Makedonien

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche

Das Königreich Makedonien war ein Flächenstaat in der Antike. Historische Bedeutung erlangte es vor allem durch Philipp II. und seinen Sohn Alexander den Großen, der das makedonische Herrschaftsgebiet vorübergehend bis nach Indien ausdehnte.

Geschichte

Frühzeit

Schon Homer erwähnte Makedonien unter dem Namen Emathia, anfangs besiedelten die Makedonen allerdings nur den Osthang des Bermion im südlichen Griechenland. Es wurde durch die dorische Einwanderung um 1200 v. d. Z. hellenisiert. Der Name Makedonen bedeutet „die Hochgewachsenen, Schlanken“. Ihre Lebensweise war bäuerlich geprägt, Städte erbauten sie dagegen nicht. Obwohl sie nach Religion und Sprache Griechen waren, galten sie diesen daher als Barbaren. Die Makedonen selbst jedoch sahen sich als Griechen, die Könige führten ihre Abstammung auf Herakles und seine Mutter Alkmene aus Argos zurück, weswegen sie sich Argeaden nannten.

Langsam weiteten die Makedonen ihr Herrschaftsgebiet nach Nordwesten aus. Alexander I. (Alexander der Große, 494-454) prägte erstmals Münzen, in einer Heeresreform setzte er neben die Reiterei eine makedonische Infanterie. Makedonien wurde 490 v. d. Z. von den Persern unterworfen, später jedoch wurde Alexander I. Staatsgast der Athener und wurde als „Philhellene“ bezeichnet. Außerdem durften die makedonischen Herrscher seit Alexander I. an den Olympischen Spielen teilnehmen, womit das makedonische Königshaus nun auch offiziell als griechisch galt. Nicht zuletzt gelang es Alexander zudem, hochkarätige griechische Künstler für seinen Hof zu gewinnen, so beispielsweise den berühmten Dichter Pindar.

Während des Peloponnesischen Krieges trat Makedonien erstmals als gewichtiger Faktor in der griechischen Politik auf, Archelaos I. (413-399) konnte das Reich im Osten bis zum Meer und im Süden bis nach Thessalien ausdehnen. Ferner erhob er anstelle von Aigai Pella zur Residenzstadt der makedonischen Könige. Auch Archelaos erwies sich als Freund und Förderer der hellenischen Kultur. Sokrates wurde von ihm eingeladen, lehnte jedoch ab, während Euripides zwei Jahre lang in Makedonien weilte.

Aufstieg zur Großmacht

Die Expansion Makedoniens unter Philipp II..

Der Weg Makedoniens zur Großmacht begann mit der Machtergreifung Philipp II., der 359 v. d. Z. für seinen verstorbenen älteren Bruder Perdikkas III. die Herrschaft übernahm. Zunächst regierte er nur als Vormund für seinen minderjährigen Neffen Amyntas, dann jedoch ließ er sich im Jahre 355 v. d. Z. selbst zum König ausrufen. Schon zu Beginn seiner Herrschaft ging Philipp daran, den makedonischen Staat gründlich zu reformieren. Von allen Maßnahmen am bedeutsamsten und weitreichendsten waren hier sicherlich die Heeresreformen, die Makedonien zur stärksten Militärmacht der Zeit machten. Die allgemeine Wehrpflicht wurde eingeführt, die für die Makedonen vom 15. bis zum 55. Lebensjahr galt, aber nicht jeden Makedonen tatsächlich erfasste. Die Belagerungstechnik wurde modernisiert, Wurfgeschütze aus Syrakus wurden verwendet. Die makedonische Infanterie erhielt die Sarissen, über fünf Meter lange Lanzen als Bewaffnung, die in den folgenden Jahren viele militärische Siege ermöglichen sollten. Um diese in der Phalanx wirkungsvoll zum Einsatz bringen zu können, musste auch in Friedenszeiten ständig exerziert werden, wobei der starke Philipp sich persönlich daran beteiligte.

Zu Reichtum kam Philipp durch das Gold der thrakischen Bergwerke. Die von Philipp geprägten Goldmünzen wurden noch im 2. Jahrhundert v. d. Z. verwendet, Philipp finanzierte mit ihnen seine Kriegszüge und seine Großmachtpolitik. Philipp war außerdem der erste Europäer, der Städte nach sich benennen ließ. Das 356 von ihm eroberte Krenides wurde in Philippi umgetauft, im heutigen Bulgarien gründete er Philippopolis.

