosophischen, der psychologischen und der kulturellen) und schließlich der Kosmologie.

3.) Der praktischen Philosophie oder der „Tun-Philosophie“, der Ethik oder Moralphilosophie und der Philosophie der Kunst (Ästhetik).

Geschichte

Die Anfänge des philosophischen Denkens des Westens gehen bis zum 6. vorchristlichen Jahrhundert zurück. In Abgrenzung zum mythischen Weltbild entfaltete sich in der antiken Philosophie und Mathematik das systematische und wissenschaftlich orientierte menschliche Denken. Im Lauf der Jahrhunderte differenzierten sich die unterschiedlichen Methoden und Disziplinen der Welt-Erschließung und der Wissenschaften direkt oder mittelbar aus der Philosophie.

Der Ausdruck „philosophisch“ verleitet zu vielerlei Unklarheiten und verkehrten Zuordnungen. Dies liegt teils begründet in der Geschichte der europäischen Philosophie, die in verschiedenen Jahrtausenden verschiedene Funktionen erfüllte; teils rührt dieses Problem aber auch von der Laxheit eines modernen Sprachgebrauchs her, der es zuläßt, daß die Marketing-Strategie eines Unternehmens unwidersprochen dessen „Philosophie“ genannt werden darf.

Unklarheiten und verkehrte Zuordnungen berühren hier aber – wie angedeutet – auch zunächst schon die Sache selbst: Ein sehr früher, wegweisender Denker wie Pythagoras etwa, arbeitete zu seiner Zeit magisch-spirituell, initiatorisch und arkan. Das heißt übersetzt, er verkündete eine religiöse Lehre, deren Verbreitung er unter geheime Kautelen setzte, mit Einweihungs- und Geheimhaltungsriten verbunden. Diese auch Arkan-Disziplin genannte Verfahrensweise hat mit den späteren aufklärerisch-öffentlichen Diskursformen wohl nur noch die gezielte Begriffsschulung gemeinsam, sonst eher nichts.

Was für die frühe europäische Zeit gilt, das gilt spiegelverkehrt auch für die späte Neuzeit. Nun jedoch in der Form, daß nicht länger außerwissenschaftliche und vorwissenschaftliche Denkformen Teil der Philosophie wären, sondern – im Gegenteil – sich klassische Wissenschaftsdisziplinen von der akademischen Philosophie abspalten. Zuletzt (im 20. Jahrhundert) kaprizierte sich die akademische Philosophie auf erkenntnistheoretische Fragen. Dadurch überließ sie das weite Feld der lebenspraktischen Fragen einem Existenzialismus des Gefühls und der Tat, der seinerseits oft gar nicht länger „philosophisch“ sein wollte, sondern sich statt dessen immer mehr explizit geistfeindlichen, diskursfeindlichen, militant-revolutionären und autokratischen Denkformen annäherte.

Daraus folgt, daß die Zukunft der Philosophie wohl mutmaßlich weit außerhalb akademischer Zitatkartelle und universitärer Textschöpfungs-Institute liegen wird. Das Leben selbst als fragwürdig und tatsächlich rätselhaft ganz neu zu entdecken, die eigene Lebenswelt selbst ganz neu zu kolonisieren – nachdem spezialistische Denktraditionen (innerhalb wie außerhalb der Schul-Philosophie) uns allzusehr dressiert, sterilisiert, betäubt, verengt und gebändigt haben – könnte heute „philosophisch“ genannt werden. Vielleicht findet sich aber auch ein frischerer Name.

