Comenius, Johann Amos

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Johann Amos Comenius.jpg

Johann Amos Comenius (* 28. März 1592 in Nivnitz bei Ungarisch-Brod in Mähren; † 15. November 1670 in Amsterdam) war ein deutscher[1] Philosoph und Theologe.

Leben

Von 1608 bis 1611 besuchte er das Gymnasium der Brüdergemeinde in Prerau und studierte danach in Herborn und Heidelberg Philosophie und Theologie. 1616 wurde er Pfarrer der böhmischen Brüdergemeinde. Durch den dreißigjährigen Krieg mußte er wegen seiner Konfession nach Lissa ins Exil gehen, übernahm dort die Leitung des Gymnasiums und verfaßte eine Vielzahl pädagogischer Schriften. Er reformierte dann das Schulwesen in Siebenbürgen und stellte neue Schulbücher zusammen. 1655 verlor er seine gesamte Habe bei der Zerstörung Lissas im polnisch-schwedischen Krieg. Da sich dann die Brüdergemeinde auflöste, ging er nach Amsterdam und gab dort seine sämtlichen didaktischen Werke „Opera didactica omnia“ heraus. Der „Orbis sensualium pictus“ (Die sichtbare Welt in Bildern) ist ein illustriertes, lateinisch-deutsches Sprachenbuch und gilt als das erste Bilderbuch für Kinder. Es ist der Vorläufer der heutigen Schulbücher.

Werke (Auswahl)

  • Didactica magna - Grosse Unterrichtslehre, aus dem Lateinischen übersetzt (PDF-Datei)
  • Lebensregeln (Regulae vitae). Mit einem einleitenden Berichte über des Comenius Aufenthalt und Thätigkeit in Elbing vom Jahre 1642-1648 (1894) (PDF-Datei)
  • Das einzig notwendige: Unum Necessarium: Ein Laien-Brevier (PDF-Datei)
  • Schola Ludus, d.i. Die Schule als Spiel (Ins deutsche übertragen) (PDF-Datei)
  • Orbis sensualium pictus - Die sichtbare Welt in Bildern (Des Johann Amos Comenius Orbis Pictus In zwei Abtheilungen PDF-Datei)

Literatur

  • Th. Kerrl: „Johann Amos Comenius. Sein Leben, seine pädagogischen Schriften und seine Bedeutung“ (1904) (PDF-Dateien: Band 1, Band 2, Band 3, Band 4)
  • Johann Leutbecher: „Johann Amos Comnenius Lehrkunst. Nach ihrer Gedankenfolge dargestellt“ (1855) (PDF-Datei)
  • Friedrich Eckstein: „Comenius und die Böhmischen Brüder“ (1900) (PDF-Datei)
  • Gustav Beisswänger: „Amos Comenius als Pansoph; eine historisch-philosophische Untersuchung“ (1904) (PDF-Datei)
  • Hermann Ferdinand von Criegern: „Johann Amos Comenius als Theolog. Ein Beitrag zur Comeniusliteratur“ (1881) (PDF-Datei)
  • Bruno Druschky: „Würdigung der Schrift des Comenius Schola Ludus“ (1904) (PDF-Datei)
  • Karl Theodor Lion: „Johann Amos Comenius - Pädagogische Schriften“ (1883) (PDF-Datei)

Fußnoten

  1. Im Zuge der antideutschen politischen Korrektheit wird er gern als angeblicher „Tscheche“ bezeichnet. Allerdings gab es damals weder Tschechen, noch eine „Tschechei“. Es gab eine tschechische Sprache, die er, wie viele andere auch, fließend beherrschte. Sein Geburtsland war das HRR, also Deutschland. Er selbst bezeichnet sich als von Geburt ein Mähre, der Sprache nach ein Böhme.