Criegern, Joachim Friedrich von

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Joachim Friedrich Crieger, seit 1711 von Criegern (auch: Friedrich Joachim; Lebensrune.png 1. April 1683 in Dalchau, Erzbistum Magdeburg; Todesrune.png gefallen 11. Oktober 1737 bei oder in Orsowa, Königreich Ungarn), war ein deutscher Offizier der kurfürstlich sächsischen Armee, zuletzt Generalmajor und Regimentschef.

Werdegang

Gut Thumitz[1]
Das nach der Wiedervereinigung sanierte Schloß Demitz-Thumitz; Im Jahre 1712 verkaufte Wolfgang Haubold von Polenz das Gut an Friedrich Joachim von Criegern, welcher das Gut unterm 10. Juni 1733 zu einem Familien-Fideikommisse widmete und auf diese Weise die Familie von Criegern nach Sachsen verpflanzte. Um 1750 wurde das Schloß erbaut. Der Besitz der Familie wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von den Kommunisten enteignet.

Der junge Crieger wurde laut Kirchenbücher 1683 in Dalchau, Erzbistum Magdeburg geboren, wenngleich mehrere Quellen fälschlicherweise 1633[2][3] als Geburtsjahr angeben. Bis zum Dreißigjährigen Krieg lag der Dalchau im Machtbereich des Erzbistums Magdeburg, danach übte Brandenburg-Preußen (Personalunion der Mark Brandenburg mit dem Herzogtum Preußen) die Landesherrschaft aus.

Die Familie Crieger (noch ohne „n“; in den Kirchenbüchern zuweilen auch als „Krüger“ vermerkt) stammte ursprünglich aus dem polnischen Preußen und soll dort noch „Croyern“ geheissen haben. Sie kam von Ostpreußen nach Pommern und schließlich in die Mark Brandenburg (sowie Mittelmark und Altmark-Brandenburg), wo Joachims Großeltern, Dietrich Crieger (Todesrune.png 8. Dezember 1681) und Katharina, geb. von Mayern, das Gut in Manker [Manckern] besaßen. Sein Vater Kaspar Friedrich (Lebensrune.png 1642; Todesrune.png 11. Januar 1694) wurde in Gnewikow Gutsherr und später, nach der Heirat, auch Herr auf Gut Dalchau wurde. Der Herr auf Dalchau und Gnewikow war mit Anna Catharina, geb. von Belzer aus dem Hause Dalchau verheiratet.

1701 trat Joachim Crieger der kurfürstlich sächsischen Armee bei, die dem sächsischen Kurfürst und polnischen König August dem Starken unterstand. Schon im Großen Nordischen Krieg gelangte er zu militärischen Ehren. Auch andere Feldzüge im Rahmen der Kaiserlichen Armee und der Reichsarmee machte er mit.

Am 1. Juli 1711 erfolgte für ihn und seine in Manker [Manckern] bei [Neu]Ruppin[4] in der Grafschaft Ruppin begüterten Brüder unter dem Namen „von Criegern“ die Erhebung in den Adelsstand.

Durch den Kauf des Gutes Thumitz im Markgrafenthum Oberlausitz, dreiviertel Stunden nordöstlich von Bischofswerda entfernt, wurde die Familie 1712 in Sachsen seßhaft. Joachim von Criegern wurde somit Stammvater der sächsischen Linie. Er stiftete 1734 aus dem von ihm erworbenen Rittergute in der Oberlausitz ein Fideikommiß. Zum Wappen derer von Criegern heißt es: Schild quer geteilt: oben in Blau drei neben einander stehende, goldene Lilien, unten in Roth ein silberner Halbmond mit Gesicht und aufwärts gekehrten Hörnern, über welchen rechts, wie links, ein sechsstrahliger, goldener Stern schwebt. Auf dem Schilde steht ein gekrönter Helm, welcher einen sechsstrahligen, goldenen Stern trägt. Die Helmdecken sind rechts blau und golden, links rot und silbern.

Zuletzt wurde er Generalmajor und Inhaber eines Kürassier-Regiments (Regimentsstab seit 1733 in Naumburg[5]) sowie seit 1736 Inhaber des Militär-St.-Heinrichs-Orden, das 1737 mit dem sächsischen Auxiliar- bzw. Hilfskorps für die Kaiserliche Armee nach Ungarn zog. An seiner Seite Generalmajor Karl Andreas von Jasmund[6] (1685–1752), Kommandeur des Regiments „Zweite Garde“.

Tod

Generalmajor von Criegern war am 11. Oktober 1737 im Türkenkrieg im Kampf gegen die Osmanische Armee bei Orsowa gefallen (laut Kirchenbucheintrag), wo sich die Sachsen nach der Schlacht am Timok (28. September 1737) festgesetzt hatten, nach anderen Quellen verstarb der verwundete General im Lazarett von Temeswar, nördlich von Orsowa.

Nachlaß

Da er keine Kinder hinterließ, gelangte das Gut zunächst an seine Witwe Charlotte Margaretha, geb. von Thaler aus dem Hause Solschwitz und nach deren Tode, wo die Fideikommißnachfolge in Wirksamkeit trat, an einen Neffen des Stifters Dietrich Heinrich (auch Diederich Hinrich) von Criegern (Lebensrune.png November 1689) auf Nickern/Nickorn, Präpositus mehrerer Stifter zu Demmin. Letzterer starb am 25. Dezember 1757 in Demmin. Sein einziger Sohn, Karl Friedrich von Criegern, Hauptmann in Königlich Dänischen Diensten a. D., beim Oldenburgischen Regimente, wendete sich, nachdem ihm das Gut zugefallen war, nach Sachsen und starb 1807 auf Gut Thumitz. Sein ältester Sohn, Friedrich Christian von Criegern, war im Jahre 1811 als Gegenhändler im Markgraftum Oberlausitz und 1821 bei Errichtung der Oberamtsregierung zu Budissin als Rat angestellt. Er besaß Thumitz vom 26. Oktober 1807 bis zu seinem im Dezember 1831 erfolgten Ableben.

Sein ältester Sohn, Friedrich Theodor von Criegern (1801–1870) wurde am 5. März 1832 mit Thumitz beliehen. Derselbe ist seit 1851 Präsident des Appellationsgerichts zu Bautzen und war als solcher in engeren und weitern Kreisen wegen seines vortrefflichen Charakters als Mensch und als hoher Beamter bekannt und gerne genannt. Sein ältester Sohn wurde dann sein Erbe. Friedrich Konstanz von Criegern-Thumitz, auch Friedrich Constanz von Criegern (Lebensrune.png 11. November 1834 in Dresden; Todesrune.png 10. April 1895 ebenda) war ein deutscher Jurist, königlich-sächsischer Geheimer Rat, Mitbegründer des Deutschen Roten Kreuzes und unter seinem Pseudonym Friedrich von Gernitz auch schriftstellerisch tätig.[7]

Fußnoten

  1. Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen: Thumitz
  2. 12583 Familiennachlass von Criegern
  3. Friedrich von Criegern-Thumitz
  4. Familie v. Criegern
  5. Weitere Unterbringung der Kompanien: Artern, Wiehe, Roßbach, Auerstedt, Donndorf, Riestedt
  6. Der im Kriege und Frieden vereinigte Römische und Russische Adler, Brönner, 1740, S. 45
  7. Friedrich von Criegern-Thumitz