Meyers Großes Konversations-Lexikon

Philosophie (griech., v. philos, lieb, Freund, und sophía, Weisheit). Dies Wort hat so viele Auslegungen erfahren, daß es schwer hält, für alles, was unter diesem Namen auftritt, gemeinsame Züge aufzufinden und so eine Definition zu geben. Es gibt beinahe so viele Definitionen, wie es selbständige Philosophen überhaupt gegeben hat. Im allgemeinen läßt sich sagen, daß damit die Frucht des durch reine Liebe zur Sache angeregten, bis zu den äußersten Grenzen des Erreichbaren fortgesetzten Nachdenkens über die wichtigsten, das Sein, den Ursprung, Zweck und Wert der Dinge betreffenden Probleme sowie des durch reine Liebe zum Guten belebten und in allen wie immer gearteten Lagen des Lebens festgehaltenen sittlichen Wollens verstanden wurde, daher man die Philosophen vorzugsweise »Denker« und »Weise« nannte. Die P. nimmt daher diesem Begriffe nach den ersten Rang unter den menschlichen Bestrebungen ein, insofern in ihr das (theoretische) Ideal eines vollkommenen Wissens sowie das (praktische) Ideal eines vollkommenen Betragens verwirklicht erscheinen soll. Es wird erzählt, daß Pythagoras im Bewußtsein der Schwierigkeit, Weisheit zu erreichen, für sich auf den Namen eines »Weisen« (Sophos) verzichtet und sich einen »Weisheitliebenden« (Philosophos) genannt und so das Wort P. aufgebracht habe. In neuerer Zeit hat man sich daran gewöhnt, unter P. nur die theoretische Richtung, nicht die praktische zu verstehen, und man wird sie definieren können als die Wissenschaft von den Prinzipien alles Seienden und Geschehenden. Sie hat es nicht einseitig mit dem Wissen von der Natur oder vom Geist und anderm zu tun, sondern sie bezieht sich auf alles Wissen, will aber zugleich im Gegensatz zu aller Scheinwissenschaft echtes Wissen erreichen. In der erstern Eigenschaft macht sie nicht nur alles von andern Wissenschaften »Gewußte«, sondern auch das von keiner andern Gewußte, das »Wissen«, zum Gegenstand; in der letztern stellt sie nicht nur das Ideal echten Wissens und ebensolcher Wissenschaft auf, sondern gestaltet sich selbst diesem Ideal gemäß. Als alles umfassendes Wissen ist die P. Universal-, als dem Ideal des Wissens entsprechendes Wissen zugleich Normalwissenschaft. Da nun das Wissensall nur eins, das Wissensideal aber ein mannigfach verschiedenes ist, so kann es in ersterer Hinsicht nur eine P., in letzterer dagegen mancherlei Philosophien geben. So wirkt die übliche Unterscheidung zwischen Vernunft- (rationalem) und Erfahrungs- (empirischem) Wissen zurück auf den Charakter zweier entsprechender Philosophien. Wird das rationale Wissen als echtes Wissen angesehen, so entsteht eine rationalistische, wird das Erfahrungswissen als Wissen betrachtet, eine empiristische P. (Rationalismus, Empirismus). Es kann aber auch eine P. geben, die beide Gattungen des Wissens als Wissen gelten läßt und daher einen gemischten Charakter trägt. Zu den ungemischten Philosophien gehört der reine (positive) Rationalismus, der die Erfahrung, und der reine Empirismus, der die Vernunft ausschließt. Jener ist Apriorismus, weil er das vor aller Erfahrung (a priori) vorhandene (angeborne) Wissen, Idealismus, weil er das als Idee (idea) in der Vernunft enthaltene Wissen für Wissen gelten läßt. Dieser, der sowohl (sensualistisch) durch den äußern als auch (intuitiv) durch sogen. innern Sinn Erfahrenes als Wissen gelten läßt, ist Aposteriorismus, weil er (a posteriori) erworbenes, Realismus, weil er (von außen oder von innen) verursachtes (res) Wissen für Wissen erklärt. Der reine Sensualismus (sinnliche Anschauungsphilosophie) schließt die innere, die reine Spekulation (übersinnliche Anschauungsphilosophie) schließt die äußere Erfahrung aus. Die gemischte (rationalempirische) P. erkennt sowohl rationales als empirisches Wissen als Wissen an, sucht aber zwischen beiden Übereinstimmung herzustellen, indem entweder die Vernunft durch die Erfahrung bestätigt (empirischer Rationalismus) oder die Erfahrung durch die Vernunft (von den ihr anhaftenden