Chronologie der Gewalt in Jüdäa bzw. Palästina (132–1943)
Inhaltsverzeichnis
132–135
Der letzte Aufstand
Römische Truppen schlagen auf Befehl von Kaiser Hadrian den Bar-Kochba-Aufstand nieder. Das zusammenhängende jüdische Siedlungsgebiet hört auf zu existieren; die Mehrzahl der Juden lebt fortan in der Diaspora. Die römische Provinz Judäa wird in „Syria Palaestina“ umbenannt, Jerusalem in „Aelia Capitolina“.
313–636
Byzantinische Herrschaft
Der Landstrich ist überwiegend christlich; die verbleibenden Juden werden unterdrückt und dürfen Jerusalem nur an einem Tag im Jahr betreten.
636
Arabische Eroberung
Vier Jahre nach dem Tod Mohammeds erobern arabische Truppen das Land. Das Judentum wie das Christentum werden vom Mohammedanismus als Buchreligionen toleriert; die nicht-mohammedanische Bevölkerung wird aber hoher Besteuerung unterworfen. Am Ende des 11. Jahrhunderts ist die jüdische Bevölkerung stark zurückgegangen.
1099
Juli 1099 – Das Massaker von Jerusalem
Das Heer der Kreuzritter erobert nach fünfwöchiger Belagerung Jerusalem und tötet erhebliche Teile der jüdischen und mohammedanischen Einwohner. Die Kreuzfahrerstaaten können sich auf die Dauer nicht halten; 1187 erobert Sultan Saladin Jerusalem zurück. 1291 ist die moslemische Rückeroberung abgeschlossen.
1517
Osmanische Herrschaft
Die Osmanen erobern Palästina; ihre Herrschaft dauert bis 1917. Seit dem 17. Jahrhundert stagniert die dünn bevölkerte Gegend kulturell und wirtschaftlich. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts leben knapp 300.000 Menschen in Palästina. Davon sind 90 % Mohammedaner, daneben existieren eine christliche und eine kleine jüdische Minderheit.
1882
Ab 1882 nimmt die Einwanderung zu
In mehreren Einwanderungswellen („Alijot“) suchen Juden aus Osteuropa, vor allem aus Rußland, eine neue Heimat in Palästina. Sie fliehen vor Diskriminierung und Pogromen. 1909 wird bei Jaffa die erste moderne jüdische Siedlung, Tel Aviv, gegründet.
1897
August 1897: Zionistenkongreß in Basel
Theodor Herzl, der 1896 das Buch „Der Judenstaat“ veröffentlicht hat, organisiert den Ersten Zionistischen Weltkongreß. Ziel ist, eine „Heimstätte des jüdischen Volkes“ in Palästina zu schaffen.
1917
Die Briten kommen
Der britische General Allenby erobert im Dezember Jerusalem von den Türken. Palästina (das zunächst auch das heutige Jordanien umfaßt) wird britisches Völkerbundsmandat. Bereits vorher verpflichtete sich die britische Regierung in der Balfour-Deklaration, die Schaffung einer jüdischen Heimstätte in Palästina zu unterstützen.
1920
1920er Jahre: Wachsende Spannungen
1923 teilen die Briten das Mandatsgebiet von Palästina und schaffen aus den östlichen 70 % Trans-Jordanien, das heutige Jordanien. 1929 entladen sich die jüdisch-arabischen Spannungen in Pogromen gegen die jüdische Bevölkerung in Jerusalem, Hebron und Safed.
1932–1938
Auswanderung aus Europa
Etwa 200.000 Juden aus Europa wandern in Palästina ein. Um sich die Unterstützung der Araber im drohenden Krieg gegen das Deutsche Reich zu sichern, verhängen die Briten 1939 eine Sperre gegen die jüdische Einwanderung nach Palästina.
Siehe auch
- Chronologie der Gewalt in Israel (1944–1946)
- Chronologie der Gewalt in Israel (1947)
- Chronologie der Gewalt in Israel (1948)
- Chronologie der Gewalt in Israel (1948–2010)