Bären

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Die Bären (Ursidae) sind eine Säugetierfamilie aus der Ordnung der Raubtiere. In Abgrenzung zu den Kleinbären (Procyonidae) werden sie auch als Großbären oder Echte Bären bezeichnet. Die Familie umfaßt acht Arten und zählt zur Überfamilie der Hundeartigen. Neben dem Wolf ist der Bär in Deutschland das häufigste einheimische Wappentier. Das Wort Bär stammt aus der Indogermanischen Ursprache.

Zoologie

Einordnung

  • Klasse: Säugetiere (Mammalia)
    • Unterklasse: Höhere Säugetiere (Eutheria)
      • Überordnung: Laurasiatheria
        • Ordnung: Raubtiere (Carnivora)
          • Überfamilie: Hundeartige (Canoidea)
            • Familie (Art): Bären

Etymologie

Die Wortwurzel Bär kommt nur in germanischen Sprachen vor (englisch bear, niederländisch beer, skandinavisch bzw. nordgermanisch björn) und wird von einigen Sprachwissenschaftlern von einem alten Wort für „braun“ abgeleitet. Eine andere Theorie leitet das Wort von einer indogermanischen Wurzel für „wildes Tier“ ab. Eine weitere Theorie legt nahe, daß das Wort Bär vom altgermanischen wer für „Mann“ (vergleiche Werwolf) abstammt, was auf die Fähigkeit des Bären Bezug nimmt, ähnlich einem Menschen auf zwei Beinen stehen zu können. Aufgrund der Sonderstellung der germanischen Sprachen wird vermutet, daß das Wort bei den Germanen als eine Art Tabuwort („Brauner“ statt „Bär“) entstanden ist, mit dessen Hilfe aus magischen Gründen die Verwendung des eigentlichen Bärenwortes vermieden werden sollte, um das mächtige Raubtier nicht beschwörend „herbeizurufen“. In diesem Zusammenhang könnte auch die Umschreibung Beowulf („Bienenwolf“) entstanden sein.

Erläuterung

Stoffbären als Kinderspielzeug aus Deutschland

Der Bär ist ein aggressives Raubtier. Er hat lange Krallen und die Zähne eines fleischfressenden Jägers. Doch selbst der ausgewachsene Bär ruft beim Menschen eher Sympathie und Vertrauen als Angst und Respekt hervor. Wie der Mensch ist er ein Sohlen- und kein Zehengänger, wie dieser ist er Allesfresser. Bärenmütter gehen wie Menschen sehr fürsorglich mit ihrem Nachwuchs um. Dem Verhaltensforscher Konrad Lorenz zufolge weist der Bär einige sogenannte „kindliche“ Merkmale auf: kurze und dicke Gliedmaßen, eine kurze hohe Stirn, das Fell, tolpatschige Bewegungen und einen großen runden Kopf. Er wirkt wie ein riesiges Tierkind mit menschlichen Zügen, weckt unseren Beschützerinstinkt und ruft dadurch große Sympathie hervor.

Die Stärke und Kraft des Bären, die seinem vertrauenswürdigen Äußeren gegenübersteht, führt zum Wunsch nach Identifizierung mit ihm, aber auch zu Angst und feindlichen Gefühlen. Der Bär wurde nicht nur zum Mythos erhoben und verehrt. Er war auch ein gefürchteter Feind und Widersacher des Menschen, der mit Pfeil und Bogen, mit Fallen und Gewehren grausam gejagt wurde. Die Mischung aus Angst, Haß, Verfolgung und Verehrung des Bären weckt im Menschen gleichzeitig Wünsche und Ängste. Der Braunbär als Urvater des Stoffbären ruft Verwünschungen und Verheißungen hervor. Dieses Zusammenspiel von Stärke und liebevoller Ausstrahlung macht den bei uns ausgestorbenen „Meister Petz“ zum Liebling der Kinder.

Mythos

Der Bär war und ist immer noch in Natur und Religion eine beliebte, aber widersprüchliche Gestalt. Seine Stärke, Wildheit und Schönheit faszinierten die Menschheit schon immer. Er wurde im Laufe der Geschichte angebetet und geachtet, allerdings auch beinahe ausgerottet. Man findet Bären in alten Mythen und Erzählungen, in Sprichwörtern und Gedichten. Sie gaben Anlaß zu magischen Ritualen, Opfern oder Bärenbestattungen.

Germanien

Die Germanen sahen in ihm den König der Tiere. Da er als stärkstes, wildestes und mutigstes aller Tiere galt, verkörperte er den kriegerischen Geist (→ Berserker). Ein germanischer Glaube besagt, daß besonders tapfere Krieger nach dem Tode als Bären wieder auferstehen würden. Und wer eine Bärenklaue als Amulett besaß, dem sprach man die magische Kraft des Bären zu. Bärenjäger waren Helden, da sie besonderen Mut bewiesen hatten.

Noch heute gibt es als Deutsche Hunderasse eine Rückzüchtung auf den Urhund der Germanen, den „Germanischen Bärenhund“.

Bärennamen

Der Bär ist Namensgeber für viele Orte wie Bärental, Bärenwiese oder Bärenbach. Berlin oder Bern haben den Bären als Wappentier auserkoren, obwohl die Namen der Städte wahrscheinlich nicht auf einen Bären zurückzuführen sind. Germanisch-deutsche Vornamen wie Bernd und Bernhard gehen auf ihn zurück. Menschen haben Bärenhunger, finden etwas bärenstark oder binden anderen einen Bären auf.

Auch die Werbung macht sich die verschiedenen Eigenschaften des Tieres zunutze. Durch den Werbebär werden Gefühle von Natürlichkeit, Freundlichkeit, Weichheit, Freude oder auch Kraft und Stärke hervorgerufen. Spätestens durch den Erfolg des Stoffbären zu Beginn des 20. Jahrhunderts sprang die Werbung auf den Zug der Begeisterung für die Bären auf. „Bärenmarke“, „Kuschelweich“ oder auch die Gummibären wurden mit Hilfe des Bären berühmt.