Blinde Flecken
Titel: | Blinde Flecken |
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Autor: | Peter Probst |
Verleger: | Deutscher Taschenbuch Verlag |
Verlagsort: | [[München]] |
Erscheinungsjahr: | 2010 |
Originalsprache: | Deutsch |
Umfang: | 254 Seiten |
ISBN: | 978-3-423-21195-6 |
[[Kategorie:Buch (2010)]]
Blinde Flecken ist ein Kriminalroman von Peter Probst aus dem Jahre 2010, in dem das Thema Gewalt und Terrorismus durch Rechtsextreme und das gefährliche Leben für Juden in der BRD das zentrale Thema darstellt. Der Band ist der erste Teil der Reihe „Schwarz ermittelt“. Bei den auf den letzten Seiten des Buches abgedruckten Danksagen dankt der Autor auch „allen jüdischen Freunden, die mich inspiriert und ermutigt haben“, den Roman zu schreiben.
Handlung
München 2008: Der Privatdetektiv Anton Schwarz wird vom jüdischen Rechtsanwalt Loewi beauftragt, den Fall Tim Burger nochmals zu untersuchen. Dieser hatte vor vier Jahren, nachdem er entdeckte, daß seine Freundin ihn betrog, mit einem Auto eine Gruppe junger Juden mit dem Auto über den Haufen gefahren. Da er bald entlassen werden soll, will Loewi Beweise dafür haben, daß Burger die Gruppe nur aufgrund ihrer Abstammung rammte, also eine judenfeindliche Tat vorliege. Schwarz befragt daher mehrere Personen, die damals daran beteiligt waren und findet heraus, daß im Hintergrund ein größeres Projekt der Rechtsextremen geplant ist. Über einen Aussteiger, der Angst vor Burgers Entlassung hat, kommt er auch dahinter, daß besagten Personen eine spezielle Handgranate in ihrem Besitz haben oder sich diese organisieren wollen. Ebenso findet er heraus, daß der charismatische Dr. von Medingen, der Burger therapiert hat, selbst in diesen Kreisen aktiv ist und sogar die Gründung einer neuen Partei mit dem Namen Die Rechte gegründet hat. Burger wird früher als geplant entlassen, Schwarz und Loewi werden jedoch auf eine falsche Fährte gelenkt und verpassen somit die Entlassung, wissen fortan nicht, wo Burger sich befindet. Da die überlebenden jüdischen Opfer der Burger-Tat eine Massendemonstration gegen diese neue Partei organisieren, die erstaunlich viel Zulauf enthält und es schließlich auf ganze 8.000 Menschen bringt, fürchtet Schwarz, daß Burger die Granate dort hochgehen lassen will, um möglichst viele feindliche Personen aus dem Weg zu räumen. Schwarz, dem seine im Krankenhaus liegende Mutter inzwischen offenbarte, daß sie selbst Jüdin und keine Vertriebene aus dem Egerland ist, will die Veranstaltung daher absagen lassen, kann sich jedoch nicht durchsetzen. Von Meningen hat bei der Polizei gegenüber ebenso ein Verbot gefordert und davor gewarnt, daß offensichtlich Burgers Behandlung doch nicht erfolgreich war, wie er glaubte. Schwarz entdeckt Burger schließlich während der Demonstration. Dieser zündet die Granate, diese geht jedoch nicht hoch. Schwarz redet auf Burger ein, daß von Meiningen ihn lediglich für seine eigenen Zwecke benutzt hat und ihn wieder im Gefängnis sehen will. Daraufhin läuft Burger zu den nahen Bahngleisen und wirft sich dort vor den Zug.
Darstellung
Der Roman arbeit mit klassischen Feinbildern, wenngleich das Klischeebild von Skinheads vermieden und stattdessen betont wird, daß der Feind inzwischen sein Gedicht verändert habe. Tim Burger, die negative Hauptfigur des Romanes wird als Versager (Gymnasium abgebrochen) dargestellt, der sich während seiner Haft radikalisiert und fortan davon träumt, im Namen der deutschen Nation Blutbäder an Ausländern anzurichten. Seine Ex- bzw. Wieder-Freundin wird als Person der Unterschicht („Lindas Art zu sprechen verriet, dass sie aus einfachen Verhältnissen stammte“) und als Schlampe, die extrem aufreizend gekleidet ist und viele Männer um den Finger wickelt, gezeichnet. Das Verhältnis zwischen beiden wird fern jeder Romantik gezeichnet, so schlägt Burger sie so stark, daß sie blutet, und hat beim Geschlechtsakt mit ihr nur den Willen, sie beherrschen zu können und sie dies deutlich spüren zu lassen.
Sehr positiv fällt im Vergleich dazu die Beschreibung der jüdischen Familie Loewi aus, an deren Mitgliedern man wenig Mäkel vorfindet. Jüdische Frauen werden im Buch durchgehend als sehr schön beschrieben.