Chronologie der Gewalt in Palästina (1944–1946)

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1944

6. November 1944, Kairo
Lord Moyne, britischer Verwalter im Nahen Osten, und sein Fahrer wurden vor der Kairoer Residenz des Botschafters von zwei Mitgliedern der jüdischen Terroristengruppe, der Stern-Bande, ermordet.[1] Die Stern-Bande wurde von dem zukünftigen Premierminister von Israel, Jitzchak Schamir, angeführt. Er ist auch verantwortlich für einen Mordversuch (der jüdische Terrororganisation Lechi) an Harold MacMichael am 8. August 1944, dem Hohen Kommissar des britischen Mandats für Palästina.

1945

10. Januar 1945, Kairo
Der britische Oberste Militärgerichtshof verhandelte heute gegen die Mörder Lord Moynes, Eliahu Bet-Tsours aus Tel Aviv und Eliahu Hakim aus Haifa, die beide zugegeben haben, Mitglieder der jüdischen Terroristenbande „Stern" zu sein.

18. Januar 1945, Kairo
Der britische Oberste Militärgerichtshof verurteilte die Mörder von Lord Moyne zum Tode. Beide Mörder gaben ihre Tat wie auch ihre Mitgliedschaft in der Sternbande zu. Diese habe, so sagten sie, die Ermordung befohlen als Warnung für die Briten, künftig die jüdische Einwanderung nach Jerusalem nicht zu behindern.

22. März 1945, Kairo
Die beiden verurteilten Terroristen der Stern-Bande, die Lord Moyne und seinen Fahrer ermordet haben, wurden, wie britische Behörden vermeldeten, heute im Kairoer Gefängnis gehängt.

1946

12. Januar 1946, Palästina
Jüdische Terroristen ließen bei Hadera in der Nähe von Haifa einen Zug durch eine Bombe entgleisen und raubten £35.000 Bargeld. Zwei britische Polizeibeamte wurden verwundet.

18. Januar 1946, Haifa
Über 900 illegale jüdische Immigranten wurden von der britischen Marine vor Haifa aufgegriffen.

19. Januar 1946, Jerusalem
Jüdische Terroristen zerstörten mit Sprengstoff ein Kraftwerk und einen Teil des Jerusalemer Zentralgefängnisses. Zwei Personen wurden von der Polizei getötet.

20. Januar 1946, Palästina
Jüdische Terroristen führten einen Angriff durch gegen die zwischen Tel Aviv und Haifa liegende, von den Briten bemannte Küstenwachen-Station Givat Olga. Zehn Personen wurden verletzt und eine wurde getötet. Erbeutete Papiere deuten darauf hin, daß der Anschlag aus Rache an den Briten wegen deren Beschlagnahme des Flüchtlingsschiffs am 18. Januar erfolgte. Britische Militärbehörden in Jerusalem verhörten 3.000 Juden und behielten 148 in Gewahrsam.

25. April 1946, Palästina
Jüdische Terroristen griffen eine britische Militäreinrichtung bei Tel Aviv an. Diese Gruppe, der eine Reihe junger Mädchen angehörte, hatte zum Ziel, sich britischer Waffen zu bemächtigen. Britische Behörden ergriffen 1.200 Verdächtige.

24. Juni 1946, Palästina
Der Irgun-Radiosender „Kämpfendes Zion" („Fighting Zion") warnte, daß drei gekidnappte britische Offiziere als Geißeln gehalten wurden für zwei Irgun-Mitglieder, Josef Simkohn und Issac Ashbel, deren Exekution bevorstand, wie auch für 31 Irgun-Mitglieder, die ihrem Prozeß entgegensahen.

27. Juni 1946, Palästina
Dreißig Irgun-Mitglieder wurden von einem britischen Militärgericht zu 15 Jahren Haft verurteilt. Einer, Benjamin Kaplan, wurde wegen Waffenbesitzes zu lebenslänglich verurteilt.

