Reichsorganisation „Das Braune Band von Deutschland“

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Briefmarkensatz von 1938 (links oben) bis 1944

Die Reichsorganisation „Das Braune Band von Deutschland“ wurde 1933 gegründet, um eine strenge Leistungsauslese der Vollblutzucht zu gewährleisten, um so die Qualität von Pferden in Deutschland durch Kontrollen zu halten und zu steigern, auch zugunsten der Reiter-SA sowie Reiter-SS.

Erläuterung

Teilnehmer-Medaille 1938

Die Erfolge dieser und anderer Anstrengungen stellten sich schnell ein, dennoch siegten in den 1930er Jahre vorwiegend noch deutsche Vollblüter entfernter englischer Abstammung wie „Nereide“, „Alchimist“, „Ticino“ (Sieger beim Deutschlandpreis 1942), „Schwarzgold“ sowie 1944 „Nordlicht“ (1941 auf dem Gestüt Erlenhof als Sohn von „F. H. von Oleander“ und „Nereide“ geboren, von Adrian von Borcke trainiert, 1944 „Pferd des Jahres“, 1945 von den VS-amerikanischen Invasoren beschlagnahmt, 1968 als ruhmreicher Deckhengst in New Orleans verstorben; Besitzer war angeblich Adolf Hitler) und andere u. a. beim „Großen Preis von Baden“, beim „Großen Deutschlandpreis der Dreijährigen“ (bis 1940 Deutsches Derby in Hamburg) und beim „Großen Preis von Wien“. Bei den Olympischen Sommerspiele 1936 in Berlin glänzten deutsche Reitsportler, die von der allgemeinen zunehmenden Förderung und Anerkennung des Pferdesports im dritten reich profitierten.

Veranstaltungen

Die Reichsorganisation veranstaltete das renommierte Galopprennen „Braunes Band von Deutschland“ auf Galopprennbahn Riem in München. Die „Internationale Riemer Rennwochen“ bzw. „Braunes-Band-Wochen“ im Sommer zwischen 1934 und 1944 brachten den Zusammenklang von Volkstümlichkeit, Pferdesport und Volksgemeinschaft im deutschen Pferdesport deutlich zum Ausdruck.

Zu den hochrangigen ausländischen Gästen des bedeutenden Flachrennen über 2400 Meter für dreijährige und ältere Pferde gehörten etwa 1936 die Könige Faruq von Ägypten, Leopold III. von Belgien, Peter II. von Jugoslawien, Håkon VII. von Norwegen und Gustav V. von Schweden, die Heinrich Thyssens „Nereide“ als Siegerin gegen die favorisierte „Corrida“ aus Frankreich sahen.

Das Braune Band

Der Entwurf des „Braunen Bandes“ für das Siegerpferd stammt von Richard Klein, später Professor an der Akademie für angewandte Kunst in München. Im hochdotierten „Braunen Band von Deutschland“ wurden seit 1936 100.000 Reichsmark ausgelobt, 1935 waren es noch 50.000, 1934 19.500 Reichsmark.

Weitere Rennen

Außer auf der Galopprennbahn in Riem fanden die niedriger dotierten Rennen auch auf der Theresienwiese statt. Ein Renntag war für Rennen mit Herrenreiter aus allen Herren Länder vorgesehen. Ebenso wurden weitere Flach- und Hindernisrennen ausgetragen, 1937 z. B. stieg Herrenreiter Prinz Aly Khan, der Sohn des Aga Khan, im mit 15.000 Reichsmark dotierten „Internationales Amateur Flach-Rennen“ selbst in den Sattel und belegte den 6. Platz. Auch wurde ein Jagdrennen für vorwiegend Herrenreiter und Offiziere ausgerichtet, der „Deutsche Alpenpreis“ war er mit 30.000 Reichsmark und ab 1938 mit 50.000 Reichsmark dotiert.

Begleitprogramm

Begleitend zu den Rennwochen wurde der „Internationale Kongreß für Vollblutzucht und Galoppsport“ abgehalten. Durch Ausflüge ins Umland, Museumsbesuche und eine Aufführung des Zigeunerbaron in der Staatsoper für die Gäste wurde das Programm abgerundet. Ein besonders Spektakel war die „Nacht der Amazonen“ im Park des Nymphenburger Schlosses von 1936 bis 1939.

Führung

Geführt wurde die Organisation von dem Pferdekenner Christian Weber sowie einem prominent besetzten Kuratorium.

Zigarettenschatulle mit vergoldeter Auflage „Das Braune Band von Deutschland 1939“

Mitglieder des Kuratoriums (Auswahl)