Vespermann, Kurt

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Kurt Vespermann (1887–1957)
Kurt Vespermanns und Lia Eibenschütz’ Grab
Berlin, Luisenfriedhof III der ev. Luisenkirchengemeinde
Inschrift des Grabsteins

Kurt Vespermann (Lebensrune.png 1. Mai 1887 in Kulmsee, Westpreußen; Todesrune.png 13. Juli 1957 in Berlin) war ein deutscher Schauspieler.

Leben

Kurt Vespermann erblickte am 1. Mai 1887 als Kurt Harprecht im westpreußischen Kulmsee das Licht der Welt. In eine traditionsreiche Künstlerfamilie hineingeboren – der Vater sowie beide Großväter waren Theaterdirektoren von Wanderbühnen gewesen, und auch die Urgroßeltern hatten ihren Lebensunterhalt am Theater verdient. Seine Urgroßmutter war die mit dem Bariton Wilhelm Vespermann (1784–1834) verheiratete berühmte Sopranistin Klara Vespermann (1799–1827), sein Großvater väterlicherseits der Regisseur am „Hoftheater“ von Meiningen Eduard Harprecht, der Großvater mütterlicherseits der Theaterdirektor Wilhelm Wagner (1819–1907). Der Vater Robert Harprecht (1838–1896) betätigte sich anfangs als Schauspieler in der reisenden Gesellschaft seines Schwiegervaters Wilhelm Wagner, übernahm später selbst die Leitung einer derartigen Wanderbühne. Bruder Bruno Harprecht (?–1948) machte sich einen Namen als Schauspieler sowie als Operettensänger in Buffo- und Charakterrollen.

Kurt Vespermann nahm den ehrenvollen Namen seiner Ahnen wieder an. Er sagt hierzu einmal:

„Aber ob ‚Harprecht‘ oder ‚Vespermann‘, Theaterblut von beiden Seiten läßt sich nicht verleugnen, und so werden Sie ja gewiß auch bereits meinen ‚großen Bruder‘ – er ist achtzehn Jahre älter als ich und ein Riese mit weißem Haar –, den Bremer Spielleiter Bruno Harprecht kennen, der im Vorjahr die Tournee mit der Dorsch nach Amerika führte.“[1]

Der „kleine Bruder“ Kurt fing auf der Wanderschmiere durch Ostpreußen an. Da er mit seinen siebzehn Jahren nicht überzeugend Heldenväter spielen konnte, pappte er sich einen großen schwarzen Schnurrbart ins Gesicht und setzte einen Zwicker wie eine große Zange darüber, seitdem hatte er auf diesem Gebiete nie mehr Schwierigkeiten.

Dann holte Bruno Harprecht den Bruder nach Nürnberg an seine Bühne, und nun begann eine strenge und handwerklich saubere Schule: Aus dem Jungen von der Schmiere wurde ein Schauspieler, der dann eines Tages in „Robert und Bertram“ so erfolgreich herauskam, daß man ihn 1915 nach Berlin holte. In den vier Jahren, die nun folgten, spielte Kurt Vespermann kein einseitig festgelegtes „Fach“. Er spielte den Isolani, den Striese, den Wirt in „Minna von Barnhelm“, den Hans in Max Halbes „Jugend“. Die gute Nürnberger Schule hatte einen ganzen Schauspieler aus ihm gemacht, der sich nicht schablonisieren ließ. Vespermann war der „Köhne Finke“ in den „Quitzows“ und der junge Luther in Strindbergs „Nachtigall von Wittenberg“. — Dann kam der Film.

Vespermann spielte – die Produktion wollte es so – unbekümmerte junge Leute, leichtsinnige, lebensdurstige „Söhne aus gutem Hause“, den verliebten, aber oberflächlichen Leutnant in „Herbstmanöver“ 1924, und wurde bald als „Typ“ in den Karteien der Filmgesellschaften geführt; für seine übrigen darstellerischen Fähigkeiten hatte der Film kein großes Interesse. Ein „Typ“ aber wollte Vespermann nicht werden, die Bühne bot da dankbarere Aufgaben. Aus Vespermann war aber inzwischen ein so guter Charakterkomiker geworden, daß er diesem Fache von nun an alle Aufmerksamkeit schenkte. In dieser Zeit entdeckte Vespermann den Film neu.

Der Übergang zum Tonfilm verlief in Kurt Vespermanns Karriere reibungslos.

Nach Kriegsende folgten eine Reihe von Altersrollen, die ihn vor allem in den 1950er Jahren noch einmal bekannt machten.

Kurt Vespermann war mit der Schauspielerin Lia Eibenschütz verheiratet. Er ist der Vater von Gerd Vespermann.

Er wurde auf dem Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Friedhof in Berlin beigesetzt.

Filmographie

Synchronsprecher (Auswahl)

Fußnoten

  1. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 33, 16. August 1936