Eiszeit
Als Eiszeit gelten eine Reihe erdgeschichtlicher Ereignisse, die jeweils zu einer Abkühlung führten. Beim sogenannten „Schneeball Erde“ erfolgte sogar die mehrfache vollständige Bedeckung der Erdoberfläche mit Eis. Die längste „Cryogenium“ genannte Phase soll 200 Millionen Jahre angedauert und vor 635 Millionen Jahren aufgrund von Vulkanausbrüchen geendet haben.
Es gab in der bisherigen Erdgeschichte je nach Definition etwa vier bis sieben klimatisch bedingte Eiszeitalter. Jedes davon umfaßt einen Zeitraum von mehreren Hunderttausend Jahren bis zu mehreren Millionen Jahren. Zwischen ihnen lagen auch unterschiedlich lange Zeiten mit Warmklima. Etwa nach 100.000 Jahren gingen die Eiszeiten dann relativ regelmäßig wieder in eine kurze Warmphase über. Alle 41.000 und alle 23.000 Jahre fallen die Temperaturen jedoch auf Tiefstände. Beide Rhythmen passen perfekt zu den gleichmäßigen Schwankungen der Erde, die in 23.000 Jahren um ihre Drehachse taumelt. Zudem schwankt die Erdachse in 41.000 Jahren hin und her.
Die Form der elliptischen Erdumlaufbahn um die Sonne (Exzentrizität) ändert sich mit einer Periode von etwa 100.000 Jahren, die Neigung der Erdachse zur Umlaufbahn (Ekliptik) mit einer Periode von etwa 40.000 Jahren, während die Tagundnachtgleiche auf der elliptischen Umlaufbahn etwa nach 20.000 Jahren wieder dieselbe Position auf der Ellipse einnimmt (Präzession). Nach diesen Rhythmen verändert sich dann die Sonneneinstrahlung, die auf die Erde trifft. Die letzte Eiszeit dauerte demnach ebenso etwa 100.000 Jahre und endete vor rund 10.000 Jahren. Deren Ende führte zugleich zum Aussterben der Mammuts.
Die Kleine Eiszeit hingegen war auf mehrere gleichzeitige Vulkanausbrüche zurückzuführen und führte z. B. zur völligen Vergletscherung der bis dahin fruchtbaren Insel Grönland.