Die Herrschaft der Minderwertigen – Ihr Zerfall und ihre Ablösung durch ein Neues Reich
Titel: | Die Herrschaft der Minderwertigen – Ihr Zerfall und ihre Ablösung durch ein Neues Reich |
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Autor: | Edgar Julius Jung |
Verleger: | Verlag für ganzheitliche Forschung und Kultur |
Originalsprache: | Deutsch |
Umfang: | 692 Seiten |
ISBN: | 978-3927933033 |
Die Herrschaft der Minderwertigen – Ihr Zerfall und ihre Ablösung durch ein Neues Reich ist ein Buch von Edgar Julius Jung mit einer grundlegenden Kritik an der sogenannten Demokratie und deren damaliger spezieller Erscheinungsform, dem Versailler Schandsystem der sogenannten Weimarer Republik. Das Buch erschien erstmals im Jahre 1927. Ein Großteil der darin aufgestellten Forderungen wurde später im Nationalsozialismus verwirklicht.
Inhaltsverzeichnis
Zusammenfassung
Jungs Hauptwerk „Die Herrschaft der Minderwertigen“ ist nicht dadurch bedeutend, daß in ihm ein neuer Gedanke verkündet oder ein bestimmtes Lebensgefühl erstmals adäquat zum Ausdruck gebracht würde – diesbezüglich wird Jung von geistesverwandten Autoren wie Carl Schmitt oder Ernst Jünger erkennbar übertroffen – sondern vielmehr dadurch, daß es alle wichtigen Themenbereiche der Konservativen Revolution, die sonst zumeist in Essays, Manifesten und Pamphleten behandelt worden sind, hier unter der Zielsetzung zusammengefaßt hat, durch theoretische Explikation eine politische Praxis vorzubereiten. Dessen erste Auflage aus dem Jahre 1927 ist noch stärker programmatisch orientiert; in der – wesentlich erweiterten – zweiten Auflage von 1930 überwiegt hingegen deutlich die philosophische Grundlegung, die Gestalt und Wachstum einer organischen Staatsform zu beschreiben bzw. zu befördern sucht. Charakteristisch für das Organische „ist die lebendige Einheit des Ganzen, widergespiegelt von Teilen, die wiederum Eigenleben besitzen; die gleichzeitige Freiheit und Dienstschaft der Teile, die Wechselwirkung zwischen ihnen und dem Ganzen“.
Konkret sollte dies durch einen ständestaatlichen Aufbau des Reiches bewirkt werden, bei dem das parlamentarische System mit seinen verhältnismäßig abstrakten Repräsentationsformen, den oft vom tatsächlichen Volkswillen abgelösten Parteiapparaten, durch eine hierarchisch-pyramidale Struktur von möglichst kleinen Einheiten zu ersetzen ist, bei denen sich jeweils Wähler und Gewählte persönlich kennen. Dadurch sieht Jung die Auswahl der Besten, das heißt der am Gemeinwohl und letztlich an einer metaphysischen Allheit orientierten Vertreter in einer neuen, leistungsabhängigen Aristokratie garantiert.
Dem Individualismus der „Minderwertigen“, der stets in einen – kapitalistischen oder sozialistischen – Kollektivismus umschlägt, setzt er ein ausgleichendes Persönlichkeitsprinzip entgegen, das Freiheit und Bindung, Mikro- und Makrokosmos verbindet und die Extreme des Anarchischen und Doktrinären vermeidet: „Zwischen drohender Auflösung und zwangsmäßig erstarrter Gesellschaftsform […] bewegt sich die Geschichte der Menschen. Selten ist der Zustand der ausgeglichenen Schwebe. Er fällt zusammen mit den Höhepunkten der Kultur.“ Besonders die zweite Auflage der „Herrschaft“ zielt nicht auf ein nationalstaatliches Modell, das er lediglich als Erweiterung des Individualismus ansieht, sondern auf die überstaatliche Reichsidee ab.
Zwar wollte Jung keinen neuen Mythos verkünden, aber er glaubte, ein neues mythisches Zeitalter, das sich erst noch seine Formen schaffen muß, heraufziehen zu sehen. Es bleibt fraglich, ob er mit seinem Versuch, zu dieser Formbildung ein politisches Programm beizusteuern, nicht selbst in den Konstruktivismus von Aufklärung und Moderne zurückfallen mußte.
Auszüge
- „Die Verschiedenheit zwischen früherer und kommender Kultur ist mitbedingt durch den Gradunterschied in der Beherrschung der Naturkräfte. Stolz wird dieser wirkliche Fortschritt sich mit neuer Gläubigkeit verschmelzen. Aber die erbärmliche Besserwisserei des ‚aufgeklärten‘ Menschen, der überall naturwissenschaftliche Ursachen wittert, wird aufhören. Denn was bedeutet es für den Sinn der Geschichte, was für den Kampf jeder einzelnen Menschenseele und das Erleben Gottes, ob der Mensch vom Affen ‚abstammt“ oder nicht? Wie bescheiden ist doch der Unfug, aus den zweifelhaften Ergebnissen solcher Forschungen Weltanschauungen machen zu wollen.“
- „Das Gleichheitsideal wurde als Regler des Freiheitsideals erkannt. Kein Wunder, daß beide in der Geschichte gepaart auftreten, obwohl sie andererseits Widersprüche sind. Denn die Verwirklichung der Freiheit des Einzelnen in der Gemeinschaft würde, dank der ungleichen Kräfteverteilung, die Gleichheit vernichten. Trotzdem brachte die französische Revolution die Forderung der Gleichheit und als deren Voraussetzung die Anerkennung der Freiheit. Wie sie Gott ins Diesseits übertrug, so mißachtete sie auch das Wesen echter Freiheit durch deren Politisierung. Der sittliche Freiheitsbegriff wurde dem politischen gleichgesetzt und mit ihm vermischt. Die Freiheit wurde so aus der Hohepriesterin der Sittlichkeit zur Dirne des politischen Liberalismus.“
Inhaltsverzeichnis:
Einige Seiten aus dem Buch:
Siehe auch
Quelle
- Denker der organischen Revolution, jungefreiheit.de 27/04 25. Juni 2004