Benz Victoria

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Benz Victoria

Der Benz Victoria ist ein Pkw von Benz und Co., Rheinische Gasmotoren-Fabrik von 1893.

Geschichte

Der Grund des geringen Geschäftserfolges von Benz-Patent-Motorwagen bestand in der Tatsache, daß er nur ein Dreirad war. Aus diesem Grunde begann sich Benz schon im Jahre 1891 mit dem Problem der Lenkung von zwei vorderen Rädern zu beschäftigen. Und schon 1893 entwickelte er eine Achsschenkellenkung, die er sich patentieren ließ.

Damit wurden die Bedingungen für die Entwicklung eines neuen Vierradwagens geschaffen. Die Freude über die Lösung der Lenkungsprobleme brachte Benz darauf, den Wagen „Victoria“ zu nennen. Die vorzüglichen Eigenschaften des Wagens bewährten sich nicht nur im Stadtverkehr, sondern auch auf längeren Strecken. 1894 startete in Reichenberg (Böhmen) der Textilfabrikant Baron Theodor von Liebieg seinen „Benz Victoria“ zu einer ersten Fernfahrt. Gemeinsam mit seinem Freund Stransky entschloß er sich eine Strecke von Reichenberg über Mannheim nach Reims und wieder zurück. Mit einem Schnitt von 13,5 km/h erreichte er am ersten Tag das 196 km entfernte Städtchen Waldheim.

Der Wagen entwickelte eine Spitzengeschwindigkeit von 22 km/h. Eisenberg und Eisenach waren die nächsten Ziele. Am vierten Tag folgte die schwerste 282-km-Nonstop Strecke bis Mannheim. Die Fahrt dauerte 26 Stunden. Carl Benz empfing persönlich den unternehmungslustigen Baron und veranstaltete ihm zu Ehren ein Betriebsfest. Am folgenden Tage ging die Fahrt nach Gondorf weiter, wo eine längere Pause war. Das Automobil hatte schon 939 km hinter sich, wobei es 140 kg Benzin und 1.500 Liter Wasser verbrauchte. Von Gondorf fuhr man in etwas gemütlicherem Tempo weiter nach Reims und wieder zurück nach Reichenberg.

Benz „Victoria“, mit dem Baron Liebieg die 2.500 km lange Strecke zurücklegte, hatte einen einzylindrigen, liegenden Motor, der mit einer Bohrung von 130 mm und einem Hub von 150 mm rund 2000 ccm Hubraum hatte und 3 kW (4 PS) bei 400 Umdrehungen leistete. Der wassergekühlte 4-Takt-Heckmotor trieb die Hinterräder durch 2 Flachriemen und 2 Ketten an. Die Handbremse wirkte auch auf beide Hinterräder, die mit Vollgummiauflagen ausgerüstet wurden. Der Wagen wog 650 kg und war 2,9 m lang. Der Preis lag zwischen 3.800 und 4.200 Goldmark. „Victoria“, der liebste von Benz’ Wagen, wurde in verschiedenen Versionen als „Vis-à-vis“ oder „Phaeton“ bis 1899 hergestellt.

Filmbeitrag