Carlsen, Magnus

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Magnus Carlsen.jpg

Magnus Carlsen (Magnus Øen Carlsen) (Lebensrune.png 30. November 1990 in Tønsberg, Norwegen ) ist ein norwegischer Schachgroßmeister und Weltmeister seit 2013.

Wirken

Carlsen Weltmeister.jpg

Carlsen erlernte das Schachspiel mit fünf Jahren und erzielte bereits 2004 ein Unentschieden gegen Garri Kasparow. Carlsen gilt als „Mozart des Schachs“ und wurde 2013 Weltmeister. In einem Gespräch sagte er, daß er Kasparow in der Spielintuition überlegen sei.[1] Als stärksten Schachspieler der gewesenen Schachgeschichte nennt er Bobby Fischer, den er gleichzeitig als Traumgegner für einen Titelkampf nennt. In Michail Tal sieht er generationsübergreifend keinen ernsthaften Gegner; Fischer zu schlagen wäre dagegen deutlich schwieriger.[2]

Zitat über Carlsen

Zitat von Carlsen

  • „Es gibt keine Entschuldigungen für Niederlagen.“[4]
Quelle
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Magnus Carlsen

Carlsen ist der amtierende Weltmeister und einer der besten - wenn nicht der beste - Spieler aller Zeiten. Im Jahr 2013 und dem zarten Alter von 22 Jahren besiegte er den Inder Viswanathan Anand und wurde der zweitjüngste unumstrittene Weltmeister der Schachgeschichte (nur Garry Kasparov war noch ein paar Monate jünger). Zu diesem Zeitpunkt war Carlsen jedoch schon seit geschlagenen drei Jahren die Nummer 1 der Elo-Liste und definitiv der Spieler, den es zu besiegen galt. Seinem ersten Weltmeistertitel von 2013 ließ er im Juni 2014 die Titel im Blitz- und Schnellschach folgen, bevor er den großen Titel im November 2014 gegen Anand erstmals erfolgreich verteidigte.

Ein Kinderspiel

Mit fünf Jahren kannte Magnus die Namen und zugehörigen Flaggen aller 430 Gemeinden Norwegens auswendig - mit dreizehn war er dann Schachgroßmeister und wurde von der Washington-Post als Mozart des Schachs betitelt. Doch anders als bei vielen Wunderkindern, schienen sich bei Magnus zu keinem Zeitpunkt Symptome von Stagnation bemerkbar zu machen. Im Gegenteil - der Junge wollte einfach nicht aufhören, noch besser zu werden! Mit der Veröffentlichung der Elo-Liste am ersten Tag des Jahres 2010 war der erst 19-jährige Carlsen offiziell die jüngste Nummer 1, die die Schachwelt je gesehen hat. Viele seiner Fans waren zwar enttäuscht, als er noch im selben Jahr bekannt gab, nicht am nächsten WM-Zyklus teilnehmen zu wollen, doch nichts und niemand konnte seinen Höhenflug stoppen. Carlsen ließ den Abstand zwischen ihm und seinen engsten Kontrahenten immer größer werden und brach schließlich sogar Garry Kasaprov's Elo-Rekord von 2851.

Training mit einer Legende

2009/2010 war es tatsächlich kein geringerer als Garry Kasparov, der Magnus für ein Jahr lang trainierte, obwohl deren jeweilige Schachstile unterschiedlicher kaum sein könnten. Carlsen behauptet, außerhalb von Turnieren eher weniger an seinem Schach zu arbeiten und überrascht seine Gegner oftmals mit scheinbar harmlosen Eröffnungen, aber überspielt diese anschließend meisterlich aus ausgeglichenen oder gar schlechteren Stellungen heraus. Es gibt nicht wenige, die Magnus Carlsen schon jetzt als besten Endspiel-Spieler aller Zeiten bezeichnen. Die technische Präzision und norwegische Gelassenheit gepaart mit einem eisernen Siegeswillen machen Magnus zu einem Albtraum für seine Gegner.

TV-Auftritte

Abseits des Schachbretts würde man Carlsen wahrscheinlich als absolut durchschnittlichen jungen Mann wahrnehmen. Doch trotz seiner manchmal etwas verschlossenen Art ist er wahrscheinlich der erste Schachspieler seit Kasparov, der regelmäßig im Rampenlicht der Weltöffentlichkeit zu Tage tritt -Preisgelder und ein Modelvertrag für die Modemarke G-Star machten Carlsen zum Multimillionär, was ihn für amerikanische TV-Shows wie 60 Minutes und The Colbert Report nicht zu einem minder interessanten Gast machte.

