Chronologie der Gewalt in Israel (1948)
1948
3.-10. Januar 1948, Palästina. Im Gebiet von New York City wurde aufgedeckt, daß das Jüdische Büro in großem Umfang überschüssigen Kriegssprengstoff der USA aufkauft, um damit gegen die Araber zu kämpfen. Während 191 Tonnen TNT und das stärkere M-3 vor der Verschiffung beschlagnahmt wurden, hatten 73 Tonnen New York mit Ziel Palästina verlassen.
- Die TNT-Verschiffung wurde zufällig entdeckt, als Hafenarbeiter, die am 3. Januar in Jersey City den Frachter Executor der American Export Lines beluden, eine Kiste mit der Aufschrift »Industriemaschinen« fallen ließen, und als sie versuchten, die Kiste zu reparieren, Dosen mit TNT fanden, die Aufschriften der US-Armee trugen. Die „Maschinen" erwiesen sich als 32,5 Tonnen TNT, die der US-Zoll als Kontrabande wegen des Verbots von amerikanischen Waffenlieferungen in den Nahen Osten beschlagnahmte.
- Am 10. Januar versuchte das FBI, die Herkunft der Kontrabande festzustellen.
- Das Jüdische Büro für Palästina gab am 10. Januar zu, daß es 199 Tonnen M-3 von der Kriegsmaterial-Verwaltung (War Assets Administration) beim Munitionsdepot der Armee in Seneca bei Romulous, New York, gekauft hatte.
- Beauftragte des Bundes und des Landes fanden am 8./9. Januar 126 Tonnen in einem Farmhaus und in Lastwagen bei Asbury Park, New Jersey, und Barclay Heights und Saugerties, New York, aber 73 Tonnen sind vermutlich unterwegs nach Palästina. Das Jüdische Büro bezeichnete seine Transaktion mit der WAA als legal und gab zu, in New York eine Gießerei-Gesellschaft Foundry Associates, Inc., mit einem Haganah-Vertreter an der Spitze gegründet zu haben, um Sprengstoff für den Krieg gegen die Araber zu kaufen. Das FBI sagte, Leonard Weisman, der Präsident von drei New Yorker Firmen (Pratt Steamship Line, Material Redistribution Corporation und Paragon Design and Development Co.) gab dem Haganah-Vertreter Büroräume, tat aber nichts Illegales.
- Die WAA stoppte am 9. Januar alle nichtausgeführten Lieferungen im Raum New York und sagte, Foundry Associates, Inc., habe beschworen, daß die Firma ein normaler Sprengstoffhändler sei und daher die Anforderungen erfülle, um M-3 zu kaufen, und daß der Export eine Angelegenheit des US-Außenministeriums sei.
4. Januar 1948, Jaffa. Eine Reihe Bombenanschläge jüdischer Terroristen fügte den Arabern schwere Verluste zu. 14 wurden getötet und 100 verletzt, als die Stern-Bande das Hauptquartier des Arabischen Nationalkomitees in Jaffa zerstörte.
5. Januar 1948, Jerusalem. 15 Araber wurden getötet, nachdem die Haganah das Semiramis Hotel bombardierte.
6. Januar 1948, Jerusalem. Die britische Regierung brandmarkte den Angriff auf das Semiramis als »Massenmord an unschuldigen Leuten«, aber das Jüdische Büro behauptete, daß »arabische Banden« das Hotel benutzten und fragte, warum Angriffe auf Juden nicht in gleich scharfer Weise kritisiert worden seien.
7. Januar 1948, Jerusalem. 14 Araber wurden an Jerusalems Jaffa-Tor durch zwei Bomben von Irgun-Terroristen getötet.
10. Januar 1948, Jerusalem. Die offizielle Zahl der Todesopfer in Palästina seit 29. November (als die UN für die Teilung stimmte) ist auf 646 gestiegen.