Philipp II. war daran gelegen, die makedonische Macht in allen Himmelsrichtungen auszudehnen. Zunächst unterwarf er die griechischen Städte an der makedonischen Küste. Diese mussten Philipp nun als Oberherrn anerkennen, auch wenn sie im Inneren weitgehend frei blieben. 357 dann nahm er Amphipolis am Strymon, eine Tochterstadt Athens, ein, 356 folgte die Eroberung Pydnas sowie Poteidaias auf der Chalkidike. 354 eroberte Philipp Methone, 350 Stageira auf der Chalkidike, beides Küstenstädte. Auch gegenüber den weniger zivilisierten Völkern im Norden stellte Philipp seine Überlegenheit unter Beweis, 351 v. Chr. besiegte er die Thraker unter ihrem König Kersobleptes. Als dieser Städte am Hellespont angriff, wurde er im Jahre 341 v. d. Z. von Philipp abgesetzt, Thrakien östlich des Nestos wurde von Makedonien annektiert.

Auch nach Süden griff Philipp aus, nach inneren Streitigkeiten in Thessalien gelang es ihm, sich dort als Archon zu etablieren und Thessalien in Personalunion mit Makedonien zu regieren. Eine weitere Möglichkeit zur Machtausdehnung ergab sich, als die Phoker, begierig nach dessen Reichtümern, das Orakel von Delphi einnahmen. Hierüber kam es zu einem Heiligen Krieg, an dem Philipp sich beteiligte und 352 v. d. Z. endlich die Phoker besiegen konnte. Der Krieg wurde offiziell 346 v. d. Z. durch den Frieden des Philokrates beendet. Philipp bekam zwei Stimmen in der delphischen Amphiktionie und hatte jetzt praktisch das Protektorat über dieses Orakel inne.

Philipps politisches Handeln weckte in Griechenland Sympathien, aber auch starke Abneigung. Vor allem unter den freiheitsliebenden Athenern hatte er viele Gegner. Der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, war für Athen die Belagerung Perinths 340 v. d. Z., in deren Folge Athen Makedonien den Krieg erklärte. Athen unter Demosthenes gelang es, Theben als Verbündeten zu gewinnen. Bei Chaironeia in Böotien kam es schließlich am 2. August 338 v. d. Z. zwischen Makedonien und Athen und seinen Verbündeten zur Entscheidungsschlacht. Unter Anwendung der schiefen Schlachtordnung konnte Philipp hier einen glänzenden Sieg erringen. Damit hatte sich der makedonische Flächenstaat der griechischen Poliswelt als überlegen erwiesen. Athens Zeit als Großmacht war definitiv vorbei, die Zukunft gehörte Makedonien.

Die Regierung Alexanders des Großen

Im September 336 v. d. Z. wurde Philipp II. im Alter von sechsundvierzig Jahren durch seinen Leibwächter Pausanias ermordet. Daraufhin gelangte sein aus der Ehe mit der Olympias entstandener Sohn Alexander, gerade zwanzigjährig, an die Macht. Sein Herrschaftsantritt verlief relativ unproblematisch. Alexander knüpfte sofort an die Politik seines Vaters an und erwies sich als ein ausgesprochen aktiver König. Zunächst musste er seine militärische Tüchtigkeit gegenüber den barbarischen Völkern im Norden unter Beweis stellen, besiegte die Illyrer, Triballer, Geten, Kelten und Thraker. Danach hatte er sich dem revoltierenden Theben zuzuwenden, dass er 335 v. d. Z. eroberte und schleifen ließ, während die Bevölkerung in die Sklaverei verkauft wurde. Gegenüber Athen ließ Alexander aus Respekt vor der großen Tradition der Stadt mehr Milde walten. Gleichzeitig sorgte er dafür, dass überall in Griechenland die makedonenfreundlichen Kräfte die Oberhand hatten. Allein Sparta widersetzte sich erfolgreich einer Zusammenarbeit mit Alexander.

Die Pläne seines Vaters Philipp, der schon im Frühjahr 336 10.000 Mann über den Hellespont gesandt hatte, aufgreifend, bereitete Alexander nun einen gewaltigen Schlag gegen das Perserreich vor, der als „Rache für die Perserkriege“ des 5. Jahrhunderts politisch legitimiert wurde. Mit 30.000 Fußtruppen und über 5.000 Reitern setzte Alexander im Frühjahr 334 über den Hellespont nach Kleinasien über. Die Fußtruppen wurden gebildet aus etwa 12.000 Makedonen, 12.000 Soldaten der verbündeten Griechen und etwa 8.000 Soldaten anderer Volkszugehörigkeit, so aus Kreta, Thrakien oder verschiedenen anderen Balkanvölkern. Unter den Reitern befanden sich jeweils etwa 1.800 Makedonen und Thessalier, zudem etwa 1.500 Thraker und Bundesgenossen Makedoniens. Doch die Perser traf die Landung Alexanders nicht gänzlich unvorbereitet. Sie hatten ihre Truppen gesammelt und am östlichen Ufer des Flusses Granikos Stellung bezogen. Alexander ließ sich davon nicht beeindrucken, in der Schlacht am Granikos 334 v. d. Z. errang er seinen ersten großen Sieg über die Perser, auch wenn er hierbei fast zu Tode gekommen wäre und nur durch das beherzte Eingreifen seines Freundes Kleitos gerettet wurde.

