Barlach, Ernst

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Ernst Heinrich Barlach (Lebensrune.png 2. Januar 1870 in Wedel, Holstein; Todesrune.png 24. Oktober 1938 in Rostock) war ein deutscher Bildhauer, Schriftsteller und Zeichner. Barlach ist besonders bekannt für seine Holzplastiken und Bronzen.

Werdegang

Am 2. Januar 1870 als Arztsohn in Wedel/Holstein geboren, war Ernst Barlach einer der bedeutendsten deutschen Grafiker und Bildhauer des 20. Jahrhunderts. Auch trat er als Schriftsteller hervor (er verfaßte u. a. acht Dramen). Im Ersten Weltkrieg diente er als Landsturmsoldat. Zur Weimarer Zeit profilierte er sich als Repräsentant eines Expressionismus, der am Figürlichen festhielt. Besonders seine Gefallenenehrenmale beeindruckten, z. B. das Mahnmal im Magdeburger Dom. 1933 wurde er in den Orden „pour le merite“, Friedensklasse, aufgenommen. Im Herbst 1933 rief er im „Völkischen Beobachter“ zum Votum für Hitler auf. Gegen den Widerstand führender Persönlichkeiten der Kunst im Deutschen Reich wie Richard Euringer, Gerhard Schumann und Gustaf Gründgens erfolgte 1937 sein Ausschluß aus der Preußischen Akademie der Künste, und zahlreiche seiner Werke wurden 1937/38 als entartete Kunst aus öffentlichen Museen entfernt und beschlagnahmt. In seinem abgeschiedenen Atelier konnte er weiterschaffen, wobei er einige seiner bekanntesten Plastiken fertigte. Er starb am 24. Oktober 1938 in Rostock.

Auszeichnungen und Ehrenmitgliedschaften

Werke

Werke in der Bildenden Kunst (Auswahl)

  • 1908: Sitzendes Weib, Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, Pl 3048, 1689 (Leihgabe aus Privatbesitz), Fichtenholz, 20,5 x 17,2 x 10 cm
  • 1926: Das Wiedersehen (Christus und Thomas), Holzversion, Staatliches Museum Schwerin, 103 cm hoch
  • 1927: Güstrower Ehrenmal, Dom zu Güstrow (Der Schwebende)
  • 1928: Der singende Mann, Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, Pl 3188, 1689 (Leihgabe der Stadt Nürnberg), Bronze, 50 x 47 x 42 cm
  • 1928: Der Geistkämpfer, neben dem Eingangsportal der Nikolaikirche Kiel
  • 1929: Magdeburger Ehrenmal, Magdeburger Dom, Figurengruppe
  • 1930: Lesender Klosterschüler
  • 1930: Frau im Wind, Bettler (Bronzeguss Nr. 3/8 seit August 2007 im Kreuzgang des St. Paulus Doms zu Münster), Singender Klosterschüler aus dem Fries Gemeinschaft der Heiligen, Klinkerskulpturen am Westwerk der Lübecker Katharinenkirche, hergestellt bei der Ilse Bergbau AG
  • 1931: Der lehrende Christus, Ein Abguss schmückt das Grabmal des Malers Christian Rohlfs (1849-1938) in Hagen, ein weiterer gelangte in das Stedelijk van Abbe-Museum in Eindhoven. Nach dem 2. Weltkrieg fand der dritte Abguss Aufstellung in der Christuskirche Hamburg-Othmarschen. Der vierte Abguss befindet sich in der Eingangshalle des Hauses der Kirche in Kassel.
  • 1932: Lesende Mönche, die in ihre Lektüre vertieften Mönche schuf Barlach aus Eichenholz. Das Werk steht in der Nationalgalerie Berlin.
  • 1934: Der Wanderer im Wind, Mit dieser Plastik richtete Barlach sich gegen den Nationalsozialismus.
  • 1935: Fries der Lauschenden, neun Holzfiguren im Auftrag von Hermann F. Reemtsma, Ernst Barlach Haus, Hamburg
  • 1936: Der Buchleser, Schwerin, Staatliches Museum, Bronze

Werke in der Literatur

  • 1906: Russisches Tagebuch (Autobiographie)
  • 1912: Der tote Tag (Drama)
  • 1917: Güstrower Tagebuch (Autobiographie)
  • 1918: Der arme Vetter (Drama)
  • 1920: Die echten Sedemunds (Drama)
  • 1922: Der Findling (Drama)
  • 1924: Die Sündflut (Drama)
  • 1926: Der blaue Boll (Drama)
  • 1928: Ein selbsterzähltes Leben (Autobiographie)
  • 1929: Die gute Zeit (Drama)
  • 1948: Der gestohlene Mond (Roman, postum)
  • 1948: Seespeck (Roman, postum)
  • 1951: Der Graf von Ratzeburg (Drama, postum)