12. Januar 1948, Tel Aviv. Mitglieder der Stern-Bande raubten bei der Barclays Bank in Tel Aviv $37.000.
13. Januar 1948. Washington. Die US-War Assets Administration erhielt vom Armee-Sekretär Kenneth Royal Weisung, den Verkauf von 199 Tonnen M-3-Sprengstoff an den Käufer, einen Vertreter des Jüdischen Büros, rückgängig zu machen. Dieses bekam 73 Tonnen außer Landes, bevor der Rest beschlagnahmt wurde.
14.&15. Januar 1948, New York. Das FBI verhaftete sechs Männer aus Newark und beschuldigte sie des Versuchs, der Haganah 60.000 Pfund TNT zu liefern, die in Jersey City beschlagnahmt worden waren, nachdem sie vom Munitionslager Letterkenny in Chambersburg, Pennsylvania, gekauft worden waren.
16.&17. Januar 1948, Haifa. Zionisten versichern, daß sie innerhalb von 24 Stunden 82 Araber - meist Zivilisten - ermordet haben. Als Vergeltung für die Massaker schießen Araber mit Maschinengewehren auf 35 Haganah-Leute, die unterwegs waren, um eine weitere arabische Landbau-Siedlung anzugreifen.
17. Januar 1948, Jerusalem. Die offizielle Zahl der seit 29. November von jüdischen Terroristen getöteten Arabern ist auf 831 gestiegen.
25. Januar 1948, Jerusalem. Nach dem Tod von 10 Juden und zwei Arabern, die in einem Gefecht außerhalb von Jerusalem getötet wurden, melden britische Behörden, daß 721 Araber, 408 Juden, 19 Zivilisten und 12 britische Polizisten (insgesamt 1.160 Personen) in einem Zeitraum von acht Wochen getötet, und daß 1.171 Araber, 749 Juden, 13 Zivilisten und 37 britische Offiziere verwundet worden waren.
26. Januar 1948, Palästina. Mrs. Gold Meyerson, die politische Direktorin des Jüdischen Büros in Jerusalem, und Mote Sheraton, Chef aller politischen Aktionen des Büros, sagten der UN-Palästina-Kommission, daß sich die Juden gegen mögliche arabische Drohungen rüsten müßten, und Sheraton forderte eine UN-Politik, die Amerika zwingen würde, sein Waffenembargo für jüdische Gruppen im Nahen Osten aufzuheben
28. Januar 1948, Jerusalem. Rabbi Hillel Silver, Chef der Amerikanischen Abteilung des Jüdischen Büros, verkürzte einen Besuch in Jerusalem, um in die USA zurückzukehren und dafür zu werben, daß die amerikanische Öffentlichkeit eine Bewaffnung der Juden zur Sicherung der Teilung und schließlich eine zionistische Herrschaft in ganz Palästina unterstützt. Am 27. Januar rief sein Büro 15.000 junge Männer und Frauen auf, sich bis 15. Februar der Haganah anzuschließen. Britische Geheimdienstberichte deuten darauf hin, daß die Haganah seit 1. Dezember von 3.500 auf 12.000 Vollzeit-Mitglieder angewachsen ist.
31. Januar 1948, London. Beamte des britischen Außenministeriums enthüllen, daß über 1.000 Sowjets, alles russischsprechende kommunistische Militärtechniker, auf den Immigrantenschiffen Pan York und Pan Crescent abgefangen wurden.
1. Februar 1948, Jerusalem. Arabische Gruppen übernahmen die Verantwortung für einen Bombenanschlag, der das Gebäude der Palestine Post zerstörte. Die Zeitung hatte lange daran mitgewirkt, die jüdischen Einwohner von Jerusalem aufzuhetzen, »die Araber zu vernichten« und aus Palästina »mit Gewalt zu vertreiben«.
