Baracke

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Profilansicht einer einfachen Krankenbaracke

Unter einer Baracke versteht man ein zur vorübergehenden Unterkunft von Menschen bestimmtes eingeschossiges, nicht unterkellertes Gebäude aus leichtem Material.

Wortherkunft

Der Ausdruck Baracke stammt aus dem Spanischen (barráca „Fischerhütte“, zu: barro = Lehm, ursprünglich = Lehmhütte) und wurde durch gascognische Truppen zunächst nach Frankreich übertragen. Bis zum Ende des 17. Jahrhunderts bezeichnete man dort als baraques die Unterkunftsräume der Kavallerie, während die Infanterie huttes bewohnte. Später wurde der Ausdruck baraque auf die Lagerhütten aller Truppen ausgedehnt. Vier Pfosten mit einem Flugdach aus Flechtwerk oder Stroh bildeten damals den ganzen Bau. Seitdem haben die Baracken einen anderen, sehr abweichenden Charakter angenommen und in den verschiedensten Formen für die unterschiedlichsten vielfältige Verwendung gefunden. Die Bedeutung einer nur vorübergehend benutzten Wohnungsanlage ist dabei immer mehr verloren gegangen, am frühesten und vollständigsten in England und Nordamerika, wo man bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts unter barracks Kasernen jeder Art versteht, auch wenn dieselben aus Stein errichtet sind und Stockwerke besitzen.

Geschichte

Schnitte einer typischen Krankenbaracke auf Höhe des Tagesraumes und des Krankensaales
Grundriss einer typischen Krankenbaracke von 1896

Als Unterkunftsräume für Truppen (Mannschaftsbaracken) waren Baracken verschiedenster Art sowohl in Feld- als in Friedenslagern, auf Schieß- und Übungsplätzen bereits seit langem in Gebrauch. Für die Aufführung und Einrichtung gab es in den Armeen der größeren Staaten bestimmte Vorschriften. Die preußischen Baracken bestanden aus einem steinernen Fundament (60 cm hoch), einem darüber ausgeführten Ständerwerk (3 m hoch), welches ausgemauert und mit Brettern bekleidet war, und aus einem meist flachen Bretterdach. Ausgedehnte Verwendung fanden große Barackenlager in Deutschland während des Deutsch-Fränzösischen Krieges (1870-71) zur Unterbringung der zahlreichen französischen Kriegsgefangenen. Während man allerdings damals diese Art der Unterkunft noch als einen Notbebelf betrachtete, ging seit Ende des 19. Jahrhunderts das Streben immer mehr dahin, Massenunterkunftsräume aller Art grundsätzlich als Baracken oder doch möglichst barackenähnlich zu gestalten, nachdem die Erfahrung (zuerst bei der Krankenbehandlung) gelehrt hatte, daß die mit jeder Anhäufung von Menschen verbundenen gesundheitlichen Gefahren wesentlich vermindert werden, wenn zur Unterbringung anstatt eines großen, vielgeschossigen, mit zahlreichen Zwischenwänden versehenen Gebäudes mehrere kleine zur Verwendung kamen, die eine weit reichlichere Zufuhr von Licht und Luft sowie eine gründlichere Reinigung ermöglichten.

Naturgemäß hatte beim Barackenbau in dem Maße, in welchem der einstweilige Charakter des Bauwerks schwand, das zuvor ausschließlich verwandte leichte Material (Holz, Reisig, Stroh) dauerhafterem (Fachwerk, Stein, Eisen, Cement) Platz gemacht. Charakteristisch war im wesentlichen nur noch, daß die Baracke (im Gegensatz zum zweigeschossigen Pavillon oder mehrgeschossigen mit Korridor versehenen Block) ein einziges, zu ebener Erde gelegenes oder wenig darüber erhöhtes, nicht unterkellertes Geschoß besaß und im Inneren außer kleinen Nebenräumen nur 1-2 m der Längsachse aneinandergereihte Haupträume umschloss, von denen jeder im Gegensatz zum Korridorsystem die ganze Tiefe des Gebäudes einnahm, daher einander gegenüberliegende Fenster, und zwar an seinen Längsseiten, besaß. Dadurch wurde eine sehr gute natürliche Lüftung und starke Belichtung ermöglicht.

Literatur

  • Steinberg: Die Kriegslazarette und Baracken von Berlin. Berlin 1872
  • von Langenbeck, von Coler und Werner: Die transportable Lazarettbaracke. 2. Aufl., Berlin 1890
  • Lange: Der Barackenbau. Leipzig 1894

Verweise