29. Juni 1946, Palästina
Britische Militäreinheiten und Polizei machten auf der Suche nach dem Anführer der Haganah, einer führenden jüdischen Terroristenorganisation, Razzien in jüdische Siedlungen von ganz Palästina. Das Jüdische Büro für Palästina wurde besetzt und vier führende Mitarbeiter verhaftet. Ende Juni 1946 gab es 2000 Verhaftete; vier Juden und ein britischer Soldat sind getötet worden.

1. Juli 1946, Palästina
Britische Beamte verkünden die Entdeckung eines großen Waffenlagers, das bei Meshek Yagur unterirdisch versteckt war. 2659 Männer und 59 Frauen wurden während der dreitägigen Aktion in Gewahrsam genommen, bei der 27 Siedlungen durchsucht wurden. Vier Menschen wurden getötet und 80 verletzt.

3. Juli 1946, Palästina
Der Hochkommissar für Palästina Generalleutnant Sir Alan Cunningham wandelte die Todesurteile der Irgun-Mitglieder Josef Simkhon und Issac Ashbel in lebenslänglich um.

4. Juli 1946, Tel Aviv
Die britischen Offiziere, die Hauptmänner K. Spencer, C. Warburton und A. Taylor, die von der Irgun am 18. Juni gekidnappt und als Geißeln für das Leben von Simkohn und Ashbel genommen worden waren, wurden unverletzt in Tel Aviv freigelassen. Gleichzeitig gab die Irgun eine Kriegserklärung gegen die Briten ab und behauptete, daß sie keine andere Alternative hätte, als zu kämpfen.

22. Juli 1946, Jerusalem
Der Westflügel des King David Hotels in Jerusalem, in dem das britische Militärhauptquartier und andere Regierungsbüros untergebracht waren, wurde um 12.57 Uhr durch ein Sprengstoffattentat zerstört, der von Mitgliedern der Irgun-Terroristen-Bande im Keller angebracht worden war. Bis 26. Juli beliefen sich die Opfer auf 76 Tote, 46 Verwundete und 29 noch in den Trümmern vermißte. Unter den Toten waren auch viele Briten, Araber und Juden.

23. Juli l946, Jerusalem
Die Irgun-Terroristen-Bande Zwai Leumi übernahm die Verantwortung für den Sprengstoffanschlag im King David Hotel, gab aber zugleich den Briten die Schuld und bezeichnet sie als „Tyrannen".

24. Juli 24 1946, London
Die britische Regierung veröffentlichte ein Weißbuch, das die Haganah-, Irgun- und Stern-Banden einer „geplanten Sabotage- und Gewaltbewegung“ unter Leitung des Jüdischen Büros beschuldigte und bestätigte, daß die am 29. Juni verhafteten Zionistenführer die Ursache des Bombenanschlags waren.

28. Juli 1946, Jerusalem
Der britische Kommandeur von Palästina, Generalleutnant Sir Evelyn Barker, verbot den britischen Truppen die Fraternisierung mit Palästina-Juden, denen, wie er sagte, „nicht die Verantwortung für die terroristischen Aktionen abgesprochen werden kann“. Der Befehl bringt zum Ausdruck, dies solle eine Bestrafung sein für „die Rasse, indem auf ihre Finger geschlagen wird und wir unsere Verachtung für sie zeigen“.

29. Juli 1946, Tel Aviv
Die Polizei in Tel Aviv machte eine Razzia in einer Werkstatt, in der Bomben hergestellt werden.

30. Juli 1946, Tel Aviv
Für Tel Aviv wurde eine 22stündige Ausgangssperre erlassen, während 20.000 britische Soldaten von Haus zu Haus eine Suche nach Terroristen begannen. Die Innenstadt war vom Rest Jerusalems abgeriegelt und die Truppen wurden angewiesen, auf jeden, der die Ausgangssperre mißachtet, zu schießen und ihn zu töten.

31. Juli 1946, Tel Aviv
In Tel Avivs größter Synagoge wurden ein großes Waffenversteck, umfassende Fälscherausrüstung und gefälschte Regierungsanleihen im Wert von $1.000.000 entdeckt.