Mängeln: Widersprüchen, Lücken etc.) gereinigt wird (rationalisierte Empirie). Als universale Wissenschaft ist die P. Enzyklopädie, als normale Wissenschaft Musterbild der besondern Wissenschaften. In jener Eigenschaft vertritt, in dieser kritisiert sie die übrigen Wissenschaften. Infolge der erstern muß jede wirkliche Wissenschaft im System der P. ihren gebührenden Platz, wie auf dem globus intellectualis Bacons ihren geographischen[795] Ort, finden. Infolge der letztern muß jede Wissenschaft, wenn sie den Namen verdienen will, den Forderungen der P., die das Wissenschaftsideal aufstellt, sich anbequemen. In beiden Hinsichten ist P. die »Wissenschaft der Wissenschaften«. Die P. kritisiert aber nicht bloß die nicht in ihren Umfang gehörigen (nichtphilosophischen) so gut wie die ihren eignen Umfang ausmachenden (philosophischen) Wissenschaften, sondern auch sich selbst als »Liebe zum Wissen«. Wie die Liebe durch Gewahrwerden der »Täuschung«, wird die P. durch Gewahrwerden des »Irrtums« aus ihrem Wahn geweckt, das Vertrauen in Mißtrauen, der Glaube in Zweifel an der Möglichkeit des Wissens verwandelt. Vor dem Zweifel herrscht Ruhe, während desselben Unruhe, die entweder nach Erkenntnis der Unmöglichkeit des Wissens zur Verzichtleistung auf Wissen (Resignation) oder nach Erkenntnis der unbeschränkten oder beschränkten Möglichkeit zur Befestigung des Wissens führt. Die erste dieser Stufen, die nacheinander in der Geschichte der P. auftreten, ist naiver Dogmatismus; die zweite entweder Skeptizismus oder (nach Kant) Kritizismus, der durch die Skepsis eingeleitet ist, wie Kant durch Hume aus dem »dogmatischen Schlummer« geweckt wurde; die dritte, je nach ihrem das Wissen total verneinenden oder (total oder teilweise) bejahenden Charakter, entweder Nihilismus oder kritischer (transzendentaler) Dogmatismus. Die Entwickelung der P. geht so durch einen beständigen Streit der einzelnen Stufen, aber auch der einzelnen Arten der P. wie der P. mit den übrigen Wissenschaften vor sich. Nicht nur der naive Dogmatismus wird durch den Skeptizismus negiert und letzterer sowohl durch den Nihilismus als durch den diesen ausschließenden kritischen Dogmatismus beseitigt, sondern auch die ungemischte P. schließt die gemischte, der reine Rationalismus den reinen Empirismus, der Positivismus P. der übersinnlichen Anschauung, Mystizismus, und die wissenschaftliche P. die unphilosophische Wissenschaft aus; die letztere hört eben dort auf, wo die P. anfängt. Während die Aufgabe der (besondern) Wissenschaften darin besteht, sich von den Gegenständen Begriffe zu machen, macht die P. als kritische Normalwissenschaft sich deren Begriffe zum Gegenstand. Ihr Unterschied von der (unkritischen) Wissenschaft liegt nicht darin, daß sie andres, sondern darin, daß sie anders weiß. Sie gleicht einem Läuterungsfeuer, durch das alle sogen. Wissenschaft hindurchgehen muß, um das edle Metall von der Schlacke zu sondern. Darum hat es zwar eine P. erst gegeben, als Wissenschaft vorhanden war; aber solange es diese gibt, wird es auch P. geben. Weder die Katastrophe, die die P. am Ausgange des Altertums, als sie durch das Christentum, noch diejenige, die sie in unsern Tagen traf, als sie durch die Beschäftigung mit den positiven Wissenschaften verdrängt zu werden drohte, hat die P. erstickt; vielmehr ist aus der erstern eine »christliche«, aus der letztern eine »positive« P. neu hervorgegangen. Weder ihr zeitweiliges Unterliegen noch ihre Vielgestaltigkeit darf an der P. irremachen. Jenes geht aus ihrem Wesen, das nicht fertiges Wissen, sondern Streben nach Wissen ist, da die Wahrheit, nach Lessing, »für Gott allein« ist, diese geht aus der Vielgestaltigkeit des Wissens selbst hervor. Die (obengenannten) Stufen der P. stellen das Verhältnis der aufeinander folgenden Konfessionen derselben Religion, z. B. der christlichen, zu dieser dar. In diesem Sinne läßt sich sagen, daß, wenn auch keine der Philosophien die ganze P., das Ganze der Philosophien eine P. sei. […] Die Aufgabe des Idealismus