Die Tochter des Samurai

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Die Tochter des Samurai
Die Tochter des Samurai.jpg
Filmdaten
Deutscher Titel: Die Tochter des Samurai
Produktionsland: Deutsches Reich, Japan
Erscheinungsjahr: 1937
Stab
Regie: Arnold Fanck
Drehbuch: Arnold Fanck
Produktion: Terra-Film
Musik: Kosaku Yamada
Kamera: Richard Angst, Walter Riml, Isamu Ueda
Schnitt: Alice Ludwig, Arnold Fanck
Besetzung
Darsteller Rollen
Setsuko Hara Mitsuko Yamato
Ruth Eweler Gerda Storm
Sessue Hayakawa Iwao Yamatot
Isamu Kusogi Teruo Yamato
Eiji Takagi Kosaku Kanda
Haruyo Ichikawa Hideko Kanda
Yuriko Hanabusa Dienstmädchen

Die Tochter des Samurai ist eine deutsch-japanische Gemeinschaftsproduktion von 1937.
Durch einen Auftrag des japanischen Kulturministeriums entstand der Film: „DIE TOCHTER DES SAMURAI“.
Dieser Film ist eine Mischung aus Spielfilm und Dokumentation, er bietet einen seltenen Einblick in das Japan der 30er Jahre – zwischen Tradition und Moderne, zwischen Ost und West. Kleine Passagen wurden im japanischen Original belassen, und nicht synchronisiert.
Gedreht wurde der Film in Japan.
Die Uraufführung fand am 23. März 1937 in Deutschland statt.

Weitere Titel

  • Tapfere kleine Mitsuko (Arbeitstitel)
  • Atarashiki (Originaltitel, Japan)
  • Die Liebe der Mitsu (Verleihtitel, Deutschland)

