Demosthenes

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Demosthenes

Demosthenes (altgr. Δημοσθένης, Dēmosthénēs; * 384 v. d. Z.[1] in Athen oder Demos Päania/Attika; † Oktober 322 v. d. Z. in Kalaureia) war ein altgriechischer Rhetoriker und der wohl bedeutenste Redner der Antike. Er war ein leidenschaftlicher Verfechter der athenischen Unabhängigkeitsbestrebungen gegenüber der makedonischen Vorherrschaft. Unter seinem Namen sind in der als Corpus Demosthenicum bezeichneten und erhaltenen Sammlung noch 61 (oder eigentlich 60) Reden erhalten, unter denen jedoch mehrere schon von alten Kritikern als ihm nicht angehörig erkannt worden sind, ferner 56 jedenfalls nur zum Teil von Demosthenes herrührende Eingänge (Proömien), ein Brief Philipps und 6 weitere Briefe, deren Echtheit zweifelhaft ist.

Leben

Demosthenes wurde im attischen Demos Päania als Sohn eines gleichnamigen Waffenfabrikanten geboren. Nach dem frühen Tod seines Vaters wurde er durch Vormünder um sein Vermögen gebracht und in die Laufbahn eines Gerichtsredners gedrängt. Vom attischen Redner Isaios vorgebildet (daneben soll er auch Platon gehört und die Schriften des Isokrates studiert haben), trat er 364 v. d. Z. zuerst gegen seine Vormünder auf, gewann den Prozeß, scheint aber wenig von seinem veruntreuten Vermögen wiedererlangt zu haben. Stattdessen erwarb er eine ausgedehnte Anwaltserfahrung, insbesondere im Redenschreiben für Prozessierende.

Er soll schon als Junge eine schwächliche körperliche Konstitution gehabt haben, war mager und kränklich und hatte einen Sprachfehler. Beim eigenen Reden soll Demosthenes erst durch mühevolle Gewöhnung diesen Makel überwunden haben; am besten beglaubigt ist, daß er sich, mit kleinen Kieseln im Mund laufend und bergsteigend, das Reden einübte, sowie, daß er vor einem hohen Spiegel seine Bewegungen und seine Mimik und Gebärden studierte. Laut schriftlicher Überlieferung hat Demosthenes „finsteren Ernst zur Schau getragen“; sein Gesichtsausdruck wird als sorgenvoll und nachdenklich beschrieben.

Politisches Wirken

359 trat er zum erstenmal in öffentlichen Angelegenheiten vor Gericht auf und 354 v. d. Z. hielt er die erste politische Volksrede „Über die Symmorien“, mit der er für die Wahrung der Unabhängigkeit Athens einstand, nachdem es den Bundesgenossenkrieg verloren hatte und Philipps II. von Makedonien die Vormachtstellung in Griechenland zu erlangen versuchte. In den folgenden Jahren trat er an die Spitze der athenenischen Unabhängigkeitspartei gegenüber den Einigungsbestrebungen Philipps II. von Makedonien; die gegen diesen gerichteten sogenannten olynthischen und philippischen Reden gelten als unübertroffene Muster der Redekunst.

Im Jahr 346 v. d. Z. nahm Demosthenes mit Aischines an der Gesandtschaft teil, die mit Philipp einen für Athen ungünstigen Frieden schloß. Demosthenes klagte darauf Aschines durch die Rede über die Pseudogesandtschaft an, erreichte aber nicht die Verurteilung. 340 bewirkte Demosthenes einen Bund zwischen Theben und Athen und die Kriegserklärung an Philipp. An der Schlacht von Chaironeia nahm er selbst teil und hielt dann auf Staatsauftrag den Gefallenen die Leichenrede; auch wurde ihm, trotz Aischines' Widerstand, nach seiner berühmten Rede „vom Kranz“ 330 v. d. Z. die Bürgerkrone zuerkannt. 324 v. d. Z. war er in die Bestechungsangelegenheit des Harpalos (Schatzmeister Alexander des Großen) verwickelt und zu 50 Talenten Strafe verurteilt, woraufhin er nach Trözen floh.

Nach dem Tode Alexanders feierlich zurückgerufen, mußte er nach dem Lamischen Krieg vor dem makedonischen Feldherrn Antipater abermals fliehen; im Poseidontempel zu Kalauria tötete er sich, um der Verhaftung zu entgehen (Oktober 322 v. d. Z.), durch Gift.

Literatur

Reden

Lateinisch:

Sekundärliteratur

Verweise

Fußnoten