31. Juli 1946, Haifa
Zwei Schiffe mit insgesamt 3.200 illegalen jüdischen Immigranten kamen in Haifa an.

2. August 1946, Tel Aviv
Britische Militärbehörden beendeten die Ausgangssperre in Tel Aviv, nachdem 500 Personen zwecks weiterem Verhör verhaftet worden waren. Ein zweites Waffenlager wurde am 1. Juli in einem Schulgebäude entdeckt.

2. August 1946, Tel Aviv
Die Regierung von Palästina gab bekannt, daß bei dem King-David-Bombenanschlag 91 Personen getötet und 45 verletzt worden sind.

2. August 1946, Tel Aviv
Die Polizei von Jerusalem gab die Verhaftung von Itzhak Yestemitsky bekannt, dem zweiten Mann der Stern-Bande.

12. August 1946, London
Die britische Regierung gab bekannt, daß sie keine weitere ungeplante Einwanderung nach Palästina zulassen werde, und daß, wer versuche, in dieses Land zu kommen, auf Zypern und anderen Orten interniert werde. Sie erklärte, daß eine solche Immigration einen Bürgerkrieg mit der arabischen Bevölkerung heraufbeschwöre, und klagte eine „Minderheit zionistischer Extremisten“ an, daß sie mit Gewalt eine unannehmbare Lösung der Palästina-Frage anstrebe.

12. August 1946, Haifa
Zwei Schiffe mit insgesamt 1.300 jüdischen Flüchtlingen kamen in Haifa an. Das britische Militär und Marineeinheiten sperrten am 11. August das Hafengebiet ab. Das erste Deportationsschiff nach Zypern fuhr mit 500 Juden an Bord los.

13. August 1946, Haifa
Drei Juden wurden getötet und sieben verletzt, als britische Truppen gezwungen waren, auf eine Menge von etwa 1.000 Menschen zu feuern, die versuchte, das Hafengebiet von Haifa zu stürmen. Zwei Schiffe der Royal Navy mit 1.300 illegalen jüdischen Immigranten an Bord nahmen Kurs auf Zypern. Ein weiteres Schiff mit 600 illegalen Immigranten wurde aufgebracht und im Hafen von Haifa festgesetzt.

26. August 1946, Palästina
Britische Militäreinheiten durchsuchten die Küstenorte Casera und Sadoth Yam nach drei Juden, die in der letzten Woche einen Bombenanschlag auf den Transport Empire Rival verübt hatten. 85 Personen, darunter die gesamte männliche Bevölkerung eines der Orte, wurden zum Arrestzentrum Rafa verbracht.

27. August 1946, Palästina
Während der am 26. August durchgeführten Durchsuchung wurde eine Haftmine gefunden, ähnlich der gegen die Empire Rival benutzten.

29. August 1946, Jerusalem
Die britische Regierung verkündete, daß die Todesurteile der 18 jüdischen Jugendlichen, die wegen Bombenanschlägen gegen die Haifaer Eisenbahndepots verurteilt worden waren, in lebenslänglich umgewandelt werden.

30. August 1946, Palästina
Britische Militäreinheiten entdeckten Waffen- und Munitionslager in den jüdischen Bauerndörfern Dorot und Ruhama.

8. September 1946, Palästina
Zionistische Terroristen unterbrachen die Palästina-Eisenbahn an 50 Stellen.

9. September 1946, Tel Aviv
Zwei britische Offiziere wurden bei einer Explosion in einem öffentlichen Gebäude getötet.

9. September 1946, Haifa
Ein arabischer Schutzmann wurde getötet.

10. September 1946, Palästina
Britische Truppen verhängten eine Ausgangssperre und verhafteten 101 Juden und verwundeten zwei auf der Suche nach Saboteuren in Tel Aviv und dem benachbarten Ramat Gan. Die Terroristenbande Irgun hat die Aktionen vom 8. September gegen die Eisenbahn auf sich genommen als Protest.

14. September 1946, Jaffa
Jüdische Terroristen raubten drei Banken in Jaffa und Tel Aviv aus und töteten drei Araber. 36 Juden wurden verhaftet.

15. September 1946, Tel Aviv
Jüdische Terroristen griffen eine Polizeistation an der Küste nahe bei Tel Aviv an, wurden aber durch Gewehrfeuer vertrieben.

