Bronstein, David

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David Bronstein (David Ionowitsch Bronstein) (* 19. Februar 1924 in Bila Zerkwa; † 5. Dezember 2006 in Minsk), war ein exzentrischer, jüdischer Schachspieler, Herausforderer um den Weltmeistertitel und Buchautor.

Jugend

Bronstein wurde als Kind jüdischer Eltern in der Ukraine, damals UdSSR, geboren. Er lernte das Spiel von seinen Großvater im Alter von 6 Jahren und machte schnelle Fortschritte. Sein geplantes Studium der Mathematik in Kiew wurde durch den Zweiten Weltkrieg unmöglich, so daß er nach dem Krieg ein Studium am technischen Institut in Leningrad begann, welches er nach nur einem Jahr abbrach.

Leben/Werdegang

Bronstein´s Spielstärke machte in den Nachkriegsjahren deutliche Fortschritte. Er besiegte 1944 Michail Botwinnik in einer Wettkampfpartie im Kampf um die sowjetische Meisterschaft[1]. 1948 gewann er das Interzonenturnier in Schweden und erlangte 1950 den Großmeistertitel. Nachdem er einen Stichkampf um das Herausforderungsrecht gegen den Weltmeister gewonnen hatte spielte er 1951 gegen Michail Botwinnik um den WM-Titel. Trotz aller Anstrengungen erreichte er nur ein unentschiedenes Ergebnis, welches Botwinnik zum Erhalt des Titels genügte.[2] Danach erreichte er nie wieder seine alte Spielstärke. Ungeachtet dessen gewann er bis 1978 noch einige Turniere; außerdem betätigte er sich als Autor und Schachjournalist. 1984, im Alter von sechzig Jahren, heiratete er die Tochter seines jüdischen Großmeisterkollegen Isaac Boleslawski. Bronstein verstarb 2005. Seine Grabstätte befindet sich in Minsk.

Spielstil

Wie viele andere jüdische Schachmeister prägte Bronstein keine eigene Schule. Er galt als impulsiver und offensiver Kreativspieler, hatte jedoch Schwächen in einfachen Positionen und ließ es an Genauigkeit im Endspiel vermissen. Bronstein war am Schachbrett ein Exzentriker. Teilweise saß er fast eine Stunde am Brett, bevor er einen Zug ausführte.[3]

Politik

Wie auch Botwinnik bediente sich Bronstein der Unterstützung hochrangiger Sowjetfunktionäre. Sein mächtigster Anhänger war der Jude Boris Samoilovich Vainshtein, ein führendes Mitglied des NKWD, der Bronstein 1983 das Buch: David Bronstein: Chess Improviser, widmete. Gerüchten zufolge war Bronstein mit Leo Trotzki verwandtschaftlich verbunden, wofür es offiziell keine Beweise gibt.[4]

Quellen

  • Harold Schonberg: Die Großmeister des Schach, Scherz-Verlag 1974

Fußnoten

  1. Botwinnik gewann dennoch die sowjetische Meisterschaft
  2. Das Ergebnis lautete 5:5 bei vierzehn unentschiedenen Partien
  3. Harold Schonberg, Die Großmeister des Schach, Scherz-Verlag 1974, Seite 225
  4. Trotzki wurde unter dem Namen Bronstein geboren