Asia (Römische Provinz)

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Lage der Provinz Asia innerhalb des Römischen Imperiums

Asia (altgr. Ασιανή) oder auch Asiana war eine Provinz des Römischen Imperiums, gelegen im Westen Kleinasiens (Anatoliens) an der Küste des Ägäischen Meeres, und umfasste insbesondere die Landschaften Mysien, Lydien, Ionien, Karien, den Westteil Phrygiens und Pisidiens sowie auch teilweise die ostägäischen Inseln.

Nach Africa proconsularis war Asia die Provinz mit den meisten Städten (über 350), die größtenteils auf altgriechische Gründungen zurück gingen. Sie entsprach dem Gebiet des ehemaligen Königreichs Pergamon und war wegen ihrer Entfernung zu Rom und der gespannten Lage zur Nachbar-Großmacht Parthien lange — bis zur Aufhebung durch Kaiser Commodus 180 n. d. Z. — eine senatorische Provinz, deren Herrschaft von zivilen Statthaltern, den Proconsuln (anstatt den kaiserlichen Militär-Legaten) wahrgenommen wurde. Möglicherweise war auch die Namensvariante Asia Minor (Kleinasien) üblich, doch findet sich dieser Ausdruck erst spät in den überlieferten Schriftstücken der Antike, genau genommen erst bei Orfitus im 5. Jahrhundert, zu einem Zeitpunkt, da Asia bereits von Kaiser Diokletian in sieben Diözesen zerschlagen worden war.

Geschichte

In Folge des für die Römer siegreichen Zweiten Makedonischen Krieges erstarkte auch der Einfluß des verbündeten Königreichs Pergamon. Im Jahre 190 v. d. Z. wurde Antiochos III. (der Griechenland und die Ägäis erobern wollte) von einem römisch-pergamenischen Heer bei Manisa vernichtend geschlagen, wodurch sich die kleinasiatischen Besitzungen Pergamons und Rhodos' erheblich vergrößerten. Rom begnügte sich (wie schon zuvor auch in Nordafrika) lange Zeit mit einer eher indirekten Herrschaft durch Bündnisverträge. Nach der Gründung der Provinzen Macedonia und Achaea sah der kinderlose pergamenische König Attalos III. (138-133 v. d. Z.) keine andere Möglichkeit, als das Königreich an das römische Reich zu vererben.

Der römische Senat bestätigte 133 v. d. Z. das Testament und damit gingen der größte Teil des Königreichs und der pergamenische Staatsschatz in römischen Besitz über. Im Testament ausgeschlossen waren die Stadt Pergamon selbst sowie einige kleinasiatische Griechenstädte. Nach dem Sieg der Römer über Aristonikos (einem unehelichen Sohn des Königs Attalos III.) im Jahre 129 v. d. Z. wurde die Provinz Asia gegründet. Als Binnenprovinz (nicht an den Grenzen des Imperiums gelegene Provinz) gehörte Asia nach der Neuordnung des Augustus 27 v. d. Z. zu den Senatorischen Provinzen und wurde seitdem von einem Proconsul verwaltet. Um die Mitte des 3. Jahrhunderts wurden wiederholt die Küstenregionen der Provinz von den Goten geplündert. Später gehörte die Provinz als Thema (Verwaltungsbezirk) Thrakesion zum Byzantinischen Reich.

Literatur

  • Bernard Holtheide: Römische Bürgerrechtspolitik und römische Neubürger in der Provinz Asia, 1983

Verweise

  • Asia, in: Theoria Romana