Babylon

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Babylon (altgr., hebr. Babel; babyl. Babili „Tor Gottes“) war eine der ältesten, größten und prächtigsten Städte der Alten Welt, am Euphrat.

Geschichte

Babylon wurde schon um 2650 v. d. Z. erwähnt und wurde um 2060 v. d. Z. Hauptstadt von Babylonien und Mittelpunkt der altorientalischen Kultur. Um 1240 v. d. Z. eroberte sie Tukultininurta I. von Assyrien und blieb ihr Oberherr bis zu seinem Tode. 689 erstürmte und zerstörte sie Sanherib von Assyrien. Sein Sohn Assarhaddon (680–69 v. d. Z.) baute sie wieder auf, aber von seinem Sohn Assurbanapli wurde sie 648 v. d. Z. wieder erstürmt und zum Teil eingeäschert.

Unter den ersten Chaldäerkönigen Nabopolassar (626–05 v. d. Z.) und Nebukadnezar II. (605–562 v. d. Z.) erreichte Babylon seine höchste Blüte. Nebukadnezar erweiterte die Stadt beträchtlich, umgab sie mit einer neuen Mauer und verschönte sie durch Bauten. Die Eroberungen durch Kyros II. 539 v. d. Z., Darius I. 522 v. d. Z. und Alexander des Großen 331 v. d. Z. scheinen die Stadt wenig geschädigt zu haben. Zur Seleukidenzeit begann ihr Verfall, besonders seit der Gründung von Seleukia und später Ktesiphon. Zu Christi Zeit war Babylon nahezu verödet.

Ausgrabungen

Die Angaben der alten Schriftsteller über die Größe der Stadt sind stark übertrieben. Von den acht großen Stadttoren wurden bei der Ausgrabung der deutschen Orientgesellschaft (unter Robert Koldewey 1899–1917) vier freigelegt und es wurde die Bedeutung der großen Ruinenhügel bestimmt.

Der nördliche Hügel, Babil, enthält den 18 Meter hohen Ziegelunterbau eines Palastes Nebukadnezars II., der mittlere, el Kaßr („das Schloß“), die Grundmauern zweier anderer Paläste, dieses Königs, nördlich und westlich davon Trümmer starker Festungen. Dazwischen verliefen die alten Stadtmauern, durchbrochen von dem mächtigen Ischtartor. Durch dieses führte die an der Ostseite der beiden Kaßr-Paläste nordsüdlich verlaufende gepflasterte Feststraße Aiburschabum nach dem Haupttempel Esagila, der unter dem dritten Hügel Amrän begraben lag.

Nördlich von diesem bezeichnet das Sahan („Schlüssel“, „Binnenhof“), eine tiefe, quadratische Grube von 91 Meter Seitenlänge, die Stelle des Babylonischen Turmes Etemenanki („Haus des Grundsteins von Himmel und Erde“): einst 6 ungeheure massive Stufen übereinander, nach oben verjüngt, mit einer dreiarmigen Treppe an der Südseite und einem Hochtempel (Gesamthöhe 91 Meter).

Zwischen Esagila und Etemenanki führte eine Abzweigung der Feststraße zum Euphrat, der auf einer 123 Meter langen Brücke überschritten wurde. Teile der östlichen Ufermauern mit Brückentor, vier kleinere Tempel und viele Privatgebäude im Wohnviertel wurden ebenfalls ausgegraben.

Literatur

  • Robert Koldewey: Das wieder erstehende Babylon, Leipzig 1925
  • Robert Koldewey: Die Tempel von Babylon und Borsippa, 1911
  • Robert Koldewey: Die Königsburgen Babylon, 1932
  • Oscar Reuther: Die Innenstadt von Babylon, 1926
  • Meyers Lexikon, Band 1, Bibliographisches Institut AG., Leipzig, 8. Auflage 1936

Verweise