Busch, Clemens August

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Clemens August Busch (Lebensrune.png 20. Mai 1834 in Köln; Todesrune.png 25. November 1895 in Bern) war ein deutscher Jurist, Diplomat und Staatssekretär im Auswärtigen Amt des Zweiten Deutschen Reichs.

Leben

Busch studierte in Bonn und Berlin neben Rechts- und Staatswissenschaften die orientalische Sprachen, wurde 1861 der preußischen Gesandtschaft in Konstantinopel zugeteilt, um für den Dragomanatsdienst ausgebildet zu werden, und hatte dort während seiner elfjährigen amtlichen Tätigkeit, zuletzt als erster Dragoman, vielfache Gelegenheit, sich mit den politischen und allgemeinen Verhältnissen der Levante bekannt zu machen.

1872 wurde er Legationsrat und Konsul bei der deutschen Botschaft in Petersburg, bis er 1874 als vortragender Rat in das Auswärtige Amt berufen wurde. Auch hier wurde er vorzugsweise mit orientalischen Angelegenheiten beschäftigt, ging 1877 auf kurze Zeit als Geschäftsträger nochmals nach Konstantinopel und nahm später als Sekretär an den Arbeiten des Berliner Kongresses teil. 1879 verwaltete er einige Monate das deutsche Generalkonsulat in Pest und kehrte 1880 nach Berlin zurück, wo er als Sekretär der Konferenz zur Regulierung der griechischen Grenzfrage wirkte.

1881 wurde Busch zum Wirkl. Geheimen Legationsrat und Unterstaatssekretär im Auswärtigen Amt ernannt. Im selben Jahr wurde er mit einer vertraulichen Mission bei der Kurie beauftragt, die den Ausgangspunkt der Wiederanknüpfung der diplomatischen Beziehungen bildete. In Vertretung des Reichskanzlers Otto von Bismarck präsidierte er 1884 bis 1885 in den meisten Sitzungen der Kongo-Konferenz in Berlin. 1885 ging er als Gesandter nach Bukarest, in gleicher Eigenschaft 1888 nach Stockholm, und 1892 nach Bern.

Neue Deutsche Biographie

B. studierte Rechts- und Staatswissenschaften sowie orientalische Sprachen in Bonn und Berlin. 1861 wurde er zur Ausbildung im Dragomanatsdienst der preußischen Gesandtschaft in Konstantinopel überwiesen. 1872 zum Legationsrat und Konsul in Sankt Petersburg ernannt, wurde er 1874 als Vortragender Rat in die politische Abteilung des Auswärtigen Amtes berufen, 1877 nochmals der deutschen Gesandtschaft in Konstantinopel zugeteilt. Jedoch schon 1878 wurde er auf Grund seiner reichen Erfahrung im auswärtigen Dienst und vor allem als Spezialist in Orientfragen beim Berliner Kongreß zum wertvollen Mitarbeiter Bismarcks. Nach kurzer Leitung des Generalkonsulats in Budapest (1879) kehrte er 1880 zur Übernahme der Orientabteilung im Auswärtigen Amt nach Berlin zurück und erhielt 1881 den neugeschaffenen Posten des Unterstaatssekretärs im gleichen Ministerium. Kurz darauf beauftragte ihn die Kurie mit einer vertraulichen Mission zur Wiederanknüpfung diplomatischer Beziehungen nach dem Kulturkampf. Obwohl nicht eigentlicher Kolonialexperte, vertrat B. zusammen mit Graf Hatzfeld auf der Kongokonferenz 1884/85 in Berlin den deutschen Standpunkt und die Bismarcksche Vermittlungspolitik, präsidierte in Vertretung des Reichskanzlers der Konferenz und unterschrieb am 26.2.1885 die Schlußakte. Seit 1884 war B. Mitglied des Staatsrats, 1885 wurde er zum Gesandten in Bukarest ernannt, ging 1888 in gleicher Eigenschaft nach Stockholm und 1892 nach Bern.[1]

Familie

Busch heiratete 1875 in Berlin Margot, geb. Bendemann (1850–1938), die Witwe des Diplomaten Justus Ludwig David Theodor Friedländer (1835–1873), Deutscher Konsul in Konstantinopel, sowie Schwester des späteren Generalleutnants Hans Bendemann (1852–1914). Er adoptiert den seinen Stiefsohn Felix Emil Johannes Friedländer als Felix Busch.

Das Paar hatte auch drei eigene Kinder:

  • Clemens (Lebensrune.png 23. Juli 1879; Todesrune.png 6. November 1966), Regierungspräsident in Köln
  • Ernst (Lebensrune.png 8. Dezember 1887; Todesrune.png 31. Mai 1973), Generalkonsul
  • Beate ∞ Adam Mauritz August von Eckermann, schwedischer Marineoberdirektor und Chef des Marine-Ingenieurskorps

Literatur

  • Georg Königk: Die Berliner Kongokonferenz. Essener Verlagsanstalt, 1938

Fußnoten

  1. Lotte Knabe: Busch, Clemens August. In: „Neue Deutsche Biographie“ (1957). Band 3, Duncker & Humblot, Berlin, S. 59 f. (Netzbuch).