Maibaum

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Pfeil 1 start metapedia.png Dieser Artikel erläutert den Brauch Maibaum; zu anderen Bedeutungen siehe Maibaum (Auswahlseite).
Maibaum in Krumbach

Der Maibaum ist ein auf vielfältige Weise und regional sehr unterschiedlich geschmückter Baum (oder Baumstamm), welcher im Rahmen eines alten festlichen Brauchtums, häufig in Verbindung mit dem Maifest, am 1. Mai errichtet wird.

Bedeutung

In allen Zeiten gleich war der Prozeß des Maibaum-Aufrichtens. Ein schöner Baum wird gefällt, zum Aufstellungsort gebracht und dort, unter den Blicken der meist besserwissenden Zuschauer, aufgerichtet. Hierbei ist allein Handarbeit erlaubt. Das Aufstellen verkörpert sowohl das phallische Element der Fruchtbarkeit, das in den Schoß der Muttererde gepflanzt wird, als auch die große Bedeutung der Bäume und der Natur für unsere germanischen Vorfahren.

Um den gesetzten Maibaum wird getanzt, es werden Lieder gesungen, teilweise wird er sogar beklettert. In einer Gemeinde in Westfalen wird, wie einst an der „Merklinde” das heilige Jahreszeichen, eine brennende Laterne am Maibaum aufgehängt und Bier, der heilige Opfertrank der Germanen, durch die Zweige gegossen.

Geschichte

Traditioneller Volkstanz um den Maibaum
Tafel mit Maibaumspruch in Tegernbach

Schon den Vorfahren der Deutsche, den Germanen war, wie auch den Kelten vor ihnen, die Natur heilig. So glaubten sie, daß in jedem Baum eine Seele wohnt. Das Leben des Baumes stand stets in enger Gemeinschaft mit dem Leben derer, die ihn gesetzt hatten. Ein Baum begleitete einen Germanen von seiner Geburt bis zum Tode. Auch heute noch ist es in Deutschland eine verbreitete Tradition, für sein neugeborenes Kind einen jungen Baum zu pflanzen. Auch wurde früher kein Baum grundlos gefällt; Baumfrevel wurde mit Raub oder Mord gleichgesetzt und vielfach mit Enthauptung geahndet.

Am 1. Mai stellten die Germanen zu Ehren von Himmelsgott Wodan und der Muttergöttin Freya, die sich an diesem Tag vermählt haben sollen, einen jungen Buchen– oder Birkenstamm auf, der die Fruchtbarkeit der Felder und der Dorfgemeinschaft positiv beeinflussen sollte. Symbolisch wurden eine Maikönigin und ein Maikönig gekrönt, durch die man sich den Schutz Wodans und Freya erhoffte. Vielerorts wurde an diesem Tag das Mailager oder Maifeld abgehalten, bei dem die regionalen Volksführer zusammenkamen, um politische Entscheidungen zu besprechen und Gericht zu sitzen.

Als Europa christianisiert wurde, gelang es nicht ganz, diesen heidnischen Brauch auszurotten. So lebte er in der Erberinnerung des Volkes weiter.

Schriftlich wurde der erste Maibaum, auch wenn diese Tradition bestimmt schon um einiges älter ist, erstmals im Jahr 1225 in Aachen erwähnt. Damals ging der dortige Pfarrer gegen diesen in seinen Augen heidnischen Brauch mit einer Axt vor.

Doch der Brauch des Maibaums konnte sich trotz kirchlichen Einspruchs zwar mühsam, aber trotzdem zunehmend, im 13. und 14. Jahrhundert halten. Es entstanden regelrechte Wettstreite in den einzelnen Gemeinden, denn jede wollte den schönsten und höchsten Maibaum haben. Im 15. und 16. Jahrhundert begann man, den Maibaum mit bunten Bändern zu schmücken, ansonsten blieb er aber naturbelassen. Nicht selten wurde eine Maikönigin aus Stroh auf die Spitze des Baumes gesetzt, um symbolisch den Sommer aufzurichten. Junge Burschen stellten jetzt ihrer Angebeteten einen solchen geschmückten Maibaum vor die Tür. In dieser Zeit nahm der „Maibaum” – Wettstreit neue Formen an.

Da die Waldbesitzer sich gegen den Raubbau am Wald wehrten, begann man, den Maibaum anderer Gemeinden zu stehlen oder zu entführen, wodurch man in der Gunst der Dorfgemeinschaft und der Angebeteten stieg. Der entführte Baum wurde mit viel Bier ausgelöst.

Eine weitere Tradition, die nun entstand, war das „Mailehen“. Die Mädchen eines Dorfes konnten von den Burschen scherzhaft ersteigert werden; das Mädchen, für welches der höchste Preis geboten wurde, galt dieses Jahr als Maikönigin. Die durch die Versteigerung entstandenen Paare besuchten nun für einen Zeitraum zusammen die Festlichkeiten des Dorfes und nicht selten entstand hieraus junges Familienglück.

Nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618-48) wurden nach einem soldatischen Brauch regelmäßig Maibäume aufgestellt. Dies taten die Soldaten zu Ehren von hohen Offizieren oder gesellschaftlichen wichtigen Personen. Hierfür bekamen sie dann auch Maibier und andere Vergünstigungen.

Im 18. Jahrhundert traten dann die Figurenbäume auf, die mit Zunftzeichen oder religiösen oder patriotischen Emblemen geschmückt wurden. Eine Anerkennung des Brauchs des Maibaums durch die Obrigkeit erfolgte aber erst, nachdem im Jahre 1808 den Gemeinden die Selbstverwaltung zuerkannt wurde, woraus der Wille entstand, auch das Gemeindeleben wieder selbst zu bestimmen. Die bisherigen Verbote wurden ignoriert, der Maibaum wurde vor allem in Bayern zu einem Symbol des nationalen Selbstbewußtseins. Dies wurde auch von Seiten der Monarchie unterstützt. Besonders König Ludwig I. und König Max II. taten sich hier hervor.

Drittes Reich

Seit den Dreißigerjahren des 20. Jahrhunderts, in der Amtszeit der Regierung Hitler, ist der 1. Mai auch als Tag der Arbeit ein Feiertag, um den Menschen den Wert der schaffenden Arbeit vor Augen zu führen. Im Kulturfilm „Ewiger Wald“ (1936) ertönt zum Schluß:

„Der Maibaum blüht wie du und ich.
Volk unterm Baum ruft dich und mich.
Singt mit das neue Lied der Zeit:
Volk steht wie Wald in Ewigkeit.“

Liedgut

In vielen alten deutschen Volksliedern werden der Mai und vor allem die Bäume besungen. Hierzu gehören z. B. „Der Mai ist gekommen” oder „Komm lieber Mai und mache” oder „Am Brunnen vor dem Tore, da steht ein Lindenbaum”.

Siehe auch

Verweise