Der große Gabbo
Filmdaten | ||
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Deutscher Titel: | Der große Gabbo | |
Produktionsland: | VSA | |
Erscheinungsjahr: | 1929 | |
Stab | ||
Regie: | James Cruze | |
Dialogregie: | Felix Basch | |
Dialogbuch: | Felix Basch | |
Tonmeister: | Adolf Jansen, Fritz Wenneis | |
Tonschnitt: | E. Baum | |
Produktion: | James Cruze Productions | |
Deutscher Verleih: | Felsom-Film, Berlin | |
Besetzung | ||
Rollen | Darsteller | Deutsche Sprecher |
Gabbo | Erich von Stroheim | Hans Peppler |
Mary | Betty Compson | Annaliese Würtz |
Frank | Donald Douglas | Otto Waldis |
Babe | Marjorie Kane | Greta Keller |
Eugen Rex | ||
Felix Basch | ||
Ludwig Behrends |
Der große Gabbo (engl. The Great Gabbo) ist ein VS-amerikanischer Spielfilm von 1935. Deutsche Erstaufführung war Sommer 1930.
Handlung
Der Bauchredner Gabbo tritt mit seiner Puppe Otto im Varieté auf. Otto spricht sogar, während Gabbo ißt, trinkt und raucht. Gabbo ist allerdings krankhaft egozentrisch; er behandelt seine junge Assistentin Mary schlecht. Mary liebt Gabbo, doch als er sie wieder einmal hinter der Bühne mit Vorwürfen überhäuft, verläßt sie ihn. Gabbo bleibt mit seiner Puppe Otto allein zurück. Er spricht mit der Puppe, als sei sie ein Mensch. Otto warnt Gabbo vor seiner Eigensucht. Einige Zeit später ist Gabbo mit seiner Puppe ein großer Star am Broadway. Auch Mary ist mit ihrem neuen Partner Frank am Broadway. In einem Restaurant treffen sich Gabbo und Mary wieder. Die beiden verabreden sich; doch Mary teilt Gabbo mit, daß sie inzwischen Frank geheiratet hat. Daraufhin dreht Gabbo durch, er sprengt das Finale der Show und verliert sein Engagement. „Der große Gabbo“ ist nicht mehr.
Wissenwertes
Der im Spätsommer 1930 in die Kinos gekommene „Der große Gabbo“ ist eine der ersten in Deutschland hergestellten Synchronisationen. In diesem Fall hatten die deutschen Verleiher, die Firma Felsom (Fellner & Sambó) auch die deutsche Bearbeitung übernommen. Es ist mehr als wahrscheinlich, daß die Verleihfirma über kein eigenes Synchronstudio verfügte, sondern sich anderweitig eingemietet hatte. Möglicherweise bei der UFA, aber dies ist reine Spekulation.
Hermann Fellner und sein ungarischer Partner Josef Sambó gründeten 1922 die Firma „Felsom“, die sich vornehmlich der Produktion leichter Komödien widmete. Zeitweilig gehörte Arnold Pressburger der Firma als dritter Gesellschafter an, die sich dann F.P.S. Filmproduktion G.m.b.H. nannte. Mit dem Wahlsieg der NSDAP wurde Firma Felsom Film aufgelöst. Beide wanderten nach Großbritannien aus, wo sich ihre Wege trennten. Sambó gründete mit einem anderen Partner eine neue Filmproduktionsfirma, produzierte bis 1958 allerdings nur wenige Filme. Hermann Fellner gründete mit dem ebenfalls Max Schach die „Cecil Films“, die drei Filme produzierte. Ende März 1936 wurde Fellner in seiner Wohnung erhängt aufgefunden.
Der Dialogregisseur Felix Basch war ein bekannter Stummfilmregisseur in Deutschland. Auch er verließ Deutschland 1933 und ging in die VSA, wo er allerdings in seinem Beruf keinen Fuß fassen konnte. Er ging nach London und Paris, wo er ebenfalls scheiterte. Zurück in den VSA übernahm er kleine Rollen in Propagandafilmen. Er starb 1944 an Hepatitis B nach einer Bluttransfusion. Sein Sohn war der bekannte Fotograf Peter Basch. Hans Peppler, die deutsche Stimme Erich von Stroheims, war seit Beginn des 20. Jahrhunderts an verschiedenen Bühnen tätig, darunter Theatern in Wien, Zürich und Berlin. Auch in verschiedenen Stumm- und Tonfilmen wirkte er mit. Die Premiere seines letzten Films, Die letzten Tage vor dem Weltenbrand am 21. Januar 1931 erlebte er nicht mehr. Er verstarb am 20. Dezember 1930 an den Folgen einer Blinddarmoperation.