Die Schlafwandler

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Die Schlafwandler. Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog (Originaltitel The Sleepwalkers: How Europe Went to War in 1914) ist ein Buch des australischen Historikers Christopher Clark und erschien 2012. In ihm versucht der Autor, die komplexe Vorgeschichte des Ersten Weltkrieges zu rekonstruieren und zu beschrieben, wie genau sich der Weg der europäischen Nationen in diesen Krieg abgespielt hatte. Neben den Großmächten (Großbritannien, Frankreich, Deutsches Reich, Rußland usw.) nimmt Clark auch in der Regel weniger untersuchte Beteiligte ins Auge, etwa Serbien. In der BRD wurde an dem Werk vor allem kritisiert, daß der deutsche Schuldanteil nicht genügend Berücksichtigung fände, Clark wurde hierbei Verharmlosung vorgeworfen. Dieser betonte jedoch, daß er weniger an Schuldzuweisungen, sondern vielmehr an dem konkreten Ablauf Interesse besitzt. Fritz Fischer, der in den 1960er Jahren vertreten hatte, das Deutsche Reich trage die Hauptschuld am Krieg („Fischer-Kontroverse“), bescheinigte Clark, eine sehr wertvolle Quellenarbeit geleistet zu haben, wenn das Werk auch einseitig ausgefallen sei. Die Aufnahme des Buches zeigt, daß auch hundert Jahre nach dem Ersten Weltkrieg in Deutschland noch ideologische Scheuklappen vorhanden sind und eine Entlastung nicht erwünscht ist.

Clark nimmt das Deutsche Reich dezidiert gegen den Vorwurf in Schutz, mehr Schuld als die Entente-Staaten am Kriegsausbruch zu tragen. Clark führt unter anderem aus, daß die deutsche Flottenrüstung die Briten nicht übermäßig beunruhigte, weil ihre Überlegenheit zu deutlich war. Das französisch-russische Zusammengehen bezeichnet Clark als „das aggressivste Bündnis auf dem europäischen Kontinent“, welches ausschließlich gegen Deutschland gerichtet war.

Literatur