Brauttruhe

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Bremer Brauttruhe aus dem
17. Jahrhundert.

Eine Brauttruhe oder Hochzeitstruhe ist eine aufwendig ausgeführte Truhe, wie sie früher allgemein und im alpenländischen Raum bis ins 20. Jahrhundert zur Aufbewahrung der so genannten Aussteuer (Heiratsgut) der Braut üblich war. Hierzu gehörte vor allem die Ausstattung in edler Tafel-, Bett- und Haushaltswäsche, die meist mit den Initialen der Braut bestickt wurde. Ursprünglich waren die jungen Frauen selbst oder eine eigens engagierte Näherin mit der Fertigung beschäftigt. All die wertvollen Handarbeiten wurden bei der Eheschließung öffentlich gezeigt, um den Wohlstand der Familie zur Schau zu stellen.

Brauttruhen sind entweder bemalt, beschnitzt oder mit Einlagen verziert und spiegeln den Stil der Zeit und der Region wieder, aus der sie stammen. Besonders prunkvolle Brauttruhen des 15. und 16. Jahrhunderts sind häufig italienischer Herkunft. Oft ist auf Brauttruhen das Motiv des biblischen Gleichnisses von den Klugen und törichten Jungfrauen (Matthäus 25, 1-13) dargestellt.

Im Laufe der Geschichte haben sich die Grundregeln in den verschiedenen Zivilisationen stark verändert. Durch die ständig wechselnde Mode, der auch die Wäsche unterliegt, sind die Vorräte für ein ganzes Leben aus der europäischen Kultur verschwunden und die Tradition der Brauttruhe ausgestorben.