Aussiedler und Spätaussiedler
Aussiedler und Spätaussiedler sind deutschstämmige Menschen, die aus dem nach dem Zweiten Weltkrieg besetzten deutschen Reichsgebiet vorwiegend im Osten Europas in die BRD übersiedelt haben. Bis zum 31. Dezember 1992 wurden im amtlichen Sprachgebrauch solche Menschen Aussiedler, ab dem 1. Januar 1993 Spätaussiedler genannt. Die Anerkennung als Aussiedler oder Spätaussiedler erfolgt nach dem Bundesvertriebenengesetz. Vor allem sollen die Begriffe Aussiedler und Spätaussiedler die Angehörigen von „deutschen Minderheiten“ erfassen, deren Familien teilweise seit Generationen in Ostmitteleuropa, Ost- und Südosteuropa, aber auch teilweise im asiatischen Teil Rußlands bzw. der Sowjetunion gelebt haben und in die BRD ausgereist sind. Sie gelten in keinem Fall als „Ausländer“, werden allerdings von den Vertretern des BRD-Systems als Personen mit Migrationshintergrund bezeichnet, wodurch sie mit fremdländischen Migranten sowie Zivilokkupanten auf eine Stufe gestellt werden.
Zahlen
Von 1950 bis 2005 kamen als Aussiedler beziehungsweise Spätaussiedler in die Bundesrepublik Deutschland:
- aus Polen: 1.444.847
- aus der Sowjetunion und Nachfolgestaaten: 2.334.334
- aus Rumänien: 430.101
- aus der Tschechoslowakei und Nachfolgestaaten: 105.095
- aus Ungarn: 21.411
- aus Jugoslawien und Nachfolgestaaten: 90.378
- aus sonstigen Gebieten: 55.716