Sankt Petersburg

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Sankt Petersburg
(Санкт-Петербург)

Wappen von Sankt Petersburg
Staat: Rußland
Einwohner (14.10.2010): 4.879.566
Bevölkerungsdichte: 3.409 Ew. p. km²
Fläche: 1431 km²
Höhe: 3 m
Postleitzahl: 190.000-199.406
Telefon-Vorwahl: (07) 812
Kfz-Kennzeichen: 78,98,178
Koordinaten: 59° 56′ N, 30° 16′ O

Sankt Petersburg, in Rußland oft als Пи́тер (Piter) abgekürzt, ist eine Stadt in Rußland, an der Ostsee gelegen. Gegründet wurde sie von Peter dem Großen und war bis zur Machtergreiffung durch die Bolschewisten die Hauptstadt des Landes. Von 1914 bis 1924 war die Stadt in Petrograd umbenannt worden, in der Sowjetunion wurde sie nach Lenin dann Leningrad genannt. Damit sollte auch der christliche Bezug gelöscht werden, der nicht zum gottlosen Bolschewismus paßte. Nach dem Zusammenbruch des Ostblocks wurde die Stadt wieder in das ursprüngliche Sankt Petersburg umbenannt.

Geschichte

Name

Kaiser Peter der Große gab der Stadt bei seiner Gründung den niederländischen Namen Sankt Pieterburch, wohl bedingt durch seinen Aufenthalt in den Niederlanden. Die von ihm genauestens geplante Stadt sollte auch seiner Vorstellung nach ein zweites Amsterdam im Osten werden. Später bürgerte sich als Name die deutsche Bezeichnung Sankt Petersburg ein, da mit der Öffnung des Russischen Kaiserreiches gegenüber Westeuropa vor allem viele Deutsche in der russischen Politik bedeutende Positionen eingenommen hatten. 1914 wurde der Name – wohl aufgrund des Krieges – zu Petrograd russifiziert, 1924 wurde die Stadt durch die Bolschewisten in Leningrad umbenannt.

Historische, deutsche Karte von Sankt Petersburg im Jahre 1888

Zweiter Weltkrieg

Im Zweiten Weltkrieg wurde das damalige Leningrad zur Legendenstadt der bolschewistischen Propaganda. Die durch die verbrecherische Politik der bolschewistischen Machthaber bedingte Blockade von Leningrad wird bis in die Gegenwart in der BRD als „deutsches Kriegsverbrechen“ bezeichnet.

Der Mord von Leningrad

Am 4. Januar 1946 wurden elf deutsche Offiziere in einem Schauprozeß vor einem Militärtribunal in Leningrad schuldig gesprochen, angebliche „Kriegsverbrechen“ begangen zu haben. Acht der elf Angeklagten wurden am 5. Januar 1946 öffentlich gehängt, drei erhielten lange Strafen als deutsche Zwangsarbeiter in einem GULag. Diese Männer waren:

  • Generalmajor Heinrich Remlinger (Lebensrune.png 1882)
  • Hauptmann Karl Herrmann Strüffling (Lebensrune.png 1912 in Rostock), Chef der 2. Kompanie des II. Bataillons z. b. V. der 21. Luftwaffen-Felddivision (Feld-Division 21 [L])
  • Oberleutnant Franz Wiese (Lebensrune.png 1909), Chef der 1. Kompanie des II. Bataillons z. b. V. der 21. Luftwaffen-Felddivision (20 Jahre GULag)
  • Leutnant Eduard Sonnenfeld (Lebensrune.png 1911 in Hannover), Führer des Pionierzuges 322/Grenadier-Regiment 322 der 285. Sicherungs-Division bzw. 281. Infanterie-Division.[1]
  • Oberfeldwebel Fritz Engel (Lebensrune.png 1915 in Gera), Zugführer in der 2. Kompanie/II. Bataillon z. b. V. der 21. Luftwaffen-Felddivision
  • Oberfeldwebel Ernst Böhm (Lebensrune.png 1911 in Oschersleben), Zugführer im II. Bataillon z. b. V. der 21. Luftwaffen-Felddivision
  • Feldwebel Erich Paul Vogel, Zugführer in der 1. Kompanie/II. Bataillon z. b. V. der 21. Luftwaffen-Felddivision (20 Jahre GULag)
  • Obergefreiter Erwin Skotki (Lebensrune.png 1919), 2. Kompanie/II. Bataillon z. b. V. der 21. Luftwaffen-Felddivision
  • Soldat Gerhard Janicke (Lebensrune.png 1921 in Kappe), 2. Kompanie/II. Bataillon z. b. V. der 21. Luftwaffen-Felddivision
  • Soldat Erwin Ernst Geherer (Lebensrune.png 1912), 2. Kompanie/II. Bataillon z. b. V. der 21. Luftwaffen-Felddivision
  • Soldat Arno Diere (Lebensrune.png 1920), 1. Kompanie/II. Bataillon z. b. V. der 21. Luftwaffen-Felddivision (15 Jahre GULag)

Nachkriegszeit

1991 gab die junge Russische Föderation der Stadt wieder ihren traditionellen Namen zurück.

Historische Gebäude der Altstadt

Bekannte, in Sankt Petersburg geborene Personen

Baltische, deutsche und russische Personen

Französische, jüdische und polnische Personen

Fußnoten

  1. Mit einer Verfügung vom 11. November 1944 wurde die Division die 281. Infanterie-Division.
  2. Elisabeth Dauthendey (Lebensrune.png 19. Januar 1854 in Sankt Petersburg; Todesrune.png 18. April 1943 in Würzburg) war eine deutsche Schriftstellerin. Ihr Halbbruder war Max Dauthendey.