Bakschisch

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Bakschisch ist ein aus der persischen Sprache[1] (pers. بخشش‎ bah̲šīš; arab. بَخْشِيش baqšīš „Geschenk“) übernommenes Wort.

Zunächst ist im arabischen Raum damit eine Art von (moslemischem) Almosen gemeint, in gewisser Weise ähnlich[2] wie es im Mittelalter in Europa üblich war, Bettlern eine „milde Gabe“ oder dem Klerus einen Obolus zu überreichen. Es ist im Orient aber zudem üblich, durch die Gabe von Bakschisch Verwaltungsvorgänge zu beschleunigen bzw. überhaupt erst zu erwirken oder einen besonderen Gefallen zu erhalten, und zwar in einer derart alltäglichen Praxis, daß die Unterschiede zwischen derlei Schmiergeldern und gewöhnlichen Trinkgeldern dort kaum mehr wahrgenommen bzw. erkannt werden.

Somit steht der auch in Indien und Bangladesch übernommene Begriff Bakschisch sowohl dort als auch in den arabischen Ländern bezeichnend da für deren weitgehend korrupte sowie bestechliche öffentliche Verwaltung und Organisation, welche zugleich Spiegel der dortigen gesellschaftlichen sowie „staatlichen“ Zustände und volklichen Beschaffenheit sind.[3]

Im größten Teil des deutschen Sprachraums hat das Wort eine eher negative, teils leicht spöttische Bedeutung und steht für (allerdings kleinere) Formen von Korruptions- oder Bestechungsgeld. In der Schweiz hingegen wird die Dienstleistung, der Service so betitelt.

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Backschisch (eigentlich Bachschisch, pers., »Geschenk«), im Orient speziell das Trinkgeld, das man aber nicht stillschweigend erwartet, sondern laut und oft unverschämt fordert.“

Meyers Großes Konversations-Lexikon[4]

Verweise

Fußnoten

  1. „Das Wort Bakschisch stammt aus dem Persischen und bedeutet Geschenk. Was jedoch im persischen Mogulreich eine Geste der Dankbarkeit oder eine Gabe an Bettler war, ist im modernen Ägypten eine lästige Pflicht. Ob in einem Restaurant, beim Besuch der Pyramiden, am Flughafen oder auf dem Parkplatz - überall werden Touristen und Einheimische für jeden kleinen Dienst zur Kasse gebeten. Die hilfsbereiten Geister erwarten ständig Trinkgeld, also Bakschisch.“ — Netzausgabe der „Süddeutsche Zeitung“: Ägypten - Immer der Ärger mit dem Bakschisch, 18.09.2006
  2. Soweit sich bei den ausgeprägten rassischen und kulturellen Unterschieden zwischen Orient und Abendland von ähnlich sprechen läßt.
  3. „Stimmenkauf ist an der Tagesordnung. Nach einer Untersuchung, die Politologen 1999 in einem Elendsviertel von Dhaka durchführten, gaben 17 Prozent der Wähler ihre Stimmen der Partei, die Zigaretten ausgeteilt hatte; 10 Prozent hatten Limonade erhalten, 9 Prozent Bakschisch und 12 Prozent Drohungen.“ — aus der deutschsprachigen Netzausgabe der „Le Monde diplomatique“: Zigaretten, Bakschisch und Limonade, 12.08.2005
  4. Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 235