Birke

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Pfeil 1 start metapedia.png Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Birken (Auswahlseite) und Birke (Auswahlseite) aufgeführt.


Birkenstamm mit jungen Trieben im Frühjahr

Die Birke (lat. Betula L.) ist ein Laubbaum der nördlichen Hemisphäre aus der Gattung der Birkengewächse (Betulaceae).

Die Birken gehörten zu den ersten Bäumen, die Deutschland nach der Eiszeit wieder besiedelten. Sie sind wenig frostempfindlich und kommen in kleineren Beständen und Einzelexemplaren in lichten Kiefernwäldern, am Rand von Lichtungen und an sandigen Heidewegen vor. Ihre Bodenansprüche sind gering, sie brauchen allerdings viel Licht zum Wachstum.

Beschreibung

Blüten einhäusig, in Kätzchen. Die leichten Samen sind mit kleinen Flughäutchen versehen und werden kilometerweit durch den Wind verbreitet. Sie keimen an lichten Standorten auch auf sandigen und wenig fruchtbaren Böden aus.

Bedeutung im alten Germanien

Die Birke war bei den Germanen der heilige Baum der Fruchtbarkeit und der Geburt, der Kinder, der Erneuerung und Reinigung. Er ist der Göttin Frigga gewidmet. Die Birke wurde als Maibaum verwendet, und Birkenzweige, die im oder ums Haus herum verteilt wurden, sollten böse Einflüsse fernhalten. Birkenzweige wurden auch benutzt, um Übeltäter zu bestrafen. Man wollte die negativen Energien aus ihnen herausprügeln. Zur Frühjahrs-Tagundnachtgleiche wurden alle Menschen symbolisch damit geschlagen, um den Winter herauszutreiben und die Frühlingsgefühle zu wecken – die Fruchtbarkeit und Lebensfreude. Die Druiden initiierten auch ihre Schüler mit einem Birkenzweig. Zum Julfest wurde ein Birkenstamm entrindet und als Holzscheit verwendet. Birkenholz wurde auch zum Bau von Wiegen benutzt, einerseits, weil es gutes und hartes Holz ist, andererseits aber auch, um das Kind zu schützen. Die Rune der Birke ist Berkana.

Arten

  • Hängebirke, Warzenbirke (Betula pendula ROTH)
  • Moorbirke, Weichhaarige Birke (Betula pubescens ERH.)
  • Niedrige Birke (Betula humilis SCHRANK)
  • Zwerg-Birke (Betula nana L.)

Wirtschaftliche Bedeutung

Das helle, fein gemaserte Holz wird gern - auch als Furnier - in der Möbelindustrie verwendet. Aus der Rinde produzierte man früher Schachteln, sie wurde aber auch wie Schreibpapier verwendet.

Birkenteer diente früher als Klebstoff, das Birkenteeröl wurde zur Behandlung von Juchtenleder benutzt.

Der im Frühjahr von den Bäumen produzierte Birkensaft (ein Baum produziert bis zu 5 Liter täglich) wird in der Kosmetik für die Herstellung von Haarwasser genutzt.

Anwendung in der Kräuterheilkunde

  • Standorte: Wälder, Parks, Gärten
  • Pflanzenteile: junge Blätter, Knospen, Saft
  • Sammelzeit: Frühjahr
  • Inhaltsstoffe: Saponine. Das Kaliumsalz des sauren Saponins ist für die harntreibende Wirkung z. B. des Birkenblättertees verantwortlich. Ätherisches Öl 0,04-0,05 % mit angenehmen Geruch nach jungen Birken. 8-9 % Gerbstoff, 8-9 % Zucker.

Anwendung in Form des Birkenblätter- und -knospen-Tees zur Anregung der Nieren- und Blasenfunktion. Harntreibendes Mittel bei Wassersucht (Bauchwassersucht, Beinschwellungen) und bei Harnsäureansammlungen, Rheumatismus, Gicht und Nierensteinen. Der (frische) Birkensaft kann ebenfalls, eventuell mit etwas Mineralwasser verdünnt genossen werden.

Rezepte

Birkenblättertee

  • 3-4 TL = 2,5g Birkenblätter und Knospen auf 1 Tasse Wasser

Höchstens 2 Tassen täglich innerlich anwenden. Bei fettiger und unreiner Haut den Tee für Kompressen verwenden und zum Aufweichen hartnäckiger Hautverunreinigungen mit einem Wattebausch auftragen.

Auch zur Pflege von Haar und Kopfhaut kann der frische, noch warme Tee einmassiert werden und wirkt so gegen Schuppen, Kopfhautjucken und Ekzeme.

Birkenhaarwasser

  • 100 ml frischer Birkensaft
  • 25 ml medizinischer Alkohol aus der Apotheke 96 %

Mischen, kühl und dunkel in einer luftdicht schließenden Flasche (Braune Arzneiflasche o. ä.) aufbewahren.

Birken- Haarspülung

  • eine Handvoll frischer junger Birkenblätter und Knospen
  • 1 Liter Apfelessig
  • 2 Liter Quellwasser

Den Ansatz der frischen Blätter mit dem Apfelessig ca. 2-3 Wochen an einem warmen schattigen Platz stehen lassen. Durch ein Küchensieb abseihen und mit frischem Wasser verdünnen.

Sonstiges

Im deutschen Volkslied wird die Birke auch als „Mai“ bezeichnet.

Literatur

  • Julius Schröder: Untersuchung der chemischen Constitution des Frühjahrssaftes der Birke, 1865 (PDF-Datei)
  • Heinrich Mayr: Polyporus Betulinus und Polyporus Laevigatus, zwei Parasiten der Birke, 1884 (PDF-Datei)

Verweise