Kernkraft

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Kernkraftwerk Grohnde (KWG) bei Nacht

Kernkraft (auch: Kernenergie, Atomkraft, Atomenergie oder Nuklearenergie) ist die Energie, die bei der Fusion oder Spaltung von Atomkernen entsteht. Das erste Kernkraftwerk zur Stromerzeugung entstand 1956 in Sellafield in Großbritannien. Nach dem Störfall im amerikanischen Kraftwerk „Three Mile Island“ in Harrisburg und spätestens nach dem Super-GAU 1986 in Tschernobyl erhöhten die Länder die Sicherheitsvorkehrungen in ihren Kernkraftwerken. Daß es 2011 in Fukushima infolge eines Erdbebens und Tsunamis zu einer weiteren Nuklearkatastrophe kam, zeugt von den Risiken der Kernkraft, wenngleich Energiegewinnung stets Risiken birgt.

Erläuterung

Kernkraft entsteht, wenn zwei Atome zu einem größeren Atom verschmelzen (Kernfusion) oder sich in kleinere Atome zerteilen (Kernspaltung). Bei Atomen handelt es sich um die kleinsten, nicht mehr chemisch weiter teilbaren Teilchen. Ein Atom setzt sich aus einer ausgeglichenen elektrischen Ladung zusammen, die aus Neutronen und Protonen besteht. Die Atomenergie sorgt für eine Bindung der positiv geladenen Neutronen und elektrisch neutralen Neutronen. Zu den Vorteilen gehören ein geringerer Verbrauch an fossilen Brennstoffen wie Erdöl und Kohle, zu den Nachteilen die für Mensch und Umwelt gefährliche radioaktive Strahlung.

BRD

1955 war es nach der Gründung der Bundesrepublik Deutschland möglich, auf dem Gebiet der friedlichen Kernenergienutzung tätig zu werden. Die damalige Bundesregierung schuf unter Bundeskanzler Konrad Adenauer am 16. Oktober 1955 das Bundesministerium für Atomfragen und ernannte Franz-Josef Strauß am 26. Oktober zum ersten Atomminister. 1956 wurden Kernforschungszentren in Hamburg, Jülich, Geesthacht, Berlin und Karlsruhe errichtet. Am 31. Oktober 1957 wurde als erster Reaktor in Deutschland der Forschungsreaktor der TU München – das „Atomei“ – in Betrieb genommen. Das Atomgesetz (AtG) trat am 1. Januar 1960 in Kraft,[1] die erste Strahlenschutzverordnung am 1. September 1960.

Die BRD-Regierung beschloß 2011 nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima den Atomausstieg bis zum Jahr 2022. Nichtsdestoweniger wird verstärkt nach grüner Atomkraft gerufen, da viele befürchten, daß ohne sie der Energiebedarf der BRD nicht gedeckt werden kann. Hierzu diskutieren Fachleute über eine neue Generation von Kernreaktoren.[2][3]

Literatur

  • ExpressZeitung: Zielführende Energie- oder Feindpolitik?, Ausgabe 48 (Juni 2022), Vorstellung und Bezugsnachweis; Auszug: Alexander Schnarf: Strahlung und Atommüll - Unlösbare Probleme?
  • Anna Veronika Wendland: Atomkraft? Ja bitte!: Klimawandel und Energiekrise: Wie Kernkraft uns jetzt retten kann, Quadriga, 2022, ISBN ‎ 978-3869951232
  • Horst-Joachim Lüdecke: Kernenergie: Der Weg in die Zukunft (Schriftenreihe des Europäischen Instituts für Klima und Energie), TvR Medienverlag Jena, 2018, ISBN‎ 978-3940431653
  • Andreas Dripke u. a.: Die Rückkehr der Kernkraft: Warum Atomenergie unsere Zukunft ist, DC Publishing, 2022, ISBN ‎ 978-3947818952
  • Dominic Wipplinger: Atommüll: ein großes (lösbares) Problem?, Tumult, Herbst 2022, S. 99–103
  • Wilhelm Westphal: Atomenergie, in: „Der Weg“, Ergänzungshefte April, Mai Juni 1949, S. 67–78 des vorliegenden CIA-Berichtes

Verweise

Fußnoten