Das Gäßchen zum Paradies
Filmdaten | |
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Originaltitel: | Das Gäßchen zum Paradies |
Produktionsland: | Deutsches Reich, Tschechoslowakei |
Erscheinungsjahr: | 1936 |
Laufzeit: | 75 Minuten |
Sprache: | Deutsch |
Filmproduktion: | Tobis-Cinema-Film AG, Moldavia-Film AG |
IMDb: | deu • eng |
Stab | |
Regie: | Martin Frič |
Drehbuch: | Hugo Haas, Otakar Vávra |
Musik: | Emil František Burian, Richard Ralf |
Dialogregie: | Wolfgang Loë-Bagier |
Dialogbuch: | Georg Wittuhn (deutsche Dialoge) |
Kamera: | Ferdinand Pecenka |
Bauten: | Andrej Andrejew, Bohumil Heš |
Besetzung | |
Darsteller | Rolle |
Hans Moser | Tobias Haslinger, Hundefänger |
Peter Bosse | Peter, ein Waisenknabe |
Mady Rahl | Anni, Mädchen aus der Schießbude |
Willi Schur | Gustav, Artist |
Hilde Maroff | Sonja, seine Frau |
Franz W. Schröder-Schrom | Körner, Verlagsdirektor |
Zoe Walewska | Luise, seine Frau |
Karl Hellmer | Hans, Karikaturist |
Das Gäßchen zum Paradies ist ein Spielfilm von 1936. Die Uraufführung fand am 9. September 1936 in Berlin (U.T. Kurfürstendamm) statt.
Weiterer Titel
- Der Hundefänger von Wien, Verleihtitel (AT)
Handlung
Das Gäßchen „Zum Paradies“ ist eine armselige, holperige Straße am Bande der großen Stadt, nahe den Plätzen, auf denen das fahrende Volk seine Buden aufzustellen pflegt. Arme Leute wohnen in den kleinen; halb verfallenen Häusern, und ein Paradies ist es eigentlich nur für die zahlreichen Hunde, die keinen Herrn haben oder ihm durchgebrannt sind. um die Freiheit zu genießen. Doch auch ihr Paradies bedroht ein „Erzengel", d. h. in diesem Fall der Hundefänger, und das feurige Schwert, mit dem er sie vertreibt, ist sein Netz.
Der Hundefänger ist ein alter Mann, der einsam sein Häuschen bewohnt, bis ihm der Zufall einen kleinen Buben zuführt, der aus dem Waisenhaus entlaufen ist, in das ihn der böse Onkel vom Rummelplatz gebracht hatte, weil er ihm zur Last war. Der Hundefänger nimmt den kleinen Kerl zu sich. Rührend sorgt er für ihn und seinen Hund. Eines Tages bringt er es wegen des Jungen — nicht mehr übers Herz, Hunde zu fangen, und kündigt seine Stellung. Aber es ist schwer, andere Arbeit zu finden. Es geht den beiden, dem Alten und dem Jungen. schlecht. Aber ein wohlhabendes Ehepaar nimmt sieh der beiden an.
Das ist ein zarter, rührender Stoff, den der Spielleiter Mac Erie liebevoll, und ohne in naheliegende übertriebene Sentimentalität zu verfallen, inszeniert hat. Eine Geschichte für kleine und erwachsene Kinder. Hans Moser erfüllt die Rolle des Hundefängers mit seiner Kunst der Darstellung vom Leben zur Seite Geschobener. Gerade seine leisesten Momente sind seine stärksten, sein Mienenspiel sagt oft mehr als hundert Worte, so z. B. wenn ,er „amtlich“ wird, indem er die Zivilmütze mit der Hundefängermütze vertauscht. Der Film steht und fällt mit der Besetzung der Kinderrolle; Peter Bosse hat sich zum Glück noch die ganze Kindhaftigkeit seiner ersten Rollen bewahrt und ist im Schmerz und im Jubel „herzig“. Das Paar aus der dazugedichteten Liebesgeschichte ist Mady Rahl als temperamentvolles Mädel aus der Sehießbude und E. Helm er als flotter Schnellmaler. In einer kleinen Rolle erinnert Hilde Maro vorteihaft an ihr Auftreten im stummen Film. Willy Schur gibt echt den bärbeißigen Artisten. Schröder-Schrom und Zoe Valewska spielen das begüterte Ehepaar, das in diesem Märchen aus dem Alltag die Stelle der guten Fee vertritt.