In den folgenden Monaten zog Alexander in Kleinasien weiter gen Osten. Hier befreite er die Griechenstädte, die zu Beginn des 4. Jahrhunderts wieder unter persische Herrschaft geraten waren, setzte örtliche Tyrannen ab und führte jeweils die Demokratie ein. Alexander ging es aber nicht nur um die Eroberung griechischer Städte, auch halbgriechische und nichtgriechische Städte und Landschaften eroberte er. Derweil formierte sich der persische Großkönig Dareios III., der sein Reich bedroht sah, persönlich zu einem Gegenschlag gegen Alexander. Im Herbst 333 v. d. Z. kam es zur Schlacht bei Issos, die durch die überstürzte Flucht des Dareios zu Gunsten der Griechen entschieden wurde. Außerdem fiel Alexander die Familie des Dareios in die Hände, die dieser unbedacht in der Nähe zurückgelassen hatte. Im Prinzip hatte Alexander mit Issos sein Ziel der Rache für die Perserkriege, wenn es denn sein einziges Ziel gewesen wäre, erreicht, doch Alexander wollte mehr. So begann er nun mit der Einnahme der Levante. Auf Schwierigkeiten stieß er vor allem bei der Belagerung von Tyros. Diese selbstbewusste Stadt lag auf einer Insel, Alexander musste also erst einen Damm bauen, um sie stürmen zu können. Nach mehrmonatiger Belagerung gelang dies. Weiter stieß er bis nach Ägypten vor, wo er als neuer Pharao inthronisiert wurde. Hier gründete er am Nildelta die Stadt Alexandria, die später einmal das Zentrum des östlichen Mittelmeerraumes werden sollte. Außerdem zog er zum Heiligtum in der Oase Siwa, wo er als Sohn des Gottes Ammon begrüßt wurde. Am 1. März 331 v. d. Z. verließ Alexander nach viermonatigem Aufenthalt Ägypten und zog über Palästina weiter in Richtung Mesopotamien.

Der Ägyptenaufenthalt Alexanders hatte Darius Zeit gegeben, sich von dem Schlag bei Issos zu erholen und seine Kräfte neu zu sammeln. So kam es am 1. Oktober 331 v. d. Z. bei Gaugamela im heutigen Nordirak zum erneuten Aufeinandertreffen der beiden Könige. Gaugamela sollte die endgültige Entscheidung bringen: Darius verlor ein weiteres Mal die Nerven, floh und verlor damit letztendlich sein Reich. Zwar hoffte er, im Osten neue Truppen rekrutieren zu können, doch er hatte seinen Kredit verloren. Alexander dagegen zog siegreich in Babylon und in der persischen Königsstadt Susa ein und bezeichnete sich nun als „König von Asien“. Doch solange Dareios III. noch auf der Flucht war, war sein Sieg nicht vollständig. Daher galt sein Einsatz nun der Verfolgung und Ergreifung des Rivalen. Doch dies erledigte sich schon von alleine: Dareios III. wurde 330 v. d. Z. von dem Satrapen von Baktrien, Bessos, verraten und gefangengenommen und schließlich ermordet. Alexander fand nur seine Leiche vor und ließ ihn mit allen Ehren bestatten. Sein Zug führte ihn jedoch weiter nach Osten, vorerst konnte er ihn damit rechtfertigen, dass der Verrat des Bessos gerächt werden müsse. Aber Bessos wurde schließlich selbst zum Opfer eines Verrats, an Alexander ausgeliefert und von diesem zu Tode verurteilt. Damit war das Perserreich an sich niedergeworfen, aber Alexander, im Streben nach Ruhm wie nach Wissen zugleich, drang weiter nach Osten vor. In den folgenden Jahren bemühte er sich darum, die ansässigen Bergvölker - wir befinden uns in etwa im Gebiet des heutigen Afghanistan - zu unterwerfen. Als ihm das gelungen war, richtete sich sein Sinn nun auf Indien, das er erkunden und erobern wollte. Hier konnte er den König Taxiles, der von seinem Nachbarn Poros bedroht wurde, als Vasallen gewinnen. Im Jahre 326 v. d. Z. kam es zur berühmten „Elefantenschlacht“ am Hydaspes, in der Alexander Poros besiegen konnte. Alexander beließ ihn aber in seinem Königtum, erweiterte dessen Herrschaftsgebiet und schloss ein Bündnis mit ihm. Aber als er nach diesem Sieg strebte, Indien weiter bis zum Weltmeer zu unterwerfen, wurde er von seinen müden Soldaten gestoppt, die protestierten und ihn zur Umkehr zwangen.