Becker, Enno
Enno Franz August Becker ( 17. Mai 1869 in Oldenburg; 31. Januar 1940 in München) war ein deutscher Jurist. Wie kein anderer deutscher Jurist hat Enno Becker die Gesetzgebung, die Rechtsprechung und die Wissenschaft auf dem Gebiet des Steuerrechts beeinflußt.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Becker wurde 1869 in Oldenburg geboren und studierte nach dem Abitur Rechtswissenschaften in Freiburg im Breisgau und Berlin. Anschließend arbeitete er viele Jahre im Justizdienst. Dem Steuerrecht wandte er sich erst kurz vor der Vollendung seines fünften Lebensjahrzehnts intensiv zu. Das Reichsschatzamt in Berlin hatte ihn 1918 beauftragt, den Entwurf eines wichtigen Steuergesetzes auszuarbeiten. Obwohl er (nach eigenen Worten) keine steuertechnische Ausbildung genossen hatte, ihm keine Vorarbeiten zur Verfügung standen und die Zeitverhältnisse dazu zwangen, den Entwurf in kürzester Zeit eilig und überstürzt zu vollenden, erledigte er seinen Auftrag mit großem Erfolg. Das von ihm entworfene Steuergesetz war bis 1976 in Kraft.
In Anerkennung dieser großartigen Leistung wurde er zum Reichsfinanzrat, später Senatspräsident beim Reichsfinanzhof ernannt. Als Richter, Kommentator wichtiger Steuergesetze ebenso wie der Rechtsprechung des Reichsfinanzhofs und Verfasser zahlreicher Schriften zum Steuerrecht hat er die Entwicklung dieses damals noch jungen Rechtsgebietes vorangetrieben. 1935 trat er in den Ruhestand, im Januar 1940 starb er. Im gleichen Jahr erschien posthum sein letztes Werk über die Grundlagen der Einkommensteuer.[1]
Mitgliedschaften
Schriften
- Reichsabgabenordnung vom 13. Dezember 1919
Literatur
- Das Deutsche Führerlexikon, Otto Stollberg G.m.b.H., Berlin 1934