Die un-erhörte Frau

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Die un-erhörte Frau der Welt
Die un-erhörte Frau.jpg
Filmdaten
Deutscher Titel: Die un-erhörte Frau
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1936
Stab
Regie: Nunzio Malasomma
Drehbuch: S. S. von Varady
Produktion: Itala-Film
Musik: Anton Profes
Kamera: Michael Jary
Schnitt:
Bauten: Emil Hasler
Besetzung
Darsteller Rollen
Johannes Riemann Rechtsanwalt Paul Brandt
Fita Benkhoff Lisa Brandt, seine Frau
Wolfgang Liebeneiner Dr. Spinelski, ein junger Nervenarzt
Erika von Thellmann Klothilde Lawrence, die Tante aus London
Ingeborg Johannsen Eveline, ihre Tochter
Hilde Sessak Carola, Sekretärin Brandts
Max Gülstorff Josef, Diener bei Brandt
Ilse Fürstenberg Helene, Stubenmädchen bei Brandt
Martha Ziegler Marie, Köchin bei Brandt
Ellen Frank 1. Freundin der Frau Brandt
Hilde Munsch 2. Freundin der Frau Brandt
Rudolf Klein-Rogge Professor der Nervenklinik
Otto Kronburger

Die un-erhörte Frau ist ein Lustspiel von 1936. Die Uraufführung fand am 15. Oktober 1936 statt.

Weitere Titel

  • Ich kenne Dich nicht mehr (Aufführungstitel, Deutschland)

Handlung

Quelle
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Nach dem eigenen Bekenntnis des Rechtsanwalts Paul Brandt lebt er mit seiner Frau Lisa in glücklicher Ehe, aber sobald die beiden im Auto sitzen, streiten sie miteinander. Die Ursache ist Lisas Wunsch nach einem neuen und ganz modernen Wagen, während Paul an dem alten Auto wie an einem alten, treuen Freund festhält.

Als es gelegentlich einer Ausfahrt wieder einmal zu einem Zusammenstoß des Ehepaares kommt, klagt die junge Frau einer erfahrenen Freundin ihr Leid. Unmittelbar nach diesem telefonisch geführten Gespräch eilt Lisa zu ihrem Mann. Sie reißt die Tür seines Arbeitszimmers auf, wirft einen Blick hinein, stößt ohne ersichtlichen Grund einen gellenden Schrei aus, flüchtet nach ihren eigenen Gemächern zurück und schließt sich dort ein.

Niemand erhält Zutritt. Der Anwalt und das entsetzte Hauspersonal müssen tatenlos Mitanhören, wie Lisa in wilder Raserei den Porzellanschmuck des Zimmers zerschlägt. Als sie endlich öffnet, tritt sie den draußen Harrenden völlig ruhig, ja mit einem Lächeln gegenüber, aber — ihr Gedächtnis scheint irgendwie gelitten zu haben. Sie erkennt alle Anwesenden mit Ausnahme ihres Mannes und erkundigt sich, was der „fremde Mensch“ hier zu suchen habe.

In höchster Bestürzung ruft der Rechtsanwalt die Hilfe einer Nervenklinik an, die auch sofort den Doktor 5pinelski entsendet. Lisa spielt die Rolle der Kranken erfolgreich weiter und begrüßt den Arzt voller Freude; sie sieht in ihm Ihren Mann und bittet ihn um seinen Schutz gegenüber Paul. Von ihrem Schein-Gatten Spinelski erreicht sie in kürzester Frist alles, was Paul ihr immer verweigert hat. Der Arzt verspricht ihr einen neuen Badeofen, einen neuen Radioapparat und – vor allem – das ersehnte neue Automobil. Der Rechtsanwalt ist dem Zusammenbruch nahe, als er das alles mit ansehen und Mitanhören muss, doch Spinelski erklärt ihm kühl, er sei Wissenschaftler und die finanziellen Einzelheiten seien für ihn ohne Interesse.

Der neue Wagen wird sofort herbeigeschafft. Lisa ist überglücklich, und ihre frohe Laune steigert sich noch, als Tante Klothilde mit ihrer Tochter Eveline ein Spinelski macht mehrfach Versuche, sich zu entfernen; Paul hält ihn Indessen immer wieder zurück, und schließlich nimmt ihn Lisa in dem neuen Wagen auf eine Mondscheinfahrt mit. Paul folgt ihr in seinem alten Wagen mit Tante Klothilde und Eveline. Klothilde wundert sich, daß der Fremde, für den sie Paul nun einmal halten muss, sich dauernd in die Angelegenheiten des Ehepaares wischt und macht ihm deshalb Vorhaltungen, die Paul freilich unbeachtet lässt.

Als sie die Ausreißer erwischen, hat Lisa bereits eine neue Idee, und die ganze Gesellschaft findet sich in einem eleganten Nachtlokal wieder. Lisa tanzt mit Spinelski, der allmählich Feuer fängt und mit Vergnügen die Gesellschaft der schönen Frau genießt, und dann mit Paul, dem sie erzählt, ihr Mann habe fünf Jahre gebraucht, um sie glücklich zu machen.

Erst spät in der Nacht kommt man heim, und Spinelski gibt dem Rechtsanwalt noch den Rat, sich erst am nächsten Morgen seiner Frau zu nähern, aber nicht früher. Er hoffe, daß Lisa bis dahin wieder in den Vollbesitz ihres Gedächtnisses gelangt sei.

Paul folgt indessen dem ärztlichen Rat nicht, hört vielmehr auf seinen Diener Josef und versucht, in das Schlafzimmer Lisas einzudringen, was einen Aufruhr im ganzen Hause zur Folge hat. Spinelski muß seiner „Frau" zuliebe in der Rolle des Hausherrn den wirklichen Hausherrn vor die Tür werfen, trifft sich dann aber mit ihm im Arbeitszimmer des Rechtsanwalts, wo beide Männer den Rest der Nacht zubringen.

Am Morgen wird der Arzt von seiner Klinik angerufen, die dringend seine Rückkehr fordert. Ehe er das Haus verlässt, versucht er, jene verhängnisvolle Stunde zu rekonstruieren, die zum Ausbruch der Krankheit Lisas führte. Wieder reibt die junge Frau die Tür des Arbeitszimmers ihres Mannes auf, und zum andern Male stößt sie jenen erschütternden, gellenden Schrei aus – jetzt weiß Dr. Spinelski, was dort vorgegangen, was Lisa gesehen hat. Doch das wird der Film viel besser zeigen, als man es erzählen kann!

Der Arzt erkennt, daß Lisa niemals wirklich krank gewesen ist, daß sie die ganze Zeit über nur simuliert hat, und dennoch – oder gerade deshalb – gibt er ihr den Rat, die Rolle weiterzuspielen und ihren Ehemann gewissermaßen mit ihm selbst zu betrügen. Sie lässt sich das nicht zweimal sagen.