Primus inter pares

Schon in den Jahren vor seinem ersten WM-Titel hatte Magnus eine dominierende Vormachtstellung in der Schachwelt inne, da er ab einem gewissen Punkt beinahe jedes Turnier für sich entscheiden konnte. Nach dem Gewinn des geschlossenen Turniers in Biel 2007, landete er in den folgenden Jahren stets auf dem Podium, in aller Regel sogar auf der höchsten Stufe desselbigen. Zu seinen Turniersiegen in dieser Zeit zählen Wijk aan Zee (2008, 2010 und 2013), Nanjing (2009, 2010), das Bilbao Masters (2011, 2012), das London Chess Classic (2009, 2010, 2012) und das Tal Memorial (2011, 2012). Zu diesen Erfolgen gesellt sich außerdem Carlsens Sieg der Blitz-WM 2009, sowie die Wahlen zum Gewinner des "Schach-Oskar" in jedem einzelnen Jahr seit 2009.

Die Besteigung des Throns

Obwohl Magnus ungewöhnlich viele Unsicherheiten aufblitzen ließ, kämpfte er sich beim Kandidatenturnier London 2013 zum Sieg und löste sich das Ticket für den Showdown in Chennai, Indien: sein erstes WM-Match gegen den Inder Viswanathan Anand. Zwar startete Magnus verhalten, aber nach seinen Siegen in den Partien 5 und 6 ließ er nichts mehr anbrennen und gewann das Match schließlich souverän mit 6,5 - 3,5.

Der Weltmeistertitel im klassischen Schach war einfach nicht genug für Magnus. Im Juni 2014 stellte er auch seine Dominanz in den schnelleren Disziplinen unter Beweis - in fünf Tagen verlor er von 36 Partien gerade einmal zwei und holte sich die Titel sowohl im Schnell- als auch im Blitzschach in unantastbarer Manier.

Carlsen verteidigt seinen Titel

Carlsen musste im November 2014 seinen Titel gegen denselben Gegner verteidigen, gegen den er ihn gewinnen konnte: Vishy Anand. Das Match im russischen Sotschi ließ Erinnerungen daran wach werden, wie sowohl Mikhail Tal als auch Vasily Smyslov ein Jahr nach ihren Titelgewinnen gegen Mikhail Botvinnik ein Rematch gegen diesen spielen mussten. Das zweite Match zwischen Magnus und Vishy verlief deutlich zäher als das erste, alles deutete auf ein Herzschlagfinale hin. Schließlich überzog Vishy jedoch seine Stellung in der elften Partie des Matches und verlor. Endresultat: 6,5 - 4,5, Carlsen behält die Krone.

Carlsen tat anschließend auf Twitter sein Ziel kund, Garry Kasparovs Anzahl an WM-Matches zu erreichen. Nach diesem zweiten WM-Match bekam Carlsen die traditionelle zweieinhalbjährige Pause bis zum nächsten Match und machte in dieser Zeit einfach so weiter wie zuvor. Er gewann die große Mehrheit der Turniere, an denen er teilnahm und verlor seine Spitzenstellung in der Weltrangliste zu keinem Zeitpunkt. Im November 2016 traf er in seinem dritten WM-Match schließlich auf einen anderen Gegner als Vishy Anand.

Dreimaliger Weltmeister nach der bis dato härtesten Prüfung

Nur wenige Schachfans und fachkundige Experten räumten Carlsens zweitem Herausforderer Sergey Karjakin eine große Chance ein, das WM-Match in New York zu seinen Gunsten entscheiden zu können. Der Russe stellte aber einmal sehr seine zähen Verteidigungskünste und seine Nerven aus Stahl unter Beweis, mit denen er den Weltcup 2015, das Kandidatenturnier 2016 und damit das Ticket zur WM gewinnen konnte.

Nach sieben Remispartien, in denen Magnus einige gute Chancen verpasst hatte, war es Sergey Karjakin, der einen psychologisch vernichtenden Sieg in Runde 8 landen konnte. Magnus fand sich zum ersten mal in einem WM-Match in der Rolle des Verfolgers wieder - um sich zu retten blieben ihm jedoch nur vier Partien Zeit. Im Nachhinein gab er zu, dass er psychisch am Boden war, als er aus einer Pressekonferenz stürmte, bevor diese überhaupt anfing:

Carlsen-Karjakin: Weiß am Zug

In der nächsten Partien war Karjakin nur hauchdünn davon entfernt, Magnus mit einem weiteren Sieg endgültig das Genick zu brechen. Nachdem er seine Chance in dieser Partie aber verpasste und in der zehnten Partie ein forciertes Remis übersah, nutze Magnus seine Chance und glich aus. Das Match sollte also an Magnus' 26. Geburtstags in den Tiebreaks entschieden werden. Caissa stand offenbar auf der Seite des Geburtstagkindes und Magnus entschied das Schnellschach-Tiebreak mit 3:1 für sich. Er besiegelte seinen dritten Titel mit dem wohl schönsten Zug, mit dem eine WM je beendet wurde:

50.Qh6+!! nebst Matt im nächsten Zug.

Carlsen gewann seinen dritten WM-Titel im klassischen Schach und verteidigte ihn zum zweiten Mal in Folge. Magnus Carlsen wird bereits fünf Jahre lange auf dem Olymp der Schachwelt gethront haben, wenn er 2018 seinen Titel erneut verteidigen muß.

Quelle: Spielerprofil Magnus Carlsen chess24.com


Verweise

Fußnoten