Attlee, Clement

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Der Engländer Clement Attlee (links) mit Lucius D. Clay (rechts)
am 6. März 1949 im besetzten Berlin-Tempelhof

Clement Richard Attlee, 1. Earl Attlee of Walthamstow (geb. 3. Januar 1883 in Putney bei London; gest. 8. Oktober 1967 in London) war ein sozialistischer Politiker in Großbritannien, der von 1945 bis 1951 Premierminister des Landes war.

Leben

Attlee studierte Geschichte und Rechtswissenschaften in Oxford. Nach seiner Zulassung zum Rechtsanwalt trat er im Jahre 1907 der „Independent Labour Party“ (ILP) bei.

Im Ersten Weltkrieg gegen Deutschland diente er bei einer Panzerformation im Nahen Osten und nach einer Verwundung in Frankreich. Er war danach Bürgermeister eines Londoner Vorortes und 1922 Unterhausabgeordneter für die Labour Party. Von 1935-1955 war er deren Vorsitzender.

Als Oppositionsführer im Unterhaus griff Attlee mehrfach die sogenannte Appeasement-Politik zur Verständigung mit Deutschland der Regierung Neville Chamberlains an. Er bekundete im Namen der Labour Party die Absicht, eine englisch-französisch-sowjetische Einheitsfront zu bilden.[1]

1937 besuchte er während des spanischen Bürgerkrieges den dortigen bolschewistischen Rädelsführer Juan Negrin, der beabsichtigte, den Krieg so lange hinzuziehen, bis der von ihm als unausweichlich angesehene Zweite Weltkrieg begonnen hatte, wobei das Münchner Abkommen vorerst seine Hoffnungen zerstörte. Von 1943 bis 1945 war Attlee Lord-Präsident im Kabinett Winston Churchills. Gemeinsam mit dem britischen Außenminister Anthony Eden nahm er als Vertreter Großbritanniens an der Konferenz von San Francisco teil, auf der die „Charta der Vereinten Nationen“ verabschiedet wurde.

Vom 17. Juli - 2. August 1945 nahm er gemeinsam mit Churchill an der Potsdamer Konferenz teil. Nach dem Wahlsieg der Labour Party wurde Attlee britischer Premierminister und löste Churchill als Verhandlungsführer der Potsdamer Konferenz ab. Er vertraute einst dem verstorbenen Lord Longford an, daß er die Deutschen schon immer verachtet habe.[2]

Schmerz und Bekümmernis in sozialistischen Kreisen Englands hätten kaum größer sein können, als man nach 1945 entdecken mußte, daß die sogenannte Linke in Rußland nicht die geringste Neigung hatte Arm in Arm mit der Regierung Attlee zu schreiten, ja, daß sie die englische Linke mit eher noch größerer Abneigung und noch größerem Mißtrauen betrachtete als die englische Rechte. Die Wurzel dieses verwirrenden Widerspruchs lag in der Tatsache, daß die englischen Sozialisten seit langem die Welt durch verzerrende Linsen erforschten. Sie betrachteten fremde Völker nicht als Russen, Chinesen, Hindus, Franzosen oder Perser, von denen jedes seine eigene und eigenartige Mentalität und Anschauungsweise hatte, sondern als russisch-, chinesisch-, hindustanisch-, französisch- oder persischsprechende Engländer.[3]

Attlee stimmte zu, daß die Hauptmasse der englischen Flotte VS-amerikanischem Kommando unterstellt wurde. Innenpolitisch baute er in England an seinem Projekt eines Wohlfahrtsstaates herum:

Clement Attlee und seine Kollegen übernahmen die Macht und schufen einen sozialistischen Wohlfahrtsstaat. Aber angesichts des Krieges war die Sozialisierung Englands vielleicht unvermeidlich gewesen. Sie war ein natürliches Nebenprodukt des Solidaritätssinns und des kollektivistischen Bewußtseins der Kriegszeit, des Gefühls, daß das Kriegserlebnis irgendwie Klassenstruktur und Hierarchie - normale Züge jeder modernen Gesellschaft - überholt und anstößig gemacht hatten. Und es gab einen zweiten Faktor: die britische Gesellschaft war in den Kriegsjahren unter Churchill selbst bereits weitgehend sozialisiert worden.[4]

Obwohl er öffentlich das Gegenteil verlauten ließ, überließ er Palästina den Juden:

England übte nach dem Kriege sein Mandat über Palästina - es war mittlerweile aus einem Völkerbunds-Auftrag zu einem UNO-Auftrag geworden - nur noch mit streitmüdem Unbehagen aus. Der angebliche Zionistenfreund Churchill war bereits im Frühsommer 1945 aus der Regierung verdrängt worden, und sein Nachfolger, der Labour-Führer Clement Attlee, hatte zwar im Spätherbst 1945 mehrfach erklärt und erklären lassen, daß die englische Arbeiterschaft genau so wie die von ihm geführte Regierung Seiner Majestät unverbrüchlich zur Balfour-Deklaration stehe und den Zionismus in jeder Hinsicht unterstützen werde; doch die Praxis sah anders aus: man wandte sich in London immer entschiedener von dem „Experiment am Jordan“ ab. (Attlee selber hat das später offen zugegeben; denn nachdem er geadelt und ins Oberhaus eingezogen war, also keine Wählerstimmen mehr brauchte, erklärte er vor den Lords im September 1958 mit edlem Freimut: „Die Schaffung einer nationalen Heimstätte für die Juden war ein Fehler!“) - Schon seit Anfang 1946 führten Attlee und sein Außenminister Ernest Bevin wahre Einwanderungsblockaden gegen Palästina durch, die Churchills früheren Pro-Anti-Zionismus tief in den Schatten stellten: damals war es, daß britische Kriegsschiffe und Polizei-Schnellboote vor Haifa und Jaffa jeden Einwanderungsdampfer aufbrachten oder gar beschossen, die illegalen jüdischen Passagiere ergriffen, nach Zypern verluden und dort hinter den Stacheldraht ihres berüchtigten KZs Latrun und anderer menschenfreundlicher Gewahrsame sperrten.[5]

Weiteres

Attlee ist als sagenhafter Troer-König Priamos auf dem Wandgemälde („Der trojanische Krieg“) zu sehen, das einen Speisesaal des englischen Fahrgastschiffes „Hector“ schmückt. Seine Frau Violet Helen Attlee, die den Dampfer 1949 taufte, gab das Vorbild für Hekabe, die Gattin des Priamos, ab.[6]

Fußnoten