Schröter, Corona

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Corona Schröter.jpg
Corona Schröters Grab
Ilmenauer Friedhof
Das schmucklose und verfallene Grab erhielt erst 1902 die heute bestehende Grabplatte.

Corona Elisabeth Wilhelmine Schröter (Lebensrune.png 14. Januar 1751 in Guben; Todesrune.png 23. August 1802 in Ilmenau) war eine deutsche Sängerin und Schauspielerin und enge Bekannte von Johann Wolfgang von Goethe, die auch einige von dessen Texten vertonte.

Leben

Schröter debütierte 13jährig im Juni 1764 als Sängerin im „Großen Konzert“ in Leipzig. Johann Adam Hiller, dessen Braut Henriette Schmidt aus Guben stammte und Taufpatin Coronas war, unterrichtete sie und verschaffte ihr ein festes Engagement. Schnell erwarb sich Schröter die Gunst des Leipziger Publikums, die sie 1766 bis 71 mit der Sängerin Gertrud Elisabeth Schmehling, später als „Madame Mara“ bekannt, teilen mußte. Im Haus des Musikverlegers Johann Gottlob Immanuel Breitkopf lernte Schröter Johann Wolfgang Goethe kennen. Johann Friedrich Reichardt musizierte mit ihr und verliebte sich 1771 in sie. Auf dem Höhepunkt ihrer sängerischen Laufbahn nahm Schröter seit 1772 an mehreren Konzertreisen des Vaters mit dem Bruder Johann Samuel und der Schwester Maria Henrietta teil.

Als sich 1776 bereits ein nachlassender Stimmumfang bemerkbar machte – nach Ansicht ihrer Biographen eine Folge der Überanstrengung durch den frühen Gesangsunterricht beim Vater – folgte Schröter einem von Goethe vermittelten Ruf als Kammersängerin und Schauspielerin an den „Musenhof“ Hzg. Carl Augusts von Weimar. Hier war sie Mitglied der Tafelrunde von Gelehrten und Künstlern, die die Herzoginmutter Anna Amalia um sich versammelt hatte. Als einzige Berufskünstlerin des höfischen Liebhabertheaters spielte Schröter die weiblichen Hauptrollen in Schauspielen und Singspielen wie „Erwin und Elmire“.

Vielfach trat sie dabei an der Seite Goethes auf und inspirierte diesen zur Figur der „Iphigenie“ in seinem gleichnamigen Drama, die Schröter dann auch in der theatergeschichtlich legendären Uraufführung der Prosafassung am 6. April 1779 verkörperte.

Ob Schröter in dieser Zeit wirklich Goethes „heimliche Geliebte“ war, wie Tagebuchnotizen des Dichters andeuten, wird wohl nicht genau geklärt werden können, zumal eine Autobiographie Schröters, die sie Goethe übergab, verschollen und möglicherweise von diesem vernichtet worden ist. Auch der Herzog umwarb die schöne Künstlerin, die unverheiratet blieb.

Nach Schließung des Liebhabertheaters konzertierte Schröter wieder, zog sich aber 1784 nach Weimar zurück, wo sie sich der Malerei widmete – sie hatte u. a. bei Adam Friedrich Oeser Zeichenunterricht genommen – und Schauspielunterricht gab. In ihren letzten Jahren litt Schröter an Tuberkulose, von der sie sich auch durch eine Übersiedlung nach Ilmenau nicht mehr erholte.

Werke (Auswahl)

  • Fünf und zwanzig Lieder in Musik gesetzt: Weimar 1786 (PDF-Datei)
  • Gesaenge mit Begleitung des Fortepiano
  • Die Fischerin: ein Wald- und Wasser-Drama von Göthe

Literatur

  • 96-book.png PDF Robert Keil: Corona Schröter. Eine Lebensskizze mit Beiträgen zur Geschichte der Genie-Periode, 1875
  • 96-book.png PDF Heinrich Stürmcke: „Corona Schröter“, 1904