Böhse Onkelz

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Böhse Onkelz

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Gründung: 1980
Stilrichtung: Punk, Rechtsrock, Deutschrock
Netzpräsenz: onkelz.de
Aktuelle Mitglieder
Gesang: Kevin Russell
E-Bass, Gesang: Stephan Weidner
E-Gitarre: Matthias Röhr (ab 1981)
Schlagzeug: Peter Schorowsky

Böhse Onkelz war eine von 1980 bis 2005 bestehende deutsche Rockgruppe. Bekanntheit erlangte die Gruppe vor allem durch die Kontroverse um ihre vermeintlich „rechtsradikale“ Vergangenheit.

Geschichte

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Anfänge und erste Jahre

Böhse Onkelz, Der nette Mann, 1984.jpg
Böhse Onkelz – Olympiahalle München – 20.12.2016.jpg

Offiziell gegründet wurde die Gruppe Ende 1980 von Kevin Russell, Stefan Weidner und Peter Schorowsky. 1981 stieß der Gittarist Matthias Röhr hinzu. In jenem Jahr entstanden auch die ersten Aufnahmen auf einer Demokassette, darunter das umstrittene Lied „Türken raus“, welches durch negative Erfahrungen der Gruppenmitglieder mit Türken in ihrer Stadt entstanden war. 1982 erschien eine zweite Demokassette, auf der sich das Lied „Deutschland den Deutschen“ befand. 1984 wurde dann bei Rock-O-Rama das erste Album „Der nette Mann“ im Studio aufgenommen. Dieses Album wurde 1986 von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften indiziert, kurz darauf erfolgte ein Beschlagnahmebeschluß des Amtsgerichts Brühl wegen „Gewaltverherrlichung“. Beide Beschlüsse basierten auf einer inhaltlich falschen Interpretation der Texte und im Falle der vermeintlichen Jugendgefährdung auch auf akustisch falsch verstandenen Texten. Das Album enthält auch das patriotische Lied „Deutschland“, welches sich jedoch mit der Liedzeile auch 12 dunkle Jahre in deiner Geschichte machen unsere Verbundenheit zu dir nicht zunichte vom Nationalsozialismus abgrenzt. Gerade Indizierung und Verbot brachten dem Album und der Musikgruppe eine deutliche Steigerung des Bekanntheitsgrades.

Politische Kontroverse und Distanzierungen

Nach den Brandanschlägen auf Ausländerwohnheime 1992 beherrschte das Thema „Rechtsextremismus“ die BRD-Medien. In den Blickpunkt rückten dabei auch die Böhsen Onkelz. Diese waren zu diesem Zeitpunkt bereits kommerziell erfolgreich, wurden jedoch wegen ihrer Vergangenheit nach wie vor kritisiert. Als Reaktion darauf veröffentlichte man auf dem 1993 erschienenen Album „Weiß“ das Lied „Deutschland im Herbst“, dessen Liedtext sich von den Brandanschlägen distanzierte und die Täter als „braune Scheiße“ bezeichnete. Gleichwohl dies einigen Kritikern immer noch nicht als ausreichende Distanzierung galt, konnte die Gruppe damit weiterhin ihren Platz in der kommerziellen Musiklandschaft der BRD bewahren und nahm sogar an verschiedenen „Rock gegen Rechts“-Konzerten teil. Zudem führte man für den Besuch von Konzerten der Böhsen Onkelz strikte Bestimmungen für die Kleiderordnung der Konzertbesucher ein, um zu verhindern, daß vermeintliche „Neonazis“ die Konzerte besuchten und störten, u.A. verbot man sogar bestimmte Farbkombinationen von Kleidungen. Dieses politische Distanzierungsgebaren der Gruppe steht durchaus im Widerspruch dazu, daß man immer wieder betonte, Extremismus aus allen Richtungen und Gruppenzwang abzulehnen. Obwohl die Gruppenmitglieder zu keinem Zeitpunkt politisch aktiv waren und ihre kontroversen Lieder als „Jugendsünden“ verteidigen, distanzierte man sich trotzdem immer wieder hauptsächlich von „Rechts“. Auch spätere Liedtitel drückten dies aus, teils sogar mit Gewaltandrohung wie in „Ohne mich“ („Und hier ein paar Worte an die rechte Adresse, leckt uns am Arsch, sonst gibt´s auf die Fresse“). Das Verhalten der Onkelz kann daher durchaus als beispielhaft angesehen werden, sich opportunistisch zu geben, um vom BRD-System zu profitieren.

Rauschgiftsucht des Sängers Kevin Russell

Der Sänger Kevin Russell geriet immer wieder wegen seiner Drogenprobleme in die Schlagzeilen. Seine Sucht kostete ihn mehrmals schon beinahe das Leben. Immer wieder hatte er Rückfälle zu verzeichnen. Unter Drogeneinfluß verursachte Russell am Silvesterabend 2009 einen schweren Autounfall mit Fahrerflucht, bei dem zwei Türken schwer verletzt wurden. Wegen dieses Vorfalles wurde Russell 2010 zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und drei Monaten verurteilt, daraufhin distanzierten sich die anderen ehemaligen Gruppenmitglieder von Russell und äußerten zudem, daß seine Sucht ein Grund für die Auflösung der Gruppe im Jahre 2005 gewesen sei.

Böhse Onkelz feiern ihre Rückkehr (2014)

„Nichts ist für die Ewigkeit – Live am Hockenheimring 2014“ wurde auf den beiden Comeback-Konzerten der Band am 20. und 21. Juni 2014 am Hockenheimring vor jeweils rund 100.000 Zuschauern aufgenommen. Scheibe 1 enthält Direkt-Aufnahmen der Auftritte, auf denen die Onkelz 33 Titel aus fast allen ihrer Studioalben spielten. Auf Scheibe 2 ist eine Dokumentation rund um das Konzert enthalten.

„Die Böhsen Onkelz feierten am Hockenheimring nicht nur ein spektakuläres Comeback – die Band hat darüber hinaus Fahrt für die kommenden Jahre aufgenommen. […] Kevin: Die Nummer am Hockenheimring könnte sich als jährliches großes Onkelz-Happening etablieren. Die G.O.N.D. hat das in unserer Abwesenheit jahrelang gut gemacht, aber jetzt ist das Original zurück. Wir werden auch wieder Supportbands miteinbeziehen, die das Ganze musikalisch interessant halten – abseits des Deutsch-Rock. Es gibt ja leider nur eine gute Deutsch-Rock-Kapelle…“[1]

Auch 2015 trat die Gruppe am Hockenheimring auf. Über drei Stunden dauerte der Auftritt unter dem Wahlspruch „Böhse für's Leben!“ Zuvor hatte „In Extremo“ die Stimmung aufgeheizt. Rund eine Stunde haben die Onkelz ihre Anhänger danach warten lassen. Heftige Regenschauer hatten sich pünktlich zum Start wieder verzogen.

Werke

Für eine Liste aller veröffentlichten Lieder der Böhsen Onkelz: → siehe Liste der Lieder der Böhsen Onkelz.

Studioalben

Singles

  • 1981: Kill the Hippies – Oi (I EM OI; Auflage: 2 Stück)
  • 1981: Türken raus!
  • 1984: Stolz
  • 1992: Ich bin in dir
  • 1995: Finde die Wahrheit
  • 1996: Auf gute Freunde
  • 1998: Terpentin
  • 1998: Shape CD (Eintrittskarte zur 98'er Tour)
  • 2000: Dunkler Ort
  • 2002: Keine Amnestie für MTV
  • 2004: Onkelz vs. Jesus

Verweise

Fußnoten