Handlung

Quelle
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Teruo, ein junger Japaner, der acht Jahre in Europa studiert hat, kehrt nach Japan zurück und freut sich darauf, seine naturwissenschaftlichen und landwirtschaftlichen Kenntnisse zum Nutzen seines Vaterlandes zu verwerten. Nur eines trübt seine Freude. Da er seinerzeit von einem reichen Patrizier adoptiert wurde und dieser ihm sein langes Studium ermöglicht hat, steht er jetzt vor der Notwendigkeit, dessen Tochter Mitsuko zu heiraten. Gegen diese alte Sitte sträubt sich aber sein ganzes Fühlen und Denken, denn er hat sich in Europa an die Auffassung gewöhnt, daß ein Mann die Frau, die er heiraten will, selbst wählt. Er sträubt sich um so mehr gegen eine erzwungene Heirat, weil er auf der Schiffsreise eine hübsche Deutsche kennen gelernt hat, die ihm als Ideal vorschwebt -- ein tüchtiges und tapferes Mädchen. Gerade das muss er von einer Frau verlangen, weil er daran denkt, nach der Mandschurei zu gehen, wo er seine Kenntnisse am besten zum Nutzen des Vaterlandes verwerten könnte. --- Beim ersten Zusammentreffen mit seinem Adoptivvater, der mit seiner freudig erwartungsvollen Tochter Mitsuko nach Tokio gekommen ist, um den Adoptivsohn abzuholen, wird sich Teruo erst ganz klar darüber, in welchen fast unlösbaren Konflikt er hineingeraten ist. Denn er hat die ganzen Jahre über vom Geld seines Adoptivvaters gelebt, und weder er noch sein Vater, ein armer Reisbauer, könnte eine so große Summe zurückzahlen. Außerdem würde die Auflösung einer Adoption den Sitten des Landes widersprechen und beiden Familien schaden. - In der ersten Verzweiflung lässt er sich dazu verleiten, sich dem Adoptivvater und dem eigenen Vater gegenüber schroff und respektlos zu verhalten. Und erst als beide in tiefer Enttäuschung wieder nach Hause gefahren sind, erkennt er, wie sehr er mit seinem Verhalten gegen das sittliche Grundgesetz seines Landes verstoßen hat. - Seine Schwester Hideko, die zu stolz war, um sich von der reichen Familie, die ihren Bruder adoptiert hatte, erhalten zu lassen, führt Teruo zunächst einmal aus der europäischen Atmosphäre des Hotels „Europe" in Tokio hinaus in die japanische Luft der Stadt. Und schließlich bringt sie ihn zu seinem alten Lehrer, für den Teruo, wie jeder Japaner, noch eine tiefe Verehrung hat und dessen Rat für ihn entscheidend wird. Er beschließt, zu seinen Eltern zu fahren. - Er trifft den Vater arbeitend auf dem kleinen Reisfeld und begrüßt ihn mit einer tiefen Verbeugung, der größten Ehrerbietung des japanischen Sohnes seinem Vater gegenüber. Der alte Reisbauer bemerkt sofort die Wandlung seines Sohnes und ist glücklich darüber. In harter Arbeit auf dem winzigen Reisfeld seines Vaters findet Teruo so richtig zur Heimat zurück. - Auf dem Felde erreicht ihn verspätet die Einladung seines Adoptivvaters zum Familienrat, die ihm von Tokio in seine Heimat nachgeschickt wurde. Er beeilt sich, um noch zur festgesetzten Stunde zu erscheinen. - Unterdessen ist im Hause des Adoptivvaters der Familienrat zusammengetreten, um über den ungewöhnlichen Fall Teruo zu beraten. Und gerade der in der alten Tradition wurzelnde Adoptivvater zeigt sich hier als ein auch modern denkender Japaner und setzt durch, daß die Adoption Ternos rückgängig gemacht werden dürfe. - Mitsuko, die den Zusammenbruch ihres Lebens bisher tapfer und schweigend trug, beschließt, durch das Opfer ihres eigenen Lebens dem von ihr seit jeher geliebten Teruo den Weg freizugeben und steigt den nahen Vulkan hinauf, um sich in den Krater zu stürzen. - Verspätet langt Teruo,. beim Familienrat an. Er ist unterdessen zu der Einsicht gekommen, daß es richtiger ist, sich den Sitten des Landes zu fügen und seinen Eltern zu vertrauen, die diese Wahl in der Hoffnung getroffen haben, den Fortbestand ihrer Familien und das Glück ihrer Kinder zu begründen. Er eilt zu Mitsuko, um ihr die freudige Botschaft zu überbringen. - Aber Mitsuko steht bereits am Rande des Abgrundes und legt im stolzen Bewusstsein ihres Opfers den Hochzeitskimono um, der nun überflüssig geworden ist, und will in den Schlund hinunterspringen, als Teruo sie zurückhält, der in einem wahren Büßergang die Spur Mitsukos zum Kraterrand verfolgte. - Mitsuko ist erst verletzt in ihrem Stolz, an ihrem Selbstopfer gehindert zu werden, doch da merkt sie den furchtbaren Zustand Teruo und seine blutigen und, verbrannten Füße. Sofort verschwindet alle Empörung, und sie wird wieder ganz das zarte Mädchen, wie sie vor niederkniet, allein von dem Wunsch beseelt, dem schwergeprüften Manne zu helfen. Der Vulkan rührt sich, aus Krater steigt Dampf auf, immer unheimlicher wird das Kochen und Brodeln, bis der Vulkan seine giftigen Dämpfe und seinen vernichtenden Feuerregen aus spuckt. - Und dann liegt die Natur wieder friedlich da. Teruo ist nach den Schrecken der überstandenen Nachtlich, glücklich, sein Japan und seine Mitsuko gefunden zu haben. - Als letztes findet Teruo auch den Beruf, den er suchte. Drüben auf dem Festland gibt es neue Erde, und dort braucht Japan Männer mit dem Blute der Bauern, aber mit europäischen Kenntnissen. Und der einst schon fast zum Europäer gewordene Teruo singt nun aus voller Kehle ein altes trotziges Samurailied, während er hinter dem Traktor einhergeht. - In die Furche der Neugepflügten Erde legt eine zarte und liebliche japanische Frau behutsam ihr kleines Kind. Diese kleine Frau, Mitsuko, ist glücklich - denn sie wurde nach den Traditionen und Gesetzen ihres Landes erzogen -zur Genügsamkeit, zur Tapferkeit, als echte Tochter eines Samurai.


Filmplakat

Der Film