besteht darin, die Erfahrung (ohne Anstoß von außen) aus sich zu produzieren; die des Realismus darin, die ihm (von außen) gegebene Erfahrung, wenn sie Undenkbares enthält, nach den Anforderungen der Logik zu rektifizieren. Die Produktion aller möglichen Erfahrung a priori (mit Ausschluß der Erfahrung) ward die Sisyphusarbeit des Idealismus. Die Wissenschaftslehre Fichtes konstruierte den Inhalt des Selbstbewußtseins, die Naturphilosophie Schellings (1775–1854) den des unbewußten Seins, der Natur, a priori. Des letztern transzendentaler Idealismus konstruierte den Inhalt des absoluten Seins als bewußtlosen, Naturgeschichte, und bewußten, Weltgeschichte, an deren Ende »Gott sein wird«. Schellings Identitätsphilosophie versuchte nach dem Beispiel Spinozas Natur und Geist als die identischen Seiten des Einen Absoluten darzustellen und den Monismus der Substanz mit der Platonischen Ideenlehre zu verschmelzen. Hegel (1770–1831) glaubte nicht nur mittels der von ihm so genannten dialektischen Methode den Inhalt der reinen Vernunft, die das einzige wahrhaft Wirkliche und das einzige Wissen ist, erschöpft und den Lieblingswunsch Kants, ein »Inventarium der reinen Vernunft«, durch die Reihe seiner Kategorien zur Erfüllung gebracht zu haben, sondern er wandte diese Methode auf die Vernunft als logische Substanz selbst an, um sie durch Selbstentäußerung in Natur und durch Selbstzurücknahme in absoluten Geist zu verwandeln, »die Substanz zum Subjekt zu erheben« (Panlogismus). Bald wurde[799] durch die inzwischen erstarkten Erfahrungswissenschaften gegen den Apriorismus, der sie entbehren zu können wähnte, ein berechtigtes Mißtrauen, von seiten der Fromm- wie der Freigesinnten gegen den Optimismus, der alles »Wirkliche« vernünftig fand, eine nicht grundlose Opposition laut. Jene setzten dem Rationalismus, der nur den Begriff, das Allgemeine, für Wissen gelten läßt, den Empirismus entgegen, der nur in der Anschauung, der Einzelwahrnehmung, Wahrheit findet. Von diesen wiesen die Frommen auf die Existenz der Sünde und des Bösen, die Freigeister auf die des Dummen und Widervernünftigen in der Welt hin. Der Materialismus stellte dem Rationalismus die äußere, der Pietismus die innere Erfahrung entgegen; Baaders (1763–1835) Theosophie und Schellings positive P. machten sich zu Verteidigern der Sündhaftigkeit, Schopenhauers (1788–1860) Pessimismus zum Anwalte der Schlechtigkeit der tatsächlichen Welt. Letzterer hatte neben dem Materialismus das große Wort eine Zeitlang gewonnen und durch seine schriftstellerische Originalität über den unvermittelten Widerspruch zwischen der »Welt als Vorstellung« (purer Idealismus) und »Welt als Wille« (naiver Realismus) hinweggetäuscht. Neben ihm hat sich in Frankreich der alles Wissen von Immateriellem ausschließende Sensualismus in der »positiven« P. Comtes (1798–1857), der auch die Psychologie in »Biologie« und »Phrenologie« ausgehen läßt, in England der Empirismus Lockes in der »induktiven« P. John Stuart Mills (1806–73) geltend gemacht, während in Deutschland das Studium der Physiologie der Sinnesorgane hervorragende Naturforscher (Helmholtz, Zöllner) zu einem dem Kantschen verwandten kritischen Idealismus zurückgeführt hat. Nach ihm hat in Deutschland Eduard v. Hartmann durch seine (an Schellings Naturphilosophie mahnende und an dessen »positive« P. sich anschließende) »P. des Unbewußten«, welch letzteres Hegels »Idee« und Schopenhauers »Willen« in sich vereinigt, einen mystisch-pantheistischen, Lotze in einer eigenartigen Verbindung Spinozistischer und Leibnizischer Elemente einen universell-spiritualistischen Dogmatismus wiedererweckt, dagegen F. A. Lange (1828–75), auf Kant zurück- und von diesem fortschreitend, einen erkenntnistheoretischen Kritizismus aufgestellt, der jeden Versuch einer idealistischen wie realistischen Metaphysik (mit Kant) für »Dichtung«, zugleich aber diese selbst, für »die schönste und freieste«, vom ästhetischidealen Gesichtspunkt aus unentbehrliche Dichtung des Menschengeistes erklärt.[2]