1. Februar 1948, Milwaukee. Moshe Shertok, der politische Direktor des Jüdischen Büros, erklärte, daß Behauptungen unwahr seien, wonach sich unter den abgefangenen Immigranten der Pan York und Pan Crescent aus Bulgarien stammende kommunistische Agenten befänden. Shartok zitierte eine Erklärung des Bevollmächtigten des Flüchtlingslagers auf Zypern, Sir Godfrey Collins, die seine Behauptung bestätigte. Collins stritt danach ab, eine solche Erklärung abgegeben zu haben. Shertok sagte weiter, daß den Juden von Palästina in ihrem Land alle Juden willkommen seien und daß jüdische Kommunisten gleichermaßen willkommen seien. Er bestritt Gerüchte über heimliche sowjetische Hilfe für verschiedene jüdische Terroristengruppen.
3. Februar 1948, Jerusalem. Terroristen der Stern-Bande töteten zwei britische Polizisten, weil die Bombenleger der Post angeblich Polizeiuniformen getragen hätten. Araber griffen das Jerusalemer Zentralgefängnis an, wurden aber von den Wachen weggejagt.
6. Februar 1948, London. Das britische Außenministerium schickte Bulgarien eine Protestnote, weil das Land an der Verschiffung illegaler sowjetischer Immigranten nach Palästina »absichtlich mitgewirkt habe«.
10. Februar 1948, Jerusalem. Britische Militäreinheiten hinderten Araber daran, Dynamit und Brandbomben in die Altstadt von Jerusalem hineinzuschaffen, um dessen jüdisches Viertel zu zerbomben.
10. Februar 1948, Palästina. Jüdische Terroristengruppen ermordeten zehn Araber in der Nähe eines Lagers der Britischen Luftwaffe in Zentral-Palästina. Weitere 23 Araber wurden in ganz Palästina von jüdischen Gruppierungen ermordet.
11. Februar 1948, Palästina. Die britische Royal Navy fing vor Nahariya das Schiff Beleaguered Jerusalem ab, und seine 679 jüdischen illegalen Immigranten wurden nach Zypern umgeladen.
13. Februar 1948, Palästina. Ein Feldwebel der britischen Armee wurde im Rahmen einer Untersuchung des Todes von vier jüdischen Terroristen verhaftet, die in ihrem Hinterhalt festgenommen und dann in einem arabischen Gebiet losgelassen worden waren. Die Juden wurden von den Arabern sofort zu Tode gesteinigt.
15. Februar 1948, Galiläa. Jüdische Terroristen überfielen eine arabische Siedlung im oberen Galiläa, töteten 30 Araber, darunter 10 Kinder, und sprengten Brücken.
16. Februar 1948, New York. Die UN-Palästina-Kommission berichtete dem Sicherheitsrat, daß der Einsatz von UN-Truppen nötig sei, um die Teilung Palästinas vor einem „katastrophalen" Fehlschlag zu retten. Der Bericht kritisierte »gewisse Elemente der jüdischen Gemeinde« wegen »unverantwortlicher Gewaltakte, die die Sicherheitslage verschlimmern.«. Die Kommission zitierte offizielle britische Zahlen über die Verluste in Palästina vom 30. November bis Februar: 1.869 Tote, davon 1.427 Araber, 381 Juden, 46 Briten und 15 andere Staatsangehörige; 1.909 Verwundete, davon 1.035 Araber, 725 Juden, 135 Briten und 14 sonstige.
20. Februar 1948, Jerusalem. Zwölf jüdische Terroristen, unter ihnen Moshe Svorai, der zweithöchste der Stern-Bande, entkamen aus dem Zentralgefängnis in Jerusalem.
22. Februar 1948, Jerusalem. Zwei LKW-Ladungen Sprengstoff explodierten in der Ben-Yehuda-Straße im jüdischen Teil von Jerusalem. Die Explosion machte ein drei Blöcke umfassendes jüdisches Geschäftszentrum dem Boden gleich, tötete mindestens 60; 20 werden vermißt und 200 sind verwundet. Die Juden beschuldigen die Briten, weil gepanzerte Lastwagen mit Polizeikennzeichen den Bombenlaster in das Gebiet eskortiert hatten.
