Der eingebildete Kranke

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FILM

Filmdaten
Originaltitel: Der eingebildete Kranke
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1935
Sprache: Deutsch
IMDb: deueng
Stab
Regie: Detlef Sierck
Drehbuch: L. A. C. Müller,
Rudo Ritter
Musik: Hans-Otto Borgmann
Kamera: Willy Winterstein
Herstellungsleitung: Peter Paul Brauer
Besetzung
Darsteller Rolle
Erhard Siedel
Marina von Ditmar
Claire Reigbert
Heinz Förster-Ludwig
Gaby Gray
Fritz Odemar
Hugo Schrader
Arthur Schröder
Otto Stoeckel
Paul Schäfer

Der eingebildete Kranke ist ein deutscher Kurzfilm von 1935.

Wissenswertes

Kurzfilme wurden gerne in den 1930er Jahren des 20. Jahrhundert genutzt, um den Nachwuchs zu fördern. In den Kurztonfilm-Produktion konnte sich der Nachwuchs erproben und Arbeitsdisziplin gewinnen.

Dieser Film greift den Stoff aus einem der berühmtesten Werke Molières auf, aus dem Stück „Der eingebildete Kranke“. Die Drehbuchverfasser L. A. C. Müller und Rudo Ritter waren sich klar darüber, daß man einen solchen Film nicht in enger Anlehnung an das Bühnenstück gestalten könne. Bei Molière nimmt die Verspottung der ärztlichen Wissenschaft, deren Vertreter zu jener Zeit sich außerordentlich wichtigtuerisch gebärdeten, einen breiten Raum ein.

Die Herren Ärzte, die da vorkommen, reden und reden mit vielen lateinischen Brocken, so daß den armen Patienten wirklich angst und bang werden konnte. Auch das Intrigenspiel, das in Stücken der Molière-Zeit nicht fehlen durfte, konnte nicht die breite Verwendung finden, da die Neuinterpretierung für so lang ausgesponnene Intrigenszenen nicht mehr naiv genug war.

Diese Bestandteile des Molière-Stückes traten denn auch nur soweit in Erscheinung, als es für die Handlung notwendig war. Es kam darauf an die ewiggültige Figur des eingebildeten Kranken ohne allzuviel Beiwerk in den Mittelpunkt zu stellen.

Als eingebildeter Kranker war Erhard Siedel außerordentlich komisch, frisch und munter das Paar Toinette-Fleurant (Baby Gray und Heinz Förster-Ludwig), ein forscher Liebhaber Arthur Schröder und eine gefühlvolle Partnerin Lucile Marina von Ditmar. Famos die energische Tante Lucile, die von Kläre Reigbert gespielt wurde.

Der sehr lebendige Film wurde unter der Spielleitung von Detlef Sierck (der zur dieser Zeit Intendanten des „Leipziger Stadttheaters“ war) in der Herstellungsgruppe Peter Paul Brauer gedreht. — Es wurde sichtbarer mit Sorgfalt gearbeitet, die Bemühungen Sierks um gute darstellerische Gestaltung und den Aufbau der Szenen wurden deutlich[1].

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Dieser Herr Popinot (bei Moliere heißt er Argan) ist besorgt um seine Gesundheit, daß er sich einbildet, alle nur erdenklichen Krankheiten, bekannte und unbekannte, zu haben. Nichts nimmt er mehr übel, als wenn ihm jemand sagt, daß er gar nicht krank sei. Solche Menschen, die wirklich krank würden, wenn sie sich nicht einbilden könnten, krank zu sein (der einzige Zustand, der ihnen in ihren eigenen Augen Interessantheit verleiht). Dieser Herr Popinot fällt nun einem Kurpfuscher in die Arme, der dem wohlhabenden Popinot tausend Krankheiten auf - schwätzt und ihm noch seinen tölpelhaften Sohn Hippolyte als Schwiegersohn andrehen möchte. Als dies nicht gelingt, versucht er, Popinot sein Vermögen abzunehmen. Nun, die Vertreter des gesunden Menschenverstandes verhindern dies, und der Kurpfuscher Mordier wird samt seinem albernen Sohn zum Teufel gejagt.

Quelle: Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 3, 20. Januar 1935

Fußnoten