Beates Flitterwoche
Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Beates Flitterwoche |
Produktionsland: | Deutsches Reich |
Erscheinungsjahr: | 1940 |
Stab | |
Regie: | Paul May |
Drehbuch: | Joseph Dalmann, Peter Ostermayr |
Produktion: | UFA |
Musik: | Ludwig Schmidseder |
Kamera: | Karl Attenberger |
Schnitt: | Alexandra Anatra |
Besetzung | |
Darsteller | Rollen |
Friedl Czepa | Beate |
Paul Richter | Georg von Muckenreiter |
Kurt Vespermann | Heinz Kuppelweger |
Albert Florath | Beates Vater |
Gertrud Wolle | Tante Lola |
Hermine Ziegler | Frau Schwengel |
Josef Eichheim | Kutscher Anton |
Beppo Brem | Jäger Flori |
Martin Schmidhofer | Hüterjunge Martl |
Wilhelmine Fröhlich | Sennerin |
Wolfgang Staudte | Kunstmaler |
Beates Flitterwoche ist ein Heimatfilm von 1940.
Gedreht wurde der Film bei Salzburg und Hintersse bei Berchtesgaden.
Die Uraufführung fand am 30. August 1940 statt.
Weitere Titel
- Sonderbare Flitterwochen (Verleihtitel, Deutschland)
Handlung
Das in herrlicher Umgebung des oberbayerischen Landes gelegene Schloßgut Dachsenstein wird seit Jahr und Tag von dem jungen Baron Georg von Muckenreiter bewirtschaftet und soll, nach dem Testament dessen Onkels, Georgs Besitz übergehen, sobald dieser sich entschließen kann, eine ihm bis dato unbekannte, mit Vater und Tante in Belgrad lebend Verwandte zur legitimen Schlossherrin zu machen. Also heiraten! Georg, Landwirt, Waidmann und ein seine Freiheit liebender Junggeselle hatte jedoch eine ziemliche Abneigung gegen das Ewig-Weibliche im Allgemeinen und gegen eine richtiggehende Ehe im besonderen. Nun, zu seinem Glück verlebte gerade sein Freund Heinz Kuppelweger, ein rundlicher Musensohn mit Herz, seinen Urlaub auf dem Schloß. Heinz verstand sich bestimmt auf der „edlen Frauen Art" – er musste helfen. Und Heinz half. Zuerst übernahm er einmal die notwendig zärtliche Korrespondenz mit der fernen, jungen Braut Beate, die sich über die Briefe „ihres Zukünftigen" ebenso freute wie ihr Herr Papa. Nur die etwas sauertöpfische Tante Lola verwarf den ganzen, ihrer Ansicht nach verrückten Plan, jemanden heiraten zu wollen, den man nie im Leben vorher gesehen hatte. Das könnte nicht gut ausgehen, meinte sie. Und fast sah es so aus, als ob sie recht behalten sollte: Als nämlich der vereinbarte Tag der Trauung herangekommen war, erreichte Beate ein Telegramm, in dem Georg bedauerte, durch plötzliche Erkrankung verhindert zu sein, an der Trauung teilnehmen zu können. Seine Papiere schickte er ein und er bäte, die Trauung in seiner Abwesenheit mit einem – Stellvertreter in seinem Namen vornehmen zu wollen . . . Die Tante triumphierte, Beate aber unterdrückte tapfer die Tränen, ließ sich mit dem Stellvertreter trauen und benachrichtigte ihren armen, kranken Mann von ihrem Kommen. Jetzt bekam es Georg mit der Angst zu tun, denn natürlich war seine Krankheit eine Finte . . . Er packte Rucksack und Schießgewehr, pfiff seinem Hund und entwetzte in eine hochgelegene Jagdhütte. Sollte Heinz sehen, wie er mit der „Frau Baronin" fertig würde, deren Bild Georg besaß, ohne daß es einen tieferen Eindruck auf ihn gemacht hätte. Als Beate auf Dachsenstein eintrifft, muß Heinz sein ganzes Fabuliertalent zusammennehmen, um der förmlich aus allen Wolken fallenden Frau auseinandersetzen zu können, daß der Arzt Georg eine sofortige Erholungsreise befohlen hatte. Heinz tat sich selber Leid in dieser Rolle. Beate ist ein sehr lieber Kerl und dieser Georg ein ausgewachsener Esel! Nach manchem Hin und Her findet sich Beate mit der merkwürdigen Situation zurecht. Man kennt den eigenen Mann nicht, der überdies krank und verreist ist, schreiben darf man auch nicht, schläft schlecht, träumt schwer – das waren Flitterwochen! Und so steigt Beate, teils allein, teils mit dem auffällig besorgten Heinz durch die Pracht der Landschaft. Eines Tages trifft sie einen ebenso unrasierten wie kurz angebundenen Jägersmann, der in seiner „Urwüchsigkeit" und komischen, männlichen Unnahbarkeit ihre Neugierde erwachen lässt. Ja, sie weiß den Flori, so hatte er sich ihr mürrisch vorgestellt, sogar zu bewegen, sie an einem Morgen mit auf die Pürsch zu nehmen. Vorher jedoch erwischt sie den kleinen Mortl, den Hüterbub, bei einer jungenhaften Lausbüberei und erfährt nach und nach von ihm, daß dieser in der Jagdhütte hausende Flori kein anderer ist als . . . der Herr Baron persönlich, ihr Mann! Und nun nimmt sie das Spiel in die Regie! Mit allen Mitteln der gewitzten und verliebten Eva macht sie dem immer unsicherer werdenden „Flori" die Hölle heiß, der bald in ihren Netzen zappelt wie das Fischlein an der Angel . . . Er sieht schon keinen Ausweg mehr und möchte sich selbst ohrfeigen. – Und eines Nachts nun . . . Eines Nachts liegt Beate in ihrem keuschen Kämmerlein. Liebte sie nun eigentlich dieser merkwürdig gehemmte Georg, oder fehlte es ihm nur an Mut . . . Sie hatte ihm doch gezeigt, daß sie ihn oder eben doch den „Flori" ins Herz geschlossen hatte . . . Da knarrt der Fensterladen – – ein Mondstrahl fällt ins Zimmer, ein Schatten klettert herein, dem ein großer, ausgewachsener Mann folgt – – – Beate kann nur noch schreien . . . – Natürlich läuft das halbe Schloß vor Beates Zimmer zusammen; die gute Schwengel, die Wirtschafterin, die bereits auf dem Schloss eingetroffene Tante und Heinz, Held und Musikus. Er muß sich als Mann zeigen, er dringt ins Zimmer – doch sein kühner Angriff wird im Keim erstickt. - Rasch und aufatmend tritt er neben die zitternden Frauen. „Alles in Ordnung" flüstert er, „alles in Ordnung. Keine Sorge. Der hier fensterlt, darf es. Er tut es gewissermaßen legitim . . . und gute Nacht denn . . ." Und so kam Beate doch noch zu ihrer Flitterwochen.