George, David Lloyd

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David Lloyd George und Adolf Hitler, 1936 in Berchtesgaden

David Lloyd George, 1. Earl Lloyd George of Dwyfor OM (Lebensrune.png 17. Januar 1863 in Manchester; Todesrune.png 26. März 1945 in Llanystumdwy, Caernarfonshire) war ein britischer Politiker. Er wurde während des Ersten Weltkrieges zum Premierminister gewählt und war der letzte Liberale, der dieses Amt innehatte.

Leben und Wirken

Ursprünglich aus Wales stammend, war Lloyd George walisischer Nationalist. Ab 1890 saß er im Unterhaus und nahm scharf gegen den Burenkrieg Stellung. Ab 1906 wirkte er als Handelsminister, von 1908 bis 1915 als Schatzkanzler. 1916 wurde er Premierminister und blieb es bis 1922. Er zog 1918 mit der Losung „Hängt den Kaiser auf“ in den Wahlkampf.[1] Später setzte er sich jedoch für eine gemäßigte Politik gegenüber dem Deutschen Reich ein. Lloyd-George hielt in einer Denkschrift vom März 1919 fest, „daß das Versailler Diktat früher oder später zu einen neuen Krieg in Osteuropa führen werde“. Dem germanophilen George wird folgendes Zitat zugeschrieben:

„Wenn man den Polen Schlesien gibt, kann man auch einem Affen eine Uhr geben, der Affe kann mit der Uhr nichts anfangen und die Polen nichts mit Schlesien.“[2]

Adolf Hitler nannte David Lloyd George in „Mein Kampf“ den Mann, der den Ersten Weltkrieg gewonnen hat. Mitte der 1920er Jahre war er Fraktionsvorsitzender der Liberalen, zog sich aber 1929 weitgehend aus dem politischen Leben zurück. 1934 schrieb er:

Hitler ist der George Washington von Deutschland – der Mann, der für sein Land die Unabhängigkeit von all seinen Unterdrückern gewonnen hat.“[3]

Besuch im Deutschen Reich

Im September 1936 besuchte Lloyd George in Begleitung seines Sohnes und seiner Tochter das nationalsozialistische Deutsche Reich und traf dabei den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler. Seine Eindrücke dieses Besuches und des Gespräches mit Hitler gab er in einem von ihm verfaßten Artikel in der britische Tageszeitung „Daily Express“ mit dem Titel „I talked to Hitler“ wieder. Außerdem erschien ein Gespräch, das er mit einem Journalisten führte, unter dem Titel „Lloyd George's Visit“ in der „Evening Post“.

In dem Buch „Der ekle Wurm der deutschen Zwietracht“ (1953) von Friedrich Lenz wird George damit zitiert, daß ihm mittlerweile Informationen vorenthalten würden, über das, was sich hinter den Kulissen in England wirklich abspielt, man würde ihn von allem wesentlichen ausschließen. Er soll sich außerdem für einen Waffenstillstand mit Hitler eingesetzt haben und die damalige Lage mit der Englands zur Zeit von Napoleon I. verglichen haben, damals sei auch ein Waffenstillstand mit Napoleon notwendig gewesen. Lenz schildert George als einen Mann, der im Gegensatz zu Winston Churchill immer nur das Wohl seines Landes und dessen Interessen im Auge hatte.

In Pat Buchanans Buch „Churchill, Hitler und der unnötige Krieg“ wird George damit zitiert, daß die von Neville Chamberlain an Polen, Rumänien und Griechenland ausgesprochenen Garantieerklärungen „Wahnsinn“ seien und daß der englische Generalstab diese kaum gutgeheißen haben kann, es sei denn, er wäre selbst dem Wahnsinn verfallen, weil diese ohne Absprachen mit der Sowjetunion nicht zu erfüllen seien.

Siehe auch

Verweise

Fußnoten