Uller

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Uller, auf einen Jagdbogen gestützt und mit Schlittschuhen, die Örtlichkeit stellt vermutlich Ydalir dar. Zeichnung von Friedrich Wilhelm Heine, 1882

Uller (altnord. Ullr „der Ehrenhafte“; altengl. Wuldor „Glanz, Ruhm“, lat. Ollerus), auch Wulthur, Ull, Holler, Oller, Olleros, Wulder oder Vulder genannt, ist in der germanischen Mythologie der Gott des Winters, der Jagd, des Zweikampfes, der Weide und des Ackers. Er gehört den Asen, dem jüngeren Göttergeschlecht, an und wohnt der Sage nach in seiner selbst gebauten Halle Ydalir (Eibental)[1] in Asgard.

Die Forschung vermutet, daß Uller ein sehr alter Gott gewesen ist, was seine Beziehungen zur Magie unterstreicht. In manchen Gebieten wurde Uller als Hauptgott verehrt (nach Phillippson). In späterer Zeit erscheint Uller in der Edda als der Sohn eines unbekannten Eisriesen und der Sif, und somit als Stiefsohn des Donar (nordger. Thor).[2]

Das weibliche Gegenstück zu Uller ist die Jagd- und Wintergöttin Skadi, welche aber unabhängig von diesem enstanden ist. Nachdem ihre Verbindung mit Njörd gescheitert war, ging die Skadi eine zweite Ehe mit Uller ein.

Nach Saxo Grammaticus nahm Uller einmal die Stellung Wodans (nordger. Odin) als Herr der Asen ein. Wodan, der hier ganz als menschlicher König geschildert wird, habe sich mehrmals gegen die Götterehre vergangen und deren Ehre befleckt. Weil die Menschen darum in ihrer Verehrung nachließen und die Götter um das Ende ihrer Herrschaft fürchteten, schickten sie Wodan in die Verbannung und setzten Ullr als seinen Stellvertreter ein, welchem sie fortan auch den Namen des Geschaßten, Wodan, gaben. Als zehn Jahre abgelaufen waren, gestattete man Wodan die Rückkehr, sei es, weil seine Schandtaten allmählich verblaßt waren, sei es, weil dieser im Exil durch Ränke und Bestechung die Meinung zu seinen Gunsten gedreht hatte. Zurück im Amt habe Wodan den Ullr aus Asgard vertrieben und dieser sei nach Schweden gegangen, wo er eine eigene Herrschaft begründen wollte, wurde dort aber von Dänen getötet. Soweit Saxo, der überdies noch mitteilt, daß Ullr in Trollkünsten so erfahren gewesen sei, daß er bei Meerüberquerungen einen Knochen, bedeckt mit schrecklichen Runen, als Fahrgelegenheit benutzt habe[3].

Sonstiges

Glücksbringer mit der Darstellung des Uller.

Zahlreiche Orte in Schweden und Norwegen sind nach Ullr benannt. Amulette mit dem Konterfei des Uller sind bei Wintersportlern auch außerhalb Skandinaviens beliebte Glücksbringer.

Siehe auch

Literatur

  • Ernst Alfred Philippson: Die Genealogie der Götter in Germanischer Religion, Mythologie und Theologie. Urbana University of Illinois Press, 1953.

Verweise

Fußnoten

  1. Edda: Grimnirlied, Strophe 5
  2. Vgl.: Gylfaginning, 31
  3. Saxo Grammaticus: Gesta Danorum. (Übersetzt, nacherzählt und kommentiert von Hans-Jürgen Hube. Marix-Verlag, Wiesbaden, 2004. ISBN 393771541X ) Seite 169f.