Zitate

  • „Denn wegen des Verwunderns haben die Menschen sowohl jetzt wie ehedem zu philosophieren begonnen.“ — Aristoteles[3]
  • „Fast alle Menschen bedenken unablässig, daß sie der und der Mensch sind, nebst den Korollarien [Schlußfolgerungen], die sich daraus ergeben: hingegen, daß sie überhaupt ein Mensch sind und welche Korollarien hieraus folgen, das fällt ihnen kaum ein und ist doch die Hauptsache. Die Wenigen, welche mehr dem letzteren, als dem ersteren Satze nachhängen, sind Philosophen.“ — Arthur Schopenhauer[4]
  • „Die Welt, die Welt, ihr Esel! ist das Problem der Philosophie, die Welt und sonst nichts!“ — Arthur Schopenhauer
  • „Ich bin nicht der Auffassung, daß die Freiheit der Forschung nur auf dem Gebiet der Naturwissenschaft gegeben sein soll. Sie soll sich durchaus auch auf das Gebiet der Geisteswissenschaften erstrecken. Hier steht die Philosophie völlig im Vordergrund. Sie ist ja ihrem Wesen nach nur eine Fortsetzung der Naturforschung. Von deren Ergebnissen ausgehend, will sie mit Hilfe der Spekulation ein Weltbild gewinnen. Die Grenzen zwischen diesen Disziplinen sind also keineswegs streng geschieden, sondern flüssig.“ — Adolf Hitler[5]
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  • „Philosophie ... ist die Sprache des Lebens in einem großen Kopfe.“ — Oswald Spengler
  • „Kein einziger der angeblich größten Philosophen hat jemals etwas über die Bedeutung der Rasse für die Errichtung einer großen Zivilisation wie der unseren gesagt. Das heißt, diese Leute haben Millionen von Arbeitsstunden darauf verwendet, jedes einzelne Thema unter der Sonne zu erörtern – bis auf das, was aus der Sicht unserer Zivilisation vielleicht das Wichtigste von allen ist: die Tatsache, daß es sich um eine weiße Zivilisation handelt und daß diese Diskussionen nicht in Afrika, Asien oder sonstwo stattfinden.“ — John Martínez (2013)[6]

Siehe auch

Literatur

Verweise

Fußnoten

  1. Arthur Moeller van den Bruck: Weltanschauung, in (ders.): Die Zeitgenossen, Minden 1906, S. 22
  2. Philosophie, Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 795-801
  3. In der Einleitung zu seiner Metapysik (τὰ μετὰ τὰ φυσικά)
  4. A. Schopenhauer: Parerga und Paralipomena II, Erster Teilband, S. 9, § 2 (Ausgabe Diogenes 1977 ISBN 3 257 20430 2)
  5. In: Monologe im Führerhauptquartier - die Aufzeichnungen Heinrich Heims, herausgegeben von Werner Jochmann, Wilhelm Heyne Verlag, München 1980, ISBN 3-453-01600-9 (Aufzeichnung vom 19.05.1944 S. 411)
  6. Über philosophische und religiöse Quacksalberei – John Martínez ist ein Pseudonym von João Augusto Almeriz de Lima, eines brasilianischen Intellektuellen (gest. 2019).
  7. Pseudonym von João Augusto Almeriz de Lima, eines brasilianischen Intellektuellen