Ditmar, Marina von
Marina von Ditmar, verheiratete Dehnhardt ( 30. Oktober 1914 in Sankt Petersburg; 3. September 2014 in Bad Kissingen), war eine baltendeutsche Theater- und Filmschauspielerin.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Marina von Ditmar ist in Petersburg geboren. Ihr Vater war baltendeutscher Offizier. Ihre Mutter hatte starke künstlerische Interessen, ohne sie indes beruflich zu verwerten. Das Mädchen Marina kam schon früh nach Deutschland, wo es auch, und zwar in Potsdam, seine Schulbildung erhielt. Marina von Ditmar war Deutsche. Nach einem Schauspielunterricht, der etwa anderthalb Jahre Vorbereitung umschloß, hatte Marina von Ditmar in einer Schauspielschule in Berlin einmal vorgesprochen. Ein Spielleiter des Schauspielhauses in Bremen hörte sie und holte sie in die alte Hansestadt. Dort hatte die Anfängerin sich weiter ausgebildet und vervollkommnet; dort begann ihre Schule, dort hatte sie mit Ausdauer gearbeitet und war Stück um Stück weitergekommen. Sie hatte in modernen Dramen gespielt. Ihr erstes Stück, in dem sie auftrat, war Moellers „Christa, ich erwarte dich“. Dann folgte der Krach im Hinterhaus.
Mit dem Film kam Marina von Ditmar bereits in Berührung, als sie noch die Schauspielschule besuchte. Sie erfuhr damals, daß der Spielleiter Steinhoff mit Henny Porten den Film „Mutter und Kind“ drehte und stellte sich einfach vor. Man vertraute ihr eine Rolle an.
Später spielte sie zusammen mit Grethe Weiser in der Göttlichen Jette, unter dem Spielleiter Rabenalt in Liebelei und Liebe, bei Professor Ritter die kleine Französin in Pour le mèrite, bei Johannes Meyer in Dein Leben gehört mir, bei [[Georg Zoch<Zoch]] endlich in Weltrekord im Seitensprung.
Nach einer kleineren Rolle in dem Beziehungslustspiel Komm zu mir zurück (1944, Regie: Heinz Paul) stand Marina von Ditmar im August/September 1944 noch für Karl Antons Kriminalfilm Ruf an das Gewissen vor der Kamera und gab die Tochter der wegen Mordes an einer Sängerin verurteilten Helga Andree (Käthe Haack). Fertiggestellt wurde der Film nach Kriegsende von der DEFA und kam, nach der Wiener Premiere (1949), erstmals in der ehemaligen DDR am 3. Februar 1950 in die Kinos.
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges übernahm Marina von Ditmar nur noch in zwei Kinoproduktion Aufgaben.
Danach zog sie sich ins Privatleben zurück, beendete ihre Karriere als Schauspielerin und verschwand somit aus dem Blickfeld der breiten Öffentlichkeit. Sie hatte 1949 den aus Breslau stammenden Bad Kissinger Chefarzt der „Rhön-Klinik“ bzw. Sanatoriumsbesitzer Dr. Hans-Georg Dehnhardt (1913–2001) geheiratet.
Tod
Die ehemals so beliebte Filmschauspielerin lebte bis zu ihrem Tod in Bad Kissingen, wo sie – rund zwei Monate vor ihrem 100. Geburtstag – am 3. September 2014 starb. Ihre letzte Ruhe fand sie auf dem dortigen „Parkfriedhof“.
Filmographie
- Darsteller
- 1934: Mutter und Kind
- 1934: Die Czardasfürstin
- 1934: Besuch im Karzer (Kurzfilm)
- 1935: Der eingebildete Kranke
- 1936: Stadt Anatol
- 1937: Vor Liebe wird gewarnt
- 1937: Die göttliche Jette
- 1937: Liebe kann lügen
- 1937: Der andere Mann
- 1938: Preußische Liebesgeschichte
- 1938: Liebelei und Liebe
- 1938: Pour le Mérite
- 1939: Der Mann mit dem Psst
- 1939: Dein Leben gehört mir!
- 1939: Inspektor Warren wird bemüht
- 1939: Legion Condor
- 1940: Angelika
- 1940: Weltrekord im Seitensprung
- 1941: Stukas
- 1941: ...Über alles in der Welt
- 1942: GPU
- 1942: Der große Schatten
- 1942: Mit den Augen einer Frau
- 1943: Münchhausen
- 1943: Wenn der junge Wein blüht
- 1943: Seine beste Rolle
- 1943: Die beiden Schwestern
- 1945: Ruf an das Gewissen
- 1950: Kronjuwelen
- 1951: Mutter sein dagegen sehr
- Hörspielsprecher
- 1939: Revolution bei Busse (1936) von Ewald von Demandowsky; Reichssender Berlin am 17. März 1939[1]