Bielfeld, Detlef Friedrich

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Detlef Friedrich Bielfeld (auch: Detlev und zuweilen Bielefeld; Lebensrune.png 7. Mai 1766 in Kiel; Todesrune.png Mitte April 1835 ebenda) war ein deutscher Dichter, Philosoph, Schriftsteller und Ästhetiker.

Leben

Detlef Friedrich Bielfeld: Nordische Götterlehre, in: „Thuiskon – Ein Heldengedicht in zwanzig Gesängen“

Bielfeld, Sohn eines Bäckers und wohlhabenden Unternehmers, absolvierte die Schule in Kiel und studierte anschließend in Kiel und Jena, da seine Vermögensverhältnisse ihm völlige Freiheit gestatteten, hauptsächlich die „schönen Wissenschaften“. In Jena promovierte er 1794 zum Dr. phil., war 1794/95 Privatdozent über „Deklamationskunst“ an der Universität und habilitierte 1796 in Kiel, wo er dann Vorlesungen über Philosophie und Rhetorik hielt.

Wirken

In dieser Zeit betätigte er sich auch als Schriftsteller, schrieb Beiträge für Christoph Martin Wielands „Teutschen Merkur“, Gedichte für den „Altonaer Merkur“ sowie dem „Kieler Wochenblatte“ (darunter Iduna, oder Fragmente der Nordischen Götterlehre) und suchte auch die Deklamation (Einheit von sprachlicher und musikalischer Gestaltung) wissenschaftlich zu begründen.

Seine philosophische Vorlesungen waren begehrt, allerdings mußte Prof. Dr. Bielfeld 1820 den Abschied in den Ruhestand nehmen, da er völlig erblindet war.

Thuiskon

Sein Heldengedicht über den Gott Thuiskon als vom Allvater Wodan entsandter „Beschützer des Landes und des Volks der Teutonen“ und somit Sinnbild Deutschlands war sein größtes Werk. Wie Bielfeld Friedrich Gottlieb Klopstock brieflich mitteilte, hatte er Goethe, mit dem er sich schon seit Jahren schrieb, im Juli 1801 den ersten Gesang seines „Thuiskon“ übersandt, woraufhin Klopstockum die Übersendung des gesamten Manuskriptes bat.

Werke (Auswahl)

  • Karl Friedrich von Mevius, der Vergessenheit entrissen, von einem Holsteiner, Altona und Leipzig, Kaven in Comm. (1797)
  • Ueber die Declamation als Wissenschaft in Beispielen oder psychologische Entwickelung der Laute und Töne nebst ihrer praktischen Anwendung für seine Zuhörer, Hoffmann, Hamburg (1800)
  • Teuta, oder das Todtenmahl, Hamburg (1801)
  • Widerlegung der zweifachen und dreifachen Sonus gegen Herrn Rektor Görens und Herrn Professor Herrmann, im: „Intelligenz-Blatt der Leipziger Literatur-Zeitung“, Nr. 46, 1802
  • Kalli. Ein Trauerspiel in fünf Aufzügen, Leipzig (1802)
  • Lorenzo Schabel: Kalli, Tragoedia di Sig. Bielfeld. Venetia, nella Typografia della Rosa
  • Thuiskon – Ein Heldengedicht in zwanzig Gesängen, 2 Bände, Peter Philipp Wolf und Comp., Leipzig (1802–1805)
  • Nochmalige Erörterung über den Sonus der lateinischen Sprache, im: „Intelligenz-Blatt zur allgemeinen Leipziger Literatur-Zeitung“, 1810
  • Vorläufige Winke zu einem Kanon der Seelenlehre, oder Bestaffelung der Gefühle, Leidenschaften und Charaktere nach ihrer wesentlichen Höhe und Tiefe im Gemüth, 1812
  • Luthers dreihundertjährige Jubelfeier, Kiel (1818; 2. Auflage Altona 1824)