Das Tal der Freia

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Das Tal der Freia – Zur Urgeschichte des Altvatergebirges ist der Titel eines Artikels aus dem Buchkalender für Sudeten-Schlesien und Nordmähren aus dem Jahr 1991, der die Entstehung der Städtenamen aus dem Altvatergebirge, insbesondere Freudenthal, beschreibt.

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Frau M. R. J. schreibt: „Den Mitteilungen eines Bekannten, der mit den geschichtlichen Verhältnissen des Landes Schlesien vertraut ist, verdanke ich die folgenden Hinweise, die den Zweck haben, der Bevölkerung, die sehr an ihrer Scholle hängt, Vergessenes in Erinnerung zu bringen.“

In den letzten Jahren vor dem Kriege mußte ich mich beruflich auch mit der schlesischen Vorzeit befassen. Es handelte sich um die - immer nur sehr hypothesenhaft feststellbare - Quelle mancher Ehe-, Familien-, Volkssitten im heutigen Schlesien. Vor allem um Namen im Altvatergebiet. Die Ergebnisse veröffentlichte ich seinerzeit im „Freudenthaler Wochenblatt“ (und in einer eugenischen und Ehereformzeitschrift, die nicht allgemein zugänglich war). Der Zusammenhang des Namens des höchsten Berges im Gesenke, „Altvater“, mit einem der Namen des gotisch-germanischen höchsten Gottes „Allfadur“ = „Vater des Alles“ ist längst bekannt. Die ganze Gegend wimmelt in ihren Namen vor germanischer Götterlehre.

(Ullersdorf z.B. die germanische Gottheit Uller). Ein mährischer Poet und Lehrer (heute leider so gut wie vergessen), Joseph Orel, veröffentlichte davon vieles in seinen Dichtungen, die als Gaben des „Vereines Deutsches Haus“ in Brünn erschienen sind. (Orel war ein Nachkomme des Schiffsarztes Dr. Orel, Schiffsfähnrich Eduard Orel, nachher in den Adelsstand erhoben, der die österr.-ungar. Nordpolexpedition 1878-1879 begleitete). Viele Rätsel lösen sich mühelos, alles aus eigener Quelle erklärbar, kennt man dieser Gegenden urdeutsche Vergangenheit. In die Sudeten hatte sich vor dem Christentum der letzte Rest des gotogermanischen Götterglaubens - eines der schönsten überhaupt - gerettet vor den sehr unchristlichen Verfolgungen der ersten Eiferer des neuen Glaubens an den allweltlichen Heiland, der im germanischen Heliand (Baldur, Baldr) vorgebildet war. Im Verlaufe der ersten und späteren Christenzeit des Sudetendeutschtums wurden die Götter zu Satanen, die Göttinnen zu Teufelinnen, die Unterjochten zu Zwergen: Zahllose Sagen und Legenden des Altvatergebirges sprechen davon; verworrene Spinnstubengeschichten bewahrten nicht mehr verstandene, christianisierte Überlieferungen. (Die Teufelsmessen, Hexensabbathe auf dem „Peterstein“ oberhalb der Altvater-Schäferei beim Bade Karlsbrunn: alte heidnische Opferstätte; die Zwerghöhlen - auch der Kalksinterfarbe und -gestalt wegen „Quarklöcher“ genannt - seitlich Karlsbrunn: die Tropfsteinhöhlen, in denen wohl noch lange in die deutsche Christenheit Schlesiens hinein „heidnisches Treiben“ geheime Stätte hatte, usw.). Und der Name Freudenthal, dessen Entstehungssage man anmerkt, daß sie spät nach der Entstehung der urgermanischen Siedlung gedichtet wurde.

(Die Sage von den zwei Brüdern). Es besteht eine Wahrhscheinlichkeit, die größer ist, naturgemäßer! Ohne im einzelnen auf die ungemein reinen und heilig-strengen Liebes- und Ehesitten der Urbewohner des Landes eingehen zu können, sei nur erwähnt: Abgesondert wurden zu „Kürzeit“ (die im dialektischen „Kirta“ (g), der christianisierten „Kirchweih“ nachklingt), Jungfrauen wie Jünglinge gehalten, die gereift, unterrichtet, mannbar und wehrfähig „in den Ring treten“ oder „springen“ wollten. Der „Ring“, der „heutige Kreis“, wurde von den Sippenleuten gebildet. Göttin der Liebe und Verlobung (Ehe) war Freya (Freia, Freija, oft auch Frigga). Auf den Bergen, in den Wäldern, in den „heiligen Hainen“ oblagen die Jünglinge des nach Kraft, Gesundheit, Wehrhaftigkeit auslesenden Kampfspieles. Im Tale harrten die mannbaren Jungfrauen der Freier (der sie aus der strengen Zucht der Familie zu Freiheit der „Freiya“ führenden Jünglinge). Die Bräute traten „in den Ring“. Und die wohl immer schon vordem mit ihnen einigen Burschen „sprangen“ im - „Tal der Freya in den Ring“. Das Heiligtum des Allvaters, der heutige „Altvater“, war das auslesende Kampfgebiet der Jünglinge; das Tal unter ihm das Kür-Gebiet der Jungfrauen. „Das Tal der Freya“, war das Hochzeitsgebiet, und, wie sprachlich Freude mit der Göttin Freya zusammenhängt, so hieß ihr Gebiet Freudenthal...

Quelle: Buchkalender für Sudeten-Schlesien und Nordmähren, Ausgabe 1991, Seite 97-98