2. Oktober 1946, Tel Aviv
Britische Militäreinheiten und Polizei nahmen 50 Juden in einem Cafe in Tel Aviv fest, nachdem ein jüdisches Haus explodiert war. Dieses Haus gehörte einer jüdischen Frau, die sich geweigert hatte, der Terroristenbande Irgun Schutzgeld zu zahlen.

6. Oktober 1944, Jerusalem
Ein Soldat der RAF wurde durch Schüsse getötet.

8. Oktober 1946, Jerusalem
Zwei britische Soldaten wurden getötet, als ihr Laster außerhalb von Jerusalem eine Landmine zur Explosion brachte. Ein führender Araber wurde bei einer ähnlichen Minenexplosion in Jerusalem verletzt, und weitere Straßenminen wurden in der Nähe des Regierungssitzes gefunden.

31. Oktober 1946, Rom
Die britische Botschaft in Rom wurde durch eine Bombe beschädigt, die vermutlich von jüdischen Terroristen gelegt worden war.

3. November 1946, Palästina
Zwei Juden und zwei Araber wurden bei Zusammenstößen zwischen Arabern und einer Gruppe Juden getötet, die versuchte, beim Hula-See in Nordpalästina eine Siedlung zu errichten.

4. November 1946, Rom
Italienische Behörden veröffentlichten einen Brief, in dem die jüdische Terroristenbande Irgun die Verantwortung für den Bombenanschlag vom 31. Oktober auf die Botschaft übernahm.

5. November 1946, Palästina
Britische Behörden entließen die folgenden Leiter des Jüdischen Büros aus dem Konzentrationslager Latrun, wo sie seit dem 29. Juni inhaftiert gewesen waren: Moshe Shertok, Dr. Issac Greenbaum, Dr. Bernard Joseph, David Remiz, David Hacohen, David Shingarevsky, Joseph Shoffman und Mordecai Shatter. Auch insgesamt 2.550 Haganah-Verdächtige wurden entlassen wie auch 779 Juden, die im Gefolge des King-David-Bombenanschlags verhaftet worden waren.

7. November 1946, Palästina
Nach dem 4. Irgun-Anschlag auf Eisenbahneinrichtungen innerhalb von zwei Tagen war die Eisenbahn in ganz Palästina für 24 Stunden außer Betrieb.

9.-13. November 1946, Palästina
Neunzehn Personen – elf britische Soldaten und Polizisten und acht arabische Schutzmänner – wurden in diesem Zeitraum in Palästina getötet, als jüdische Terroristen ihre Landminen- und Kofferbomben-Angriffe auf Eisenbahnstationen, Züge und sogar Straßenbahnen verstärkten.

14. November 1946, London
Der Direktorenrat der britischen Juden verurteilte jüdische Terroristengruppen, die drohten, ihren Terrorismus nach England auszuweiten.

18. November 1946, Tel Aviv
Die Polizei in Tel Aviv ging gegen Juden vor, griff viele an und feuerte in Häuser. Zwanzig Juden wurden in Kämpfen mit britischen Truppen verletzt, nachdem am 17. November drei Polizisten und ein Feldwebel der RAF bei der Explosion einer Landmine gestorben waren.

20. November 1946, Jerusalem
Fünf Personen wurden verletzt, als eine Bombe im Jerusalemer Finanzamt explodierte.

2.–5. Dezember 1946, Palästina
Zehn Personen, darunter sechs britische Soldaten, wurden bei Bomben- und Landminen-Explosionen getötet.

3. Dezember 1946, Jerusalem
Ein Mitglied der Stern-Bande wurde beim gescheiterten Versuch eines Überfalls getötet

26. Dezember 1946, Palästina Bewaffnete jüdische Terroristen überfielen zwei Diamanten-Fabriken in Nathanya und Tel Aviv und entkamen mit Diamanten, Bargeld und Anleihen im Wert von fast $107.000. Diese Überfälle signalisierten das Ende einer zweiwöchigen Waffenruhe während des Weltkongresses der Zionisten.

Siehe auch

Quelle

Fußnoten

  1. Zwei Mörder waren daran beteiligt. Der eine wurde verletzt, beide wurden sofort festgenommen.