23. Februar 1948, Palästina. Araber aus Nord-Palästina übernahmen die Verantwortung für den Ben-Yehuda-Bombenanschlag und sagten, sie hätten den Angriff als Vergeltung für den jüdischen Bombenanschlag ausgeführt, der in Ramleh sieben Araber getötet hatte.
27. Februar 1948, Jerusalem. Zwei antikommunistische polnisch Einwohner von Jerusalem wurden von Terroristen der Stern-Bande ermordet, die behaupteten, die Polen seien »pro-arabisch«.
29. Februar 1948, Rehoveth. Die britische Mandats-Regierung kritisierte das Jüdische Büro scharf, nachdem 28 britische Soldaten getötet und 35 schwer verwundet wurden, als ein Zug von Kairo auf dem Weg nach Haifa gesprengt wurde. Terroristen der Stern-Bande übernahmen die Verantwortung für den Bombenanschlag auf den britischen Zug als Vergeltung für den Bombenanschlag in der Ben-Yehuda-Straße in Jerusalem.
1. März 1948, Jerusalem. Die britische Mandats-Regierung beschuldigte das Jüdische Büro, falsche Anschuldigungen in Umlauf zu bringen, Briten hätten den Bombenanschlag von Ben-Yehuda durchgeführt und würden arabische Terroristen »aus politischen Gründen« tolerieren. Sie warnte, daß »die jüdische Gemeinde bei einer Fortführung der unterschiedlosen Morde jedes Recht verwirken würde, zu den zivilisierten Nationen gerechnet zu werden«. Direkt im Anschluß an diese Erklärung wurde bei Jerusalem ein Bombenanschlag gegen den Wagen des britischen Kommandeurs, Generalleutnant McMillan, verübt, aber der General war zu dieser Zeit nicht im Wagen.
2. März 1948, Haifa. Terroristen der Stern-Bande brachten einen Laster voll Sprengstoff bei einem arabischen Bürogebäude in Haifa zu Explosion. Mindestens 14 Araber wurden getötet.
4. März 1948, Ramallah. Als Vergeltung für den Bombenanschlag von Haifa am 2. März legten Araber einen Hinterhalt und töteten bei Ramallah 17 Jugendliche der Haganah.
5. März 1948, Tel Aviv. Die Haganah tötete bei Tel Aviv 15 Araber als Vergeltung für den Hinterhalt, in den ihre Mitglieder am 4. März geraten waren.
5. März 1948, Jerusalem. Das Jüdische Büro erklärte, daß eine großangelegte Verschiffung von Waffen aus verschiedenen Mittelmeerhäfen bevorstehe mit dem Ziel, jüdische Partisanen in Palästina zu bewaffnen, um die arabische Bevölkerung »zu bekämpfen« und von dort »zu vertreiben« was dem Büro zufolge »ewig jüdisches Land« sei, das weder von Briten noch von Arabern besiedelt werden könne.
11. März 1948, Jerusalem. Gegen das Gebäude des Jüdischen Büros in Jerusalem wurde ein Bombenanschlag verübt. 13 Personen wurden getötet und 84 verwundet. Ein amerikanischer Wagen, der vermutlich von einem arabischen Chauffeur beim US-Konsulate gestohlen worden war, durchbrach mit einer Ladung Sprengstoff die umfangreichen Barrikaden des Büros. Der Fahrer entkam.
11. März 1948, New York. Kommunistische und linke Gewerkschaften brachten über 10.000 Personen zu einer Protestversammlung gegen den US-„Verrat" der Teilung zusammen.
12. März 1948, New York. Der Kolumnist Drew äußerte in seiner „Washington-rundum"-Kolumne, daß Präsident Harry Truman den Führer der Demokratischen Partei folgende Gründe dafür angegeben habe, warum er bezüglich einer Durchsetzung der Teilung Palästinas zurückhaltend sei, nachdem er sie bei der UN im letzten Jahr befürwortet hatte: Rußland sei auf eine von der US-Armee gebaute Eisenbahn nördlich des Persischen Golfes aus sowie auf alle arabischen Ölgebiete und das Ostmittelmeer. Im März hatte Pearson an der gleichen Stelle erklärt, Präsident Truman habe einem New Yorker Verleger gesagt, die New Yorker Juden seien „illoyal" gegenüber den Vereinigten Staaten.
12. März 1948, New York. Ein vom arabischen Oberkommando herausgegebenes Dokument beschuldigte das Jüdische Büro, von den Sowjets geschulte und ausgerüstete illegale Immigranten in Osteuropa für den Kriegsdienst in Palästina zu sammeln und »Laboratorien für bakteriologische Kriegsführung errichtet« zu haben.
30. März 1948, Palästina. Britische Behörden veröffentlichten die letzten Verlustmeldungen: In März wurden 566 Personen getötet, davon 271 Juden, 256 Araber, 39 Briten und andere.
30. März 1948, New York. Sowjetische und jüdische Gruppierungen informierten den UN-Sicherheitsrat, daß sie für die vorausgegangene Entscheidung der UN über einen separaten jüdischen Staat eintreten. Der stellvertretende sowjetische Außenminister, Andrei Gromyko, sagte dem Sicherheitsrat, daß eine Teilung »eine gerechte Lösung« sei, daß er nicht überzeugt sei, daß sie nicht friedlich durchgeführt werden könne, und daß die Vereinigten Staaten, wenn sie diese scheitern ließen, die volle Verantwortung dafür auf sich nehmen müßten, daß der »UN-Organisation damit ein ernster Schlag« versetzt werde.
1. April 1948, New York. Die UN resumiert ihre Bemühungen, das Palästina-Problem zu lösen. England brachte die Erörterung des Heiligen Landes am 4. April 1947 wieder vor die UN und beantragte eine Sondersitzung. Die Ereignisse seither:
- 28. April - 15. Mai 1947. Die Generalversammlung trat zusammen und beschloß einen Untersuchungsausschuß zur Lage in Palästina.
- 31. August 1947. Der Sonderausschuß für Palästina (UNSCOP) empfahl eine Teilung und Internationalisierung von Jerusalem.
- 29. November 1947. Die Vollversammlung billigte mit 33:13 Stimmen (10 Enthaltungen) eine Teilung. Die USA führten den Kampf für einen gesonderten jüdischen Staat. Intensivierte arabisch-jüdische Kämpfe in Palästina.
- 11. Dezember 1947. England setzte den 15. Mai als Datum für das Ende seines Mandats über Palästina fest.
- 16. Februar 1948. Die Palästina-Kommission der Vollversammlung beauftragt die UN-Truppen, die Teilung gegen arabischen Widersand zu erzwingen.
- 24. Februar 1948. Die USA weichen der Unterstützung einer Zwangsteilung aus und beantragten, daß der Rat eine arabisch-jüdische Übereinkunft anstrebt.
- 19. März 1948. Nachdem der Schlichtungsversuche der 5 Großmächte gescheitert sind, gingen die USA von ihrem Teilungsplan ab und schlugen eine UN-Treuhänderschaft über Palästina vor.
- 1. April 1948. Der Sicherheitsrat stimmte (mit Enthaltung Rußlands) dem US-Vorschlag für eine Sondersitzung zur erneuten Erörterung des Palästina-Problems zu und nahm die US-Resolution für einen arabisch-jüdischen Waffenstillstand an.
4. April 1948, New York. An einem Zionisten-Treffen in New Yorks Madison Square Park nahmen 100.000 Personen teil, darunter 40.000 jüdische Kriegsveteranen.
6. April 1948, Palästina. Jüdische Terroristen fielen in das größte Lager der britischen Armee in Palästina ein - bei Pardes Hannan, südlich von Haifa -, um Schußwaffen zu erbeuten, und ermordeten sieben britische Soldaten.
9. April 1948, Washington. Das US-Außenministerium weigerte sich, sein Embargo über Waffenlieferungen nach Nahost aufzuheben.
9. April 1948, Jerusalem. Terroristen der Irgun und der Stern-Bande stürmten einen arabischen Vorort von Jerusalem, Dir Yashin, und töteten 250 Araber, davon die Hälfte Frauen und Kinder.
25. April 1948, Jaffa. Die Irgun startet einen Angriff auf das arabische Jaffa und behauptete, es sei eine Hochburg der Araber. Sie griffen auch Tel Aviv mit 2.000 Männern, gepanzerten Fahrzeugen und Mörsern an und eroberten den arabischen Distrikt Mansielt. Ihr Vormarsch wurde gestoppt, als britische Kampfflieger und leichte Artillerie gegen die Irgun eingesetzt wurden.
27. April 1948, Palästina. Die Haganah, die ursprünglich die Irgun wegen ihres Angriffs auf Jaffa verurteilt hatte, traf mit der Irgun eine Vereinbarung, und letztere erklärte sich einverstanden, unter der Kontrolle der Haganah zu operieren. Dann griffen beide Gruppen an, die Haganah nahm Jaffas östliche und südliche Vororte ein. Die arabische Innenstadt wurde am 29. April umzingelt, und bis auf 15.000 wurden alle arabischen Einwohner Jaffas aus der Innenstadt vertrieben, obwohl die Stadt offiziell als arabisches Gebiet bezeichnet wird. In Tel Aviv raubte die Stern-Bande von der Barclays Bank $1 Million.
30. April 1948, Jerusalem. Nach fruchtlosen Versuchen der UN, einen Waffenstillstand zum Schutz der historischen Gedenkstätten in der alten umwallten Innenstadt Jerusalems zu vereinbaren, obsiegte die Haganah gegen die arabischen Einwohner. Jüdische Extremisten drohten, den arabischen Dom der Felsenmoschee zu sprengen, wenn nicht alle Araber unverzüglich Jerusalem räumten. Die Antwort der Briten war, daß sie in diesem Fall die Klagemauer - die letzten Überreste des zerstörten Tempels - sprengen würden. Die Haganah erklärte sich einverstanden, sowohl arabische wie auch christliche Monumente zu respektieren, bestand aber darauf, daß alle Araber und Christen Jerusalem verlassen müßten. Mit einem Manöver, daß sie selbst als „defensiv" bezeichnete, überrannte die Haganah das christlich-arabische Katamon-Viertel im Südwesten des modernen Jerusalem und eroberten den Hauptteil des moslemischen Mamilla-Friedhofs. Jüdische Arbeiter besetzten das Hauptpostamt in Jerusalem. In Katamon nahm die Haganah das griechisch-orthodoxe St.-Simon-Kloster ein, vertrieb die Mönche und zerstörte das Gebäude. Britische Truppen griffen ein, um weitere Massaker an Arabern zu verhindern.
2. Mai 1948, Jerusalem. Die Briten brachten zu guter Letzt weitverbreitete Auseinandersetzungen in Jerusalem zum Erliegen, als sie rasch mehrere Tausend Panzereinheiten und Einheiten der Königlichen Marine nach Palästina zurückführten. Ihr Hauptziel war, arabische Zivilisten zu schützen, die von randalierenden Zionisten niedergemetzelt wurden.
5.-8. Mai 1948, Palästina. Die Haganah, die sich jetzt als „Jüdische Armee" organisiert, schlug in Obergaliläa in Nordost-Palästina zu und behauptete, bis zum Ende der Woche jeglichen arabischen Widerstand zerschlagen zu haben. Safad, die Hauptstadt von Obergaliläa und normalerweise eine Stadt mit 15.000 Arabern, ist Berichten des Jüdischen Büros zur Folge zum 6. Mai von allen Arabern „gesäubert" worden. Die einzigen in der Stadt verbliebenen Einwohner sind 2.000 Juden. Die Haganah verkündete, daß jeglicher arabische Besitz von den Eigentümern beschlagnahmt worden ist und an jüdische Siedler gegeben werden soll.
4. Mai 1948, Tel Aviv. Die 37 Männer des jüdischen Gesetzgebenden Rates traten in Tel Aviv zusammen und lauschten der Erklärung des designierten Ministerpräsidenten David Ben-Gurion, daß in den letzten fünf Monaten 150.000 Araber aus ihren Häusern vertrieben wurden, daß aber die Juden »keine einzige Siedlung verloren haben«. Die Stern-Bande nahm den »direkten Krieg« gegen die Briten wieder auf, weil sie die arabisch Bevölkerung Jerusalems beschützten. Sieben britische Soldaten wurden bei Nethanya getötet. Zur gleichen Zeit übernahm die Stern-Bande die Verantwortung für eine Briefbombe, die den jungen Bruder eines britischen Armee-Offiziers in England getötet hatte.
6. Mai 1948, Jerusalem. Die Haganah wurde zur Jüdischen Staatsarmee umbenannt und berichtete, daß 200 Flugzeuge organisiert wurden, um die neue Armee zu verstärken. Die britischen Behörden enthüllten später, daß die Flugzeuge aus der Tschechoslowakei kamen, dessen neue, kommunistische Regierung sich fast ausschließlich aus Zionisten zusammensetzt und andauernd massenhaft Waffen nach Palästina geliefert hat. Die Armee wird sofort auf 85.000 Mann erhöht.
14. Mai 1948, Unabhängigkeit und Krieg. Nur einen Tag nach der Proklamation des Staates Israel überschreiten die Armeen von fünf arabischen Ländern die neuen Grenzen. Paramilitärischen Verbänden gelingt es in monatelangen Kämpfen, die zahlenmäßig weit überlegenen Streitkräfte Ägyptens, Jordaniens, Syriens, des Iraks und des Libanon zurückzuschlagen. Mindestens 730.000 Palästinenser fliehen oder werden vertrieben.[1]
Am 14. Mai endet das britische Mandat; die Briten ziehen ab. Am selben Tag erklärt David Ben Gurion die Unabhängigkeit Israels. Am 15. Mai greifen der Libanon, Syrien, der Irak, Jordanien, Saudi-Arabien und Ägypten den neuen Staat an: Der erste arabisch-israelische Krieg beginnt.
16. Mai 1948, New York. Die Anzahl Staaten, die Israel anerkennen, erhöhte sich in dieser Woche auf acht, und der neue Staat beantragte seine Aufnahme in die UN. Rußland vollzog die Anerkennung umgehend am 15. Mai und gab zu erkennen, daß es Israels Regierung als legale Regierung anerkenne, während die Vereinigten Staaten Israel nur de facto als tatsächliche Regierung anerkannten.
22. Mai 1948, Jerusalem. Thomas Wasson, der US-Generalkonsul in Jerusalem und Mitglied der Waffenstillstandskommission der UN, wurde in der Nähe des Konsulats durch einen Heckenschützen der Stern-Bande tödlich verwundet. Auch zwei weitere Konsulatsangehörige wurden angegriffen, einer starb am folgenden Tag.
17. September 1948, Jerusalem. Die Stern-Bande ermordete Graf Folke Bernadotte,[2] den UN-Vermittler für Palästina, weil sie über seine Weisung erbost war, 8.000 arabische Flüchtlinge wieder hereinzulassen, die durch Angriffe jüdischer Terroristen aus drei Dörfern in der Nähe von Haifa vertrieben worden waren. Bei dem Angriff wurde auch der französische Oberst Andre Serot getötet, der Kommandant der französischen 100-Mann-Kontingents der Mannschaft unbewaffneter UN-Waffenstillstands-Beobachter.
Siehe auch
- Chronologie der Gewalt in Israel (132–1943)
- Chronologie der Gewalt in Israel (1944–1946)
- Chronologie der Gewalt in Israel (1947)
- Chronologie der Gewalt in Israel (1948–2010)
- UN-Resolution